Investmentfonds.de
07.06.2005:
ADIG: Aktienmärkte vor der Bewährungsprobe
Köln, den 07.06.2005 (Investmentfonds.de) - In der letzten Woche mussten die
Aktienmärkte eine Reihe negativer Konjunkturdaten verkraften, dennoch konnten
sie sich gut behaupten. "Dies unterstreicht die seit etwa zwei Wochen andauernde
positive Stimmung", sagt COMINVEST-Fondsmanager Carsten Roemheld. Allerdings
basiere diese überwiegend auf günstigen Bewertungsrelationen insbesondere ge-
genüber den historisch niedrig tendierenden Rentenrenditen. Zudem habe der Öl-
preis zuletzt wieder kräftig zugelegt. "Bislang konnte der hohe Ölpreis hier-
zulande über einen starken Euro abgefedert werden", so Roemheld. Die jüngste
Euroschwäche sorge aber bereits für neue Jahreshochs. Sollte dieser Prozess noch
einige Zeit anhalten, ist mit negativen Gewinnrevisionen von importabhängigen
Unternehmen in Euroland zu rechnen. Von der Euroschwäche würden andererseits
exportorientierte Sektoren wie z.B. Automobile mit einem stärkeren US-Exposure
(u.a. BMW, Daimler-Chrysler und Volkswagen) profitieren.
Begünstigt wird das freundliche Aktiensentiment u.a. dadurch, dass einige
Kapitalanlagegesellschaften in den letzten Monaten Kassepositionen aufgebaut
haben mit der festen Absicht, diese nach Abschluss der Konsolidierungen wieder
in die Aktienmärkte zu investieren. Diese Entscheidungsprozesse dürften in den
nächsten Tagen und Wochen noch anhalten.
Technisch gesehen ist der Konsolidierungsbedarf in den USA am höchsten einzu-
schätzen, da sich der marktbreite S&P 500-Index beim Überwinden des Jahreshochs
schwer tun dürfte.
Für den Rentenmarkt werden die wichtigsten Themen in der kommenden Woche einerseits
die Greenspan-Anhörungen vor dem US-Kongress sowie der EZB-Monatsbericht für Juni
sein. Die Greenspan Rede dürfte "konjunktur-optimistisch" ausfallen. Damit würde
auch die Erwartung auf eine weitere moderate Zinserhöhung Ende Juni gestützt werden.
Insgesamt dürften sich die US-Einflüsse aber eher "Rentenmarkt-belastend" auswirken.
Die Euroland-Faktoren sollten den Rentenmarkt hingegen stützen. Die Wachstumsdiver-
genzen in Euroland erzielen in der öffentlichen Diskussion eine immer stärke Wirkung.
Insofern ist der EZB-Monatsbericht von hoher Bedeutung: Er soll weiteren Aufschluss
darüber geben, in welchem Umfang die EZB hierauf reagieren kann.
Im Laufe der Woche erwarten wir für Euroland weitere Spekulationen, die auf eine
Zinssenkung hindeuten. Diese sollten durch die im Vergleich zum Konsens schwachen
Daten, die wir aus Deutschland erwarten, gestützt werden. Trotz US-Belastung rechnen
wir daher mit einen Anstieg des Bund-Future über die Marke von 123.
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Quelle: Investmentfonds.de
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