Investmentfonds.de
11.08.2005:
HSBC: Aktuelle Lage an den asiatischen Märkten
Köln, den 11.08.2005 (Investmentfonds.de) - Freundliche Inflationszahlen und
besser als erwartete Konjunkturdaten im Juli 2005 haben eine positive Kulisse
für Aktien weltweit und für zyklische Anlagen im besonderen geschaffen,
schreiben die Asienexperten von HSBC Investments in Hongkong. So konnten die
Aktienmärkte weltweit den dritten Monat in Folge steigen. Der MSCI Asia ex
Japan Index konnte im Juli fünf Prozent zulegen. Unter den asiatischen Top-
Performern nehme Korea eine Spitzenplatz ein. Aber auch die Märkte in Malaysia,
China und Hongkong hätten von der überraschenden Aufwertung des Renminbi
profitieren können.
China:
Die Aufwertung des Renminbi im Juli wird wahrscheinlich weitere Fondsgelder in
chinesische Aktien anziehen. Die Analysten von HSBC Investments sind jedoch der
Meinung, dass das Potenzial für eine weitere Aufwertung der Währung begrenzt
ist. Die Experten sind überzeugt, dass das Wirtschaftswachstum seine starke
Eigendynamik beibehalten wird, die von einem robusten inländischen Konsum und
stabilen Investitionen unterstützt wird. Die anstehenden Zwischenberichte im
August könnten gemischt ausfallen: Einige Sektoren wie etwa Erdöl (Erkundung von
Lagerstätten und Förderung), Transport oder Telekommunikation zeigen ein gutes
Gewinnwachstum, während andere Sektoren auf Grund steigender Kosten und stärkerem
Wettbewerbsdruck niedrigere Gewinnmargen aufweisen könnten. Dies könnte nach der
starken Rallye der letzten zwei Monate eventuell Gewinnmitnahmen auslösen. Die
Handelsspannungen mit den USA bleiben auch weiterhin eine Belastung am Markt.
Indien:
Die Asienspezialisten von HSBC Investments gehen im Fiskaljahr 2005/06 weiterhin
von einem Wachstum des indischen Bruttoinlandsprodukts von 7,2 Prozent aus. An
den Aktienmärkten werden in diesem Zeitraum Wachstumsraten von 15 bis 20 Prozent
erwartet. Die Märkte seien fair bewertet, und die Experten gehen nicht von einem
signifikanten Aufwärtspotenzial aus. Die Liquidität im Markt blieben jedoch
durch positive Zuflüsse in Offshore-Zinsanlagen und Fonds hoch. Risiken bestünden
durch überschüssige Aktienausgaben. Politische Risiken für den Zeitraum der
nächsten zwölf Monate seien Verzögerungen bei der Umsetzung von Reformen und die
bevorstehenden Wahlen.
Thailand:
Bei einem Ölpreis von rund 60 US-Dollar pro Barrel erwarten die Analysten von
HSBC Investments weiterhin, dass die thailändische Volkswirtschaft das wirtschaft-
liche Konjunkturtief im zweiten Halbjahr 2005 erreichen wird. Langfristig beinhalte
der makroökonomische Trend weiterhin einen niedrigen Ölpreis. Die daraus resul-
tierende Eigendynamik des wirtschaftlichen Aufschwungs könne aber wegen des jüngsten
Ölpreisanstieges vorübergehend unterbrochen werden. Die Experten sind der Auffassung,
dass der Markt bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 9 viel Pessimismus eingepreist
hat. Die Vogelgrippe, die Unruhen im Süden, der Rekord-Ölpreis, der Tsunami und -
in letzter Zeit - die Dürre seien bereits in den Kursen enthalten. Die Investoren
scheinen aber bereit zu sein, die kurzfristigen Durststrecken auszuhalten, so dass
sich die Volkswirtschaft an höhere Ölpreise anpassen kann. Anstehende Neuemissionen,
die bis zum vierten Quartal 2005 auf etwa zwei bis drei Milliarden US-Dollar
geschätzt werden, könnten zu einem Überhang an Aktien führen. Die Analysten von HSBC
Investments sind aber der Meinung, dass die Bemühung der Regierung, die Privati-
sierungen voranzutreiben, schließlich vom Markt begrüßt werden wird.
Quelle: Investmentfonds.de
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