Investmentfonds.de
03.06.2005:
Commerzbank-Börsenbericht: Höhenflüge an den Märkten
Frankfurt am Main (ots) - Der unerwartet kräftige Druck auf den
Euro aufgrund schwächerer Wirtschaftsdaten und der Ablehnung der
EU-Verfassung durch die Volksreferenden in Frankreich und Niederlande
hat vor allem an den europäischen Aktienmärkten zu einem Höhenflug
der Kurse geführt. So kletterte der DAX erstmals seit drei Jahren
wieder über 4.500 Punkte. Auch wegen der rekordtiefen Anleiherenditen
fließen nun vermehrt Anlagegelder in Aktientitel, zumal diese wie
die Bilanz für das 1. Quartal gezeigt hat durch überwiegend
erfreuliche Ergebnisse der Unternehmen fundamental gut abgesichert
sind. Hinzu kommt das verbesserte charttechnische Bild vieler Werte.
Von der Aussicht auf eine währungsbedingte Belebung des
Exportgeschäfts profitierten insbesondere Automobilaktien. Banktitel
erhielten einen Schub von der Bestätigung der Gespräche über einen
Zusammenschluss von HVB und dem italienischen Unicredito.
Nach den kräftigen Kurssteigerungen der letzten Tage, die sich
seit dem Zwischentief von Ende April auf mehr als 8% summieren,
dürfte der Markt nun zwar reif sein für eine Konsolidierung. Doch
sprechen die günstigen Bewertungsziffern grundsätzlich für ein
Investment am Aktienmarkt. Die Experten der Commerzbank empfehlen
zurzeit die Aktie von SAP zum Kauf.
Die Hausse am Rentenmarkt hat sich auch in dieser Woche
fortgesetzt und zu immer neuen Tiefs bei den Renditen geführt. Für
10jährige Bundesanleihen liegen diese inzwischen unter 3,25% und
damit unter einem noch vor kurzem für unvorstellbar gehaltenen
Niveau. Doch die jüngsten Wirtschaftsdaten aus Amerika wie aus Europa
zeigen, dass bei geringer konjunktureller Dynamik für die
Preisentwicklung keine Gefahr droht. Tatsächlich deuten die meisten
aktuellen Konjunkturdaten auf eine allenfalls mäßige Aufwärtsbewegung
hin. So ist etwa der US-Einkaufsmanagerindex im Mai weiter gesunken
und liegt nur noch knapp über der als kritisch betrachteten Marke von
50. Einen parallelen Verlauf zeigt der entsprechende Index für das
Verarbeitende Gewerbe im Euroraum. Für die Rentenmärkte sind dies
gute Nachrichten, denn sie deuten auf eine vergleichsweise heile Welt
von leichtem Wachstum ohne Inflationsdruck hin. Entsprechend
verlieren an den Märkten die Sorgen vor weiteren Zinserhöhungen in
den USA immer mehr an Schrecken. Für den Euroraum wird die erste
Zinsanhebung gar frühestens für das Ende dieses Jahres erwartet. Die
Commerzbank favorisiert weiterhin Papiere aus dem mittleren
Laufzeitensegment.
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