Investmentfonds.de
24.05.2005:
Activest: Nachlassende Inflations- und Zinsängste
Köln, den 24.05.2005 (Investmentfonds.de) - Die in der letzten Zeit aufge-
kommenen Inflationsbefürchtungen schienen sich zu Wochenbeginn zunächst zu
verstärken, als die US-Erzeugerpreise im April sowohl in der nominellen
Veränderungsrate (+0,6% zum Vormonat) als auch in der um die Einflüsse der
Nahrungsmittel- und Energiepreise bereinigten Kernrate (+0,3%) jeweils stärker
als der Marktkonsens anstiegen. Bereits einen Tag später erhielten jedoch die
Inflationsängste einen deutlichen Dämpfer, als die veröffentlichten US-Ver-
braucherpreise ein wesentlich günstigeres Inflationsbild boten, konstatieren
die Experten von Activest im aktuellen Wochenbericht.
Zwar ging der Anstieg der Konsumentenpreise im April mit +0,5% gegenüber
März (+0,6%) um weniger zurück als erwartet (+0,4%), doch blieb die um die
Einflüsse der Nahrungsmittel- und Energiepreise bereinigte Kernrate unver-
ändert (erwartet wurde +0,2%). Dadurch wurden die Inflationsängste gedämpft
und somit auch die Befürchtungen einer eventuellen Verschärfung der US-
Geldpolitik. Demgegenüber traten die deutlich schwächer als erwartet ausge-
fallenen Produktionsindizes des Federal Reserve von New York und von
Philadelphia in den Hintergrund.
Rückenwind erhielten die Börsen auch vom Ölpreis, welcher unter dem Eindruck
der höher als erwartet ausgefallenen wöchentlichen Öl- und Gaslagerbestände
in den USA weiter nachgab. Der WTI-Ölfuture fiel demzufolge zeitweise auf unter
USD 47, den tiefsten Stand seit Februar 2005. Einen positiven Widerhall am
Aktienmarkt fanden auch die zuletzt mäßigenden Töne im drohenden Handelsstreit
zwischen den USA und China.
Der durchschnittliche Anstieg der Unternehmensgewinne für das 1. Quartal blieb
in der letzten Woche mit 14,4% gegenüber der Vorwoche unverändert. Nachdem in-
zwischen 95% der im S&P 500-Index gelisteten Unternehmen ihren Quartalsbericht
vorgelegt haben, geht damit die Berichtsaison ihre Ende entgegen.
Da durch die günstigen April-Verbraucherpreise eine vorläufige Entwarnung an der
Inflationsfront gegeben wurde, ist damit die Gefahr einer möglichen Verschärfung
des geldpolitischen Kurses der Fed zunächst auch gebannt. Der Marktfokus dürfte
sich demgemäss in dieser Woche auf die konjunkturellen Indikatoren richten, insbe-
sondere auf den Auftragseingang langlebiger Konsumgüter und auf die revidierten
BIP-Zahlen für das 1. Quartal.
Die nachlassenden Inflations- und Zinsängste und der rückläufige Ölpreis brachten
auch den europäischen Aktienmärkten in der letzten Woche einen deutlichen Zugewinn.
Zudem profitierten sie von der zunehmenden Befestigung des US-Dollars gegenüber
dem Euro, welcher die Marke von USD 1,26 unterschritt und am Freitag den tiefsten
Stand seit Oktober 2004 erreichte. Mit zur festeren Tendenz des US-Dollars ge-
genüber dem Euro trugen die in der letzten Woche veröffentlichten europäischen
Konjunkturdaten bei, welche überwiegend die Markterwartungen verfehlten.
Quelle: Investmentfonds.de
|