Investmentfonds.de
01.07.2005:
Dollar-Stärke wird positive Wirkungen in Europa zeigen
Köln, den 01.07.2005 (Investmentfonds.de) - Threadneedle geht davon aus, dass die seit 2001
anhaltende Dollar-Abwertung sich ihrem Ende zuneigt. Wir glauben, dass der Euro sich bis zum
Jahresende um das Niveau von 1,20 Dollar halten wird. Dafür sprechen mehrere Gründe:
1. Das Bekenntnis der Bush-Regierung, das Budgetdefizit zu reduzieren, sollte erste Resultate
zeigen.
2. Eine Aufwertung der südostasiatischen Währungen wird den Druck einer weiteren Abwertung
gegenüber wichtigen Währungen verkleinern.
3. Die derzeitige wirtschaftliche Schwäche in der Euro-Zone vergrößert den Abwärtsdruck auf
den Euro.
Ausländische Investoren in den Vereinigten Staaten haben in den letzten Jahren durch den
schwachen Dollar erheblich an Aktienkursgewinnen verloren. Dies ist nicht länger der Fall.
Gleichzeitig besteht ein Risiko darin, dass US-Exporteure sich einem schärferen Wettbewerb
stellen müssen, da die Dollarstärke nicht von den Unternehmen antizipiert wurde. Mit
geringeren Gewinnprognosen sind volatilere Märkte zu erwarten. Das US-Handelsdefizit wird sich
zudem ausweiten, da europäische Einfuhren billiger und amerikanische Ausfuhren teurer werden.
In der Euro-Zone sind dagegen positive Effekte zu erwarten, denn ein starker Dollar ist eine
gute Nachricht für europäische Aktientitel. Die europäischen Exporteure werden beflügelt.
Wegen der schwächelnden Wirtschaft setzen wir jedoch auf defensive Wachstumssektoren wie
Pharma, Lebensmittel und Konsumgüter. Der schwache Euro hilft dem Export, aber der hohe
Ölpreis (in Euro gerechnet) zieht die Nachfrage zu Hause runter. Die Wahrscheinlichkeit für
einen geldpolitischen Stimulus durch die EZB hat damit zugenommen.
In Asien gehen wir derzeit von einer schrittweisen Aufwertung vieler Währungen aus. Die
Wahrscheinlichkeit, dass China in naher Zukunft seine Währung völlig frei gibt, ist dagegen
sehr gering. Dafür spricht vor allem die relative Schwäche des heimischen Bankensektors. Die
Behörden in Peking müssen dennoch sehr vorsichtig sein, denn jede Ankündigung eines Zeitplans
könnte zu massiven spekulativen Zuflüssen führen. China könnte dann gezwungen sein, die
Währung zu einem Zeitpunkt freizugeben, zudem das Land dafür eigentlich vorbereitet ist.
Quelle: Investmentfonds.de
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