Investmentfonds.de
23.06.2005:
Activest: Die internationalen Aktienmärkte
Köln, den 23.06.2005 (Investmentfonds.de) - Die nominellen Veränderungsraten
und die um die Einflüsse der Nahrungsmittel- und Energiepreise bereinigten
Kernraten der Indizes der Erzeuger- und der Verbraucherpreise blieben im Mai
unter den Markterwartungen und dämmten die zwischenzeitlich aufgekommenen
Inflationsbefürchtungen ein. Zudem sah die US-Notenbank in ihrem "Beige Book"
die nachhaltige Inflationsentwicklung weiterhin unter Kontrolle und attestierte
der amerikanischen Wirtschaft im Zeitraum von Mitte April bis Ende Mai ein
solides Wachstum, stellen die Experten von Activest im aktuellen Wochenbericht
fest.
Der fortgesetzte Anstieg des Ölpreises in der letzten Woche erwies sich
zumindest als zeitweiliger Störfaktor für die internationalen Börsen. Der auf
der OPEC-Sitzung in Wien am 15. Juni getroffene Beschluss, die Ölförderquoten
um weitere 500.000 Barrel je Tag auf 28 Mio. Barrel je Tag anzuheben, brachte
am Ölmarkt keine Entlastung, da sich die effektive Ölförderung bereits auf
diesem Niveau bewegt. Demgegenüber führte die Veröffentlichung der stärker als
erwartet gesunkenen wöchentlichen Öllagerbestände in den USA letztendlich zu
einem Anstieg des WTI-Ölfutures auf ein neues Rekordhoch (USD 58,60).
Der US-Dollar konsolidierte in der letzten Woche die Kursgewinne gegenüber
den wichtigsten Handelswährungen in einer Seitwärtsbewegung, ausgelöst durch
den geringer als erwartet ausgefallenen US-Nettokapitalzufluss aus dem Ausland
(für April).
Der amerikanische Unternehmenssektor erhielt positive Impulse durch die Quar-
talsberichte der führenden Brokerhäuser und durch erhöhte Übernahme- und Fusions-
aktivitäten in verschiedenen Branchen. In dieser Woche startet die sogenannte
"Preannouncement Season" der US-Unternehmen (im Vorfeld der Berichte über das
zweite Quartal), welche zu einer höheren Volatilität am Markt beitragen könnte.
Die Ausführungen der US-Notenbank in ihrem jüngsten "Beige Book" entkräftete
sowohl die Befürchtungen eines Abgleitens in die Rezession als auch die Ängste
vor einer Verschärfung der Geldpolitik der Fed. Diese hatte signalisiert, dass
sie an ihrer Geldpolitik der "maßvollen" Leitzinserhöhungen vorerst festhalten
wolle. Bis zur nächsten FOMC-Sitzung (am 29./30. Juni) sollte sich an dem Markt-
szenario nichts mehr ändern.
Ungeachtet der politischen Probleme nach dem Scheitern zweier Referenden über
die EU-Verfassung und des Streits um die Finanzierung des EU-Haushalts bauten die
europäischen Aktienmärkte in der letzten Woche die Kursgewinne weiter aus. Die
weitere Entspannung an der Zinsfront und diverse Übernahme- bzw. Fusionsaktivitäten
unterstützten die Aufwärtsbewegung der Aktienkurse. Die veröffentlichten euro-
päischen Konjunkturdaten zeichneten erneut ein durchwachsenes Bild.
Quelle: Investmentfonds.de
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