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18.01.2005:
Aktienmarkt: DAX muss sich in der Höhenluft akklimatisieren
Mainz (ots) - Die "Erleichterungsrally" nach den Wahlen in den USA
und die anschließende Jahreswechselrally haben den DAX von Ende
Oktober bis Anfang Januar um 500 Indexpunkte nach oben geführt. Nach
dieser positiven Performance ist mit Blick auf die kommenden Wochen
die Luft zunehmend dünn geworden. Zwar weist der DAX mittelfristig
insbesondere aufgrund der niedrigen Bewertung und der
Dividendenphantasie weiteres Kurspotenzial auf. Jedoch könnten in den
kommenden Wochen verschiedene Unsicherheitsfaktoren - US-Leitzinsen,
Ölpreis, Irak, US-Politik - diese positiven Faktoren zwischenzeitlich
überlagern.
Vor allem bis Ende Januar rücken verschiedene Belastungsfaktoren
in den Vordergrund. So zeichnen sich bereits jetzt deutliche
Spannungen im Irak im Vorfeld der geplanten Wahl am 30. Januar ab.
Auch der Ölpreis dürfte im Vorfeld der nächsten OPEC-Sitzung, die
ebenfalls am 30. Januar stattfindet, stark schwanken. Nach dem
Wintereinbruch im Nordosten der USA ist der Ölpreis bereits in den
letzten Wochen wieder deutlich gestiegen. Auch die Fed-Sitzung am 2.
Februar wird die Märkte zunehmend beschäftigen, nachdem im Protokoll
der letzten Notenbanksitzung Mitte Dezember erstmals wieder
Inflationsrisiken stärker diskutiert wurden. Zudem wird US-Präsident
Bush Anfang Februar seine Budget-Vorschläge für 2006 vorstellen -
hier deutet sich eine deutlich restriktivere Ausgabenpolitik an.
Nach außerordentlich guten Gewinnzahlen im ersten Halbjahr 2004
erwarten wir von der laufenden Q4-Gewinnsaison lediglich einen
gemischten Nachrichtenfluss - positive und negative Nachrichten
dürften sich die Waage halten. So standen bereits in der ersten
Berichtswoche positive Zahlen von Beiersdorf, Intel und Apple
negative Berichte bzw. Gewinnwarnungen von Epcos, General Motors und
UPS gegenüber.
In diesem Umfeld könnte Dividendenphantasie weiter an Bedeutung
gewinnen. Vermutlich werden die DAX-Unternehmen in den nächsten
Monaten 15,2 Mrd. EURO an ihre Aktionäre ausschütten. Ein großer Teil
der Ausschüttungssumme sollte wieder am Aktienmarkt reinvestiert
werden. Neben der Dividendenphantasie unterstützt weiter die
Bewertung den Markt. Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13
verdeutlicht sowohl im historischen Vergleich als auch im relativen
Vergleich zum Rentenmarkt (Rendite für 10jährige Bonds unter 3,6
Prozent) die Attraktivität deutscher Aktien.
Fazit: Nach den starken Kurssteigerungen seit Ende Oktober 2004
muss sich der DAX zunächst in der erreichten Höhenluft
akklimatisieren. Belastende Faktoren wie US-Leitzinsen, Ölpreis,
Wahlen im Irak und US-Budget-Politik werden stärker im Fokus stehen.
Wir erwarten daher in den nächsten Wochen eine Seitwärtsbewegung im
Bereich der Marke von 4.200 Indexpunkten. In diesem Umfeld empfiehlt
sich vor dem Hintergrund der attraktiven Bewertung und der
Dividendenphantasie, schwächere Tage zum Ausbau von Positionen zu
nutzen.
Originaltext: LRP Landesbank Rheinland-Pfalz
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