Investmentfonds.de
08.06.2005:
Postbank: FIFA WM 2006 bringt Wachstum
Köln, den 08.06.2005 (Investmentfonds.de) - Die Postbank beziffert den gesamtwirt-
schaftlichen Impuls der FIFA WM 2006™ für Deutschland auf rund zehn Milliarden
Euro. Das sind 0,5 Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes. Die Wachstumseffekte
verteilen sich über mehrere Jahre, der stärkste Impuls entsteht zeitnah im Umfeld
des Events. 2006 erwartet die Bonner Bank ein Wachstum von zwei Prozent. Alleine
0,3 Prozentpunkte gehen auf das Konto der FIFA WM 2006.
Laut einer am Montag vorgestellten Analyse dürften die größten positiven Effekte
in der Baubranche anfallen. Die FIFA WM 2006 dürfte einen zusätzlichen Umsatz von
3,5 Milliarden Euro für den deutschen Bausektor generieren. Im Mittelpunkt stehen
dabei Ausgaben für den Aus- und Umbau der Stadien, den Ausbau der Verkehrsinfra-
struktur und gewerbliche Investitionen, z.B. Hotelneubauten. Auch wenn die Ausgaben
über mehrere Jahre anfallen und die meisten Bauvorhaben bereits abgeschlossen sind:
Die Volkswirtschaft profitiert langfristig von diesen Investitionen, da zum
Beispiel ein Ausbau der Verkehrsinfrastruktur meist produktivitätssteigernde
Effekte beinhaltet.
Auch die tourismusnahen Sektoren können laut Postbank mit einem Umsatzplus von
rund 850 Millionen Euro durch die FIFA WM 2006 rechnen: Ausgaben der Touristen
für Übernachtung und Verpflegung führen beim Hotel- und Gaststättengewerbe in
Deutschland zu Mehreinnahmen von 500 Millionen Euro. Die Ausgaben der ausländischen
Gäste für andere Güter- und Dienstleistungen, Souvenirs und Bekleidung, führen zu
einem Plus von weiteren 350 Millionen Euro beim Einzelhandel in den Austragungs-
orten.
Die Ausgaben fallen zeitnah zur FIFA WM 2006 an. Aber auch hier gibt es langfristige
Effekte, da viele Touristen in nachfolgenden Jahren zurückkehren.
Die Sport- und Fanartikelhersteller werden der Untersuchung zufolge in Deutschland
durch die FIFA WM 2006 etwa eine Milliarde Euro mehr absetzen. Weitere Branchen
sollten zusammen rund eine weitere Milliarde Euro umsetzen, so zum Beispiel
Sicherheitsdienste, Transportunternehmen, Kommunikationsdienste, die Medien- und
Werbebranche, Consumer Electronics.
Positive Effekte für den deutschen Arbeitsmarkt
Insgesamt dürfte der Beschäftigungseffekt der FIFA WM 2006 bei etwa 40.000 Arbeits-
plätzen liegen. Bauunternehmen und Handwerksbetriebe werden rund 20.000 Arbeits-
plätze schaffen, Hotel- und Gaststättengewerbe sowie der Einzelhandel etwa 11.000.
Weitere 10.000 Jobs entstehen in anderen Branchen.
Nur ein Teil der Arbeitsplätze dürfte auf Dauer bestehen bleiben, nach Schätzung der
Postbank knapp 10.000. Im Rahmen von Großveranstaltungen entstehen meist befristete
Beschäftigungsverhältnisse. Auch in der Bauwirtschaft dürfte es aufgrund der
strukturellen Probleme schwierig sein, für Arbeitskräfte nach 2006 neue Einsatzbe-
reiche zu finden. Die FIFA WM 2006 hat hier den Arbeitsplatzabbau nur verzögert,
kann ihn letztendlich aber nicht verhindern.
Quelle: Investmentfonds.de
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