Investmentfonds.de
06.09.2005:
ADIG Marktausblick: Katrina belastet US-Wachstum
Köln, den 06.09.2005 (Investmentfonds.de) - Die Diskussionen über mögliche
Auswirkungen des verheerenden Hurricanes "Katrina" werden die Märkte in den
kommenden Wochen auch weiterhin bewegen. Gesamtschäden in Höhe von 50 Mrd.
US-Dollar erscheinen nicht unwahrscheinlich, wobei etwa die Hälfte durch
Versicherungen abgedeckt sein dürften. "Insbesondere durch die temporären
Schließungen wichtiger Häfen und den Ausfall zahlreicher Ölförderanlagen/
Raffinerien ergeben sich Beeinträchtigungen der US-Wirtschaft", sagt
COMINVEST-Fondsmanager Klaus Breil. "Insgesamt werden Produktionsausfälle
und sinkende Konsumausgaben das US-BIP-Wachstum im dritten Quartal kurzfristig
belasten." Darüber hinaus führte der Hurricane zu einem weiteren Anstieg des
ohnehin sehr hohen Ölpreises sowie zu einem - durch Raffinerieengpässe ver-
ursachten - rasanten Anstieg der Benzinpreise in den USA. Dies zieht ebenfalls
eine gesenkte Konsumfähigkeit der US-Verbraucher nach sich. "Dennoch gehen wir
davon aus, dass die mittel- bis langfristigen Folgen für die US-Wirtschaft
marginal sein werden, da typischerweise in den darauffolgenden Quartalen
positive Nachhol-Effekte auftreten", so US-Experte Breil.
Insgesamt befinden sich die Aktienmärkte in übergeordneten Konsolidierungsbe-
wegungen, wobei die aktuellen Diskussionen über ein zwischenzeitliches Unter-
brechen des Zinserhöhungszyklusses seitens der FED das Kursrisiko nach unten
begrenzt. Stärkere Kurskorrekturen dürften erst in der zweiten Septemberhälfte
anstehen. Dann könnten sich die Unternehmen im Rahmen der Gewinnwarnungssaison
für das laufende 3. Quartal negativ über die Gewinnsituation als Folge
gestiegener Rohstoff- und Energiepreise mit gleichzeitig negativen Auswirkungen
u.a. auf das Konsumverhalten äußern. Lediglich in Deutschland bestehen noch
einmal Chancen für eine Wahlrallye.
In den makroökonomischen Daten, die in den USA in dieser Woche zur Veröffentlichung
anstehen, werden sich die Auswirkungen des Hurricanes noch nicht widerspiegeln.
Beim ISM für den Service-Sektor geht COMINVEST von einer leichten Abschwächung aus.
Die endgültigen Zahlen zur Produktivität (außerhalb der Landwirtschaft) und zu den
Lohnstückkosten werden unseres Erachtens nicht von den vorläufigen Veröffentlichungen
abweichen.
In Euroland werden Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht, die überwiegend auf Höhe
des Vormonatsniveaus mit evtl. leicht schwächerer Tendenz ausfallen sollten. Die
deutsche Industrieproduktion sowie die deutschen Auftragseingänge für Juli werden
als Korrektur auf die hohen Vormonatswerte rückläufig erwartet.
In Japan stehen am 11. September Neuwahlen an, nachdem Ministerpräsident Koizumi
das Unterhaus nach der Ablehnung des von ihm forcierten Postprivatisierungs-
Gesetzes aufgelöst hatte. Aufgrund jüngster Umfragewerte geht COMINVEST davon aus,
dass Koizumis LDP stärkste Kraft bleiben wird und somit ihren Reformkurs fort-
setzen kann.
Am Rentenmarkt rechnet COMINVEST insgesamt, ausgehend von den USA, mit leicht
freundlicheren Rentenkursen. Dabei sollte der Bund Future in Richtung 124,50 bis
125,00 tendieren. Von diversen FED-Vertretern werden konkrete Aussagen zur aktuellen
wirtschaftlichen Situation in den USA auch als Folge des Hurricane-Einflusses
erwartet, womit die Diskussionen über ein zwischenzeitliches Unterbrechen des
Zinserhöhungszyklusses neue Nahrung erhalten dürften.
ADIG / COMINVEST Asset Management GmbH
Richard-Reitzner-Allee 2
D-85540 Haar bei München
Telefon: 0049 (0)89/ 462 68-0
Telefax: 0049 (0)89/ 462 68-300
E-Mail: info@adig.de
WWW: www.adig.de
Quelle: Investmentfonds.de
|