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08.04.2005:
"Ohne Masterplan kein Aufschwung" / Peter Bofinger zu Gast bei den "Lloyd Lectures" der Hamburger Lloyd Fonds AG
Hamburg (ots) - "Es fehlt ein umfassender Masterplan für Reformen,der für Zukunftsvertrauen sorgt, denn eben genau daran mangelt es inDeutschland" - provokante Aussagen wie diese richteteWirtschaftsweiser Prof. Dr. Peter Bofinger an 200 Zuhörer ausWirtschaft, Politik und Gesellschaft, die seinem Vortrag gebanntfolgten. Im Rahmen der "6. Lloyd Lectures", einer Vortragsreihe derHamburger Lloyd Fonds AG, forderte Bofinger mehr Investitionen in dieZukunft und den Abbau bestehender Unsicherheiten. Hauptthese desAbends: "Deutschland kann es besser". Bofingers Vortrag führte zulebhaften und kontroversen Diskussionen mit dem Auditorium, die vonThomas Fricke, Chef-Ökonom der Financial Times Deutschland, geleitetwurden. Bofinger machte der Wirtschaft Mut: "Die Situation in Deutschlandist nicht so schlecht, wie sie von vielen Experten dargestellt wird.Sonst wären wir nicht Exportweltmeister und einer der weltweitführenden Technologie-Standorte. Aber diese eigenen Stärken werdenderzeit unter den Tisch gekehrt. " Allerdings würden geeigneteMaßnahmen fehlen, um die Binnenkonjunktur anzukurbeln, stattdessenstünden dem Aufschwung auch psychologische Faktoren im Wege:"Wirtschaft ist zu 50 Prozent Psychologie. Wenn alles schlechtgeredet wird, sind die Käufer verunsichert; sie sparen statt zukaufen. Und es gilt: Die Nachfrage ist zwar nicht alles, aber ohnedie Nachfrage ist alles nichts." Patient Deutschland brauche allerdings eine andere Behandlung undTherapie als die Jahre zuvor, so Bofinger. "Wir dürfen nicht nur andie Kosten denken. Deutschland darf kein Niedriglohn-Land werden.Die Statistik zeigt, dass niedrige Löhne nicht zwingend zu einerhöheren Beschäftigung führen." Und an die Wirtschaft gerichtet,stellte er klar: "Die Unternehmen, die Deutschland verlassen wollen, weil die Löhne hier zu hoch sind, können gernegehen. Die Zahlen zeigen aber, dass nur wenige Mittelständler alleinaufgrund dieses Kriteriums über Investitionen entscheiden." Zudemhält Bofinger "unter Umständen" sogar eine Mehrwertsteuererhöhungfür sinnvoll, wenn gleichzeitig die Sozialabgaben sinken. Auch könneder Staat sich an skandinavischen Ländern orientieren und mehr indie Infrastruktur und Bildung investieren, um als Nachfrageraufzutreten - "die Staatsquote in Deutschland ist eine derniedrigsten in Europa, hier ist noch Potenzial!", so Bofinger. Kurzporträt Lloyd Fonds AG: Sitz: Hamburg Gegründet: 1995 Kennzeichen: Einer der führenden unabhängigen Anbieter von Kapitalanlagen. Erfolgskonzept: Emission renditestarker und transparenter Beteiligungsangebote. Aufgelegte Fonds: 59 (März 2005) Investitionsvolumen: über 1,7 Milliarden Euro. Anleger: über 13.000 Mehr Informationen: http://www.lloydfonds.de Bildmaterial kann von BrunoMedia Communication GmbH bezogenwerden.Originaltext: Lloyd Fonds AG
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Quelle: news aktuell
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