Investmentfonds.de
08.06.2005:
Activest: Durchwachsene Konjunkturdaten
Köln, den 08.06.2005 (Investmentfonds.de) - Die veröffentlichten amerikanischen
Konjunkturdaten zeigten erneut ein durchwachsenes Bild. Während der Index des
Verbrauchervertrauens entgegen den Markterwartungen stieg und sich der Immobilien-
sektor weiterhin robust entwickelte, neigte das verarbeitende Gewerbe zur Schwäche,
so die Einschätzung der Activest Experten im aktuellen Wochenbericht. Sowohl der
Einkaufsmanagerindex für die Region um Chicago als auch der ISM-Index der US-
Industrie ging im Mai deutlich zurück, wenngleich beide über der Wachstumsschwelle
von 50 Punkten blieben. Eine positive Überraschung war hingegen, dass die Preis-
komponente des ISM-Index wesentlich stärker als erwartet fiel, und damit einen
nachlassenden Preisdruck dokumentierte.
In Reaktion auf die schwindenden Inflationsbefürchtungen spekulierten die Finanz-
märkte auf eine vorzeitige Beendigung der avisierten Leitzinserhöhungen der US-
Notenbank und lösten damit an den Börsen Kurssteigerungen aus. Mit zur Entspannung
am Zinsmarkt trug auch der Arbeitsmarktbericht für Mai (vom Freitag) bei, der mit
78.000 neu geschaffenen Stellen deutlich hinter dem Marktkonsens von 175.000 zurück
blieb.
In Reaktion auf die niedriger als erwartet ausgefallenen wöchentlichen US-Lagerdaten
für Öldestillate zog der WTI-Ölfuture ab Wochenmitte spürbar an und erreichte mit über
55 US-Dollar den höchsten Stand der letzten fünf Handelswochen.
Angesichts der wenigen noch ausstehenden US-Quartalsberichte des 1. Quartals kamen
aus dem Unternehmenssektor wenig Marktimpulse. Wichtiger als noch ausstehende Quartals-
berichte dürften für den Markt in dieser Woche die sogenannten Midquarter Updates aus
der Halbleiterbranche sein, die durch Texas Instruments am 7. Juni und durch Intel am
9. Juni veröffentlicht werden.
Da die in den letzten Wochen veröffentlichten Makrodaten kein klares Bild der US-
Konjunktur zeichneten, dürfte die wenigen Konjunkturindikatoren in dieser Woche daran
nichts ändern, zumal da sie überwiegend der zweiten Reihe zuzuordnen sind. Das größte
Marktinteresse dürfte das amerikanische Handelsbilanzdefizit am Freitag (im Hinblick
auf die Entwicklung des Dollarkurses) finden. Die nächste FOMC-Sitzung findet am 29./
30. Juni statt.
Während die europäischen Aktienmärkte in der letzten Woche in den führenden Aktien-
indizes neue Jahreshochs erzielten, konnte dies der amerikanische Aktienmarkt nicht.
Der wesentliche Grund hierfür war die feste Tendenz des US-Dollar gegenüber dem Euro,
der bis auf die Marke von 1,22 USD nachgab. Von der fortgesetzten Aufwertung des US-
Dollar profitierten in Europa insbesondere die exportorientierten Unternehmen. Wie
bereits in den Wochen zuvor blieben die im Wochenverlauf veröffentlichten europäischen
Konjunkturdaten überwiegend hinter den Markterwartungen zurück.
Quelle: Investmentfonds.de
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