Investmentfonds.de
05.04.2005:
Activest Wochenbericht: Durchwachsene Konjunkturdaten
Köln, den 05.04.2005 (Investmentfonds.de) - Im Vorfeld der in letzten Woche ver-
öffentlichten wichtigen amerikanischen Konjunkturdaten erreichte am Dienstag der
Nasdaq Composite-Index den tiefsten Stand seit fünf Monaten, der Dow Jones
Industrial- und der S&P 500-Index den tiefsten Stand seit zwei Monaten. Die Window
Dressing-Aktivitäten der großen institutionellen Kapitalanleger zum Quartalsultimo
unterstützten die anschließend einsetzende technische Kurserholung. Der WTI-
Ölfuture gab am Mittwoch in Reaktion auf den stärker als erwarteten Anstieg der
wöchentlichen US-Lagerdaten für Öl und Gas nur vorübergehend auf 52,50 US-Dollar
nach, ehe er sich an den folgenden Tagen wieder seinem Allzeithoch von 57,60 US-
Dollar näherte und am Freitag schließlich leicht mit 57,50 US-Dollar überbot.
Die in der letzten Woche veröffentlichten US-Konjunkturdaten fielen insgesamt
durchwachsen aus. Während der Index des Verbrauchervertrauens (März), der Auftrags-
eingang der Industrie (Februar) und der Arbeitsmarktbericht (März) hinter den
Markterwartungen zurück blieben, überraschte der Einkaufsmanagerindex für die Region
um Chicago und der ISM-Index für den Dienstleistungsbereich positiv.
Im amerikanischen Unternehmenssektor blieben in der Nachosterwoche die großen
marktbewegenden Meldungen aus, nachdem in der laufenden 'Preannouncement Saison'
bereits zuvor General Motors (Gewinnwarnung) und General Electric (Revision der
Gewinnzielvorgabe nach oben) die Akzente gesetzt hatten. Mit der Veröffentlichung
des Quartalsberichts des Dow Jones-Wertes Alcoa wird am 6. April offiziell die
neue Quartalberichtsaison eingeläutet. Allerdings setzt diese dann erst voll in
der kommenden Woche ein.
Die jüngsten veröffentlichten Konjunkturindikatoren trugen zur Dämpfung der aufge-
kommenen Inflations- bzw. Zinsbefürchtungen bei. Diese resultierten aus dem Hinweis
der Fed auf einen in den letzten Monaten zunehmenden Inflationsdruck und einen er-
höhten Preisüberwälzungsspielraum der Unternehmen. Die Finanzmärkte interpretierten
die Notenbank-Kommentierung als Indikation für einen künftig wohl aggressiveren
geldpolitischen Kurs. Die nächste FOMC-Sitzung ist für den 3. Mai angesetzt.
Über die auf die Wall Street einwirkenden Börseneinflussfaktoren hinausgehend
profitierten die europäischen Aktienmärkte in der letzten Woche von der festeren
Tendenz des US-Dollar gegenüber dem Euro. Bereits in der Vorwoche konnte sich der US-
Dollar in Reaktion auf Spekulationen auf ein verschärftes geldpolitisches Tempo der
Fed deutlich erholen. Die im Wochenverlauf veröffentlichten europäischen Konjunktur-
daten fielen erneut überwiegend schlechter als erwartet aus. Angesichts dieser
Konjunkturindikatoren wird am Markt für die Sitzung der Europäischen Zentralbank am
7. April keine Änderung der Leitzinsen erwartet.
Quelle: Investmentfonds.de
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