Investmentfonds.de
29.06.2005:
HSBC Trinkaus Anlegerbarometer: Anleger ohne Zutrauen in deutsche Banken
Köln, den 29.06.2005 (Investmentfonds.de) - Fusions- und Übernahmephantasien treiben seit der
Übernahme der HypoVereinsbank durch die italienische Unicredito die deutschen Aktienkurse.
HSBC Trinkaus & Burkhardt befragte gemeinsam mit dem Handelsblatt und dem Düsseldorfer
Marktforscher AMR 1.000 Anleger, ob entsprechende Spekulationen im Bankenbereich oder in
anderen Branchen die Kurse auch künftig treiben. Lediglich 27% der befragten Anleger sind der
Meinung, dass der Konzentrationsprozess die Kurse künftig beflügeln wird. Nahezu Dreiviertel
der Anleger (73%), insbesondere Frauen (80%), gehen jedoch davon aus, dass Übernahmen
längerfristig keine positiven Auswirkungen auf die Kurse haben werden.
Vor diesem Hintergrund erscheint es folgerichtig, dass fast die Hälfte der Befragten (49%)
nicht auf Bankaktien spekulieren würde. Die Papiere haben ihrer Meinung nach kein
Aufholpotenzial. Auch hier ist die Skepsis bei den Frauen mit einem Anteil von 57% stärker
ausgeprägt als bei den männlichen Investoren. Nur 19% der Befragten können sich zurzeit
vorstellen, Aktien deutscher Banken zu kaufen, weil diese im internationalen Vergleich noch
Nachholbedarf haben. Weitere 28% der Befragten erwarten zwar keine Kursänderungen, würden aber
den Kauf von Discount- und Bonuszertifikaten ins Kalkül ziehen.
Damit schätzen die privaten Investoren die Lage im Bankenbereich deutlich negativer ein als
die Fachleute. Die Übernahme der HypoVereinsbank durch ein ausländisches Institut spielt
übrigens aus Anlegersicht keine tragende Rolle. Denn nur 46% der befragten Investoren sind der
Meinung, dass es mindestens ein bis zwei rein nationale Kreditinstitute geben sollte, um die
deutsche Volkswirtschaft zu schützen. 28% der Anleger meinen hingegen, dass es gar keine Rolle
spiele, ob ein Land eigene nationale Kreditinstitute hat. Diese Einstellung ist besonders
stark in der Altersgruppe von 18 bis 29 Jahren vertreten. Und 26% finden es sogar gut, wenn
sich die Institute in ausländischer Hand befinden. Dafür ausgesprochen hat sich gut ein
Drittel der über 60-Jährigen.
Quelle: Investmentfonds.de
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