Investmentfonds.de
14.01.2005:
Threadneedle: Japan - ermutigende Anzeichen
Köln, den 14.01.2005 (Investmentfonds.de) -
USA
US-Aktien entwickelten sich in der letzten Woche schwach. Der S&P 500-Index gab in
lokaler Währung um 1,0 Prozent nach, während der NASDAQ-Index 2,6 Prozent verlor.
Zudem tendierten kleinere Unternehmen stark unterdurchschnittlich.
Die Entwicklung auf Branchenebene belegte die allgemeine Zurückhaltung unter den
Anlegern. Während sich die Sektoren Konsumgüter und Gesundheitswesen als führend
erwiesen, hinkten Technologie sowie Frühzykliker hinterher. Walgreen, einer der Titel
auf unserer Favoritenliste, zählte zu den besten Werten des Index.
Die Veröffentlichung der Gewinne für das 4. Quartal wird in der nächsten Woche in
vollem Umfang einsetzen. Der Markt geht weiter von einem kräftigen Gewinnwachstum
aus, wir sind jedoch zurückhaltender gestimmt. Unsere Portfolios bleiben deshalb auf
Aktien ausgerichtet, die ein nachhaltiges Gewinnwachstum und entsprechende Gewinnmargen
bieten. So bevorzugen wir in der IT-Branche beispielsweise das Segment Software
gegenüber Hardwaretiteln.
Europa
Der Markt tendiert derzeit eher ruhig, da die Anleger den zunehmenden Nachrichten-
strom abwarten, der die anstehende Gewinnsaison begleiten wird. Der FTSE World
Europe ex. UK-Index beendete die Woche in EUR 0,3 Prozent fester.
Die Wirtschaftsdaten sind nach wie vor nicht gerade aufregend. In Deutschland gab
es enttäuschende Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen und zu den Auftragseingängen in
der Industrie.
Niedrig bewertete Wachstumsunternehmen, die wir bereits vor Weihnachten identifiziert
hatten, bestimmten den Markt, was uns sehr ermutigte. Französische Bauunternehmen und
Wachstumswerte aus Nischensegmenten wie Gesundheitswesen sowie anderen Sektoren
brachten für unsere Portfolios einen Zusatzertrag.
Großbritannien
Der FTSE 100-Index stieg in der letzten Woche moderat an. Er legte 0,6 Prozent zu
und schloss in lokaler Währung bei 4.840 Indexpunkten. Mittelgroße Titel hinkten der
Entwicklung etwas hinterher, wobei der FTSE Mid 250-Index 0,3 Prozent zulegte.
Die Daten aus den Unternehmensberichten sowie das British Retail Consortium be-
stätigten, dass die Einzelhandelsumsätze ihren schlechtesten Dezember seit einem
Jahrzehnt erlitten haben. Die Handelsmeldungen aus dem Segment Bauunternehmen
illustrierten ebenfalls die Zurückhaltung der britischen Konsumenten. Wir sind in
unseren Portfolios in Konsum orientierten Branchen stark untergewichtet.
Darüber hinaus gab Standard Chartered seine Übernahme der Korea First Bank bekannt.
Wir glauben, dass diese Übernahme Sinn macht. Standard Chartered bleibt in der
Bankenbranche eine unserer Kernpositionen. Daher haben wir uns auch an einer Sekundär-
emission mit einem Volumen von 1,1 Mrd. GPB beteiligt, die Standard Chartered begeben
hat, um diese Übernahme zu finanzieren.
Japan
Obwohl die marktbreiten Indizes in der letzten Woche in lokaler Währung schwach
tendieren, gab es einige ermutigende Anzeichen. Erstens hat sich die Marktbreite in
den letzten Tagen deutlich verbessert, und zweitens sind kleinere Indizes kräftig
angestiegen. Der JASDAQ legte auf Wochenbasis 3,7 Prozent zu. Dies belegt die gute
Stimmung im Bereich der einheimischen Anleger.
Eine Vielzahl der von uns bevorzugten Titel haben das Jahr fest begonnen. Das
Unternehmen Access, das für viele Mobilfunkanbieter der Dritten Generation weltweit
mobile Internetfunktionalitäten anbietet, ist kräftig angestiegen. Außerdem hat sich
die Tokyu Corp, ein privates Eisenbahnunternehmen, das auch im Immobiliensegment
tätig ist, gut entwickelt. Tokyu Corp ist eine unserer Top 5-Positionen auf unserer
Favoritenliste.
Asien & Schwellenländer
Asiatische Aktien wurden in der letzen Woche von einer Verkaufswelle erfasst. Titel
aus Hongkong reagierten negativ auf Äußerungen der US-Notenbank, die auf einen
möglicherweise stärkeren Anstieg der US-Leitzinsen hindeuten als zuvor erwartet. Der
FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index gab in USD gerechnet 3,3 Prozent nach.
Thailand und Indonesien, zwei der Länder, die von dem Tsunami am stärksten in Mit-
leidenschaft gezogen wurden, sind hinsichtlich der Wertentwicklung seit Anfang des
Jahres aufgrund der hohen Nettozuflüsse führend. Wir sind in beiden Märkten überge-
wichtet.
Die Übernahme der Korea First Bank durch Standard Chartered hat zur Folge, dass nur
noch vier große Banken in einheimischem Besitz sind. Da bekannt ist, dass die HSBC
daran interessiert ist ihre Ausrichtung auf Korea zu erhöhen, ist Korea nun für
Übernahmeangebote anfällig. Das erhöht die Möglichkeit einer Intervention der
koreanischen Behörden.
Darüber hinaus ist eine unserer wichtigsten russischen Positionen, der Mobilfunkan-
bieter MTS, sehr gut ins neue Jahr gestartet. Er legte aufgrund eines sehr hohen
Zuwachses an Neukunden kräftig zu.
Anleihen
Die Zahl der in den USA nicht im landwirtschaftlichen Bereich Beschäftigten lag im
Großen und Ganzen auf der Höhe der Erwartungen.
Die US-Zinskurve hat sich weiter abgeflacht - ein Trend, von dem wir glauben, dass er
mittelfristig anhält. Es könnte jedoch in den nächsten Wochen zu einer gewissen
Verteilung kommen, sofern die anstehenden Inflationszahlen überraschend hoch aus-
fallen. Wir bleiben im Rahmen unserer US-Staatsanleihenportfolios bei der Laufzeit
short positioniert.
Darüber hinaus fiel die Erzeugerpreis-Inflation in Großbritannien niedriger aus als
erwartet. Die Einzelhändler berichteten von einem sehr negativen Handelsumfeld. Wir
wären deshalb sehr überrascht, wenn die Bank of England die Leitzinsen bei ihrer
Sitzung in dieser Woche - oder sogar in den nächsten Monaten - anheben würde. Die
europäischen Zinsen werden bei der Sitzung der EZB in dieser Woche wahrscheinlich
unverändert beibehalten werden.
Sowohl Anleihen mit Investmentstatus als auch Hochzinsanleihen sind gut in das Jahr
gestartet. Die Fundamentaldaten sind so gut wie dies an diesen Märkten möglich ist.
Das könnte auch so bleiben, obwohl die engen Zinsdifferenzen den Spielraum für Kapital-
gewinne begrenzen werden.
Quelle: Investmentfonds.de
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