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18.10.2005:
Im Wettbewerb: Asien, Europa und USA kämpfen um Marktanteile
München/Düsseldorf (ots) -
Branche rechnet mit weltweit über 2 Milliarden Mobilfunkverträgen
bis Ende 2005 - Deloitte Konferenz erneut Treffpunkt führender
TMT-Unternehmen
Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT) machen Produkte
und Dienstleistungen möglich, die noch vor wenigen Jahren
unvorstellbar waren. Sie erschließen individuelle Informationsquellen
und Unterhaltungsangebote, auf die Verbraucher zeit- und
ortsunabhängig zugreifen können. Sie helfen Menschen, schnell und
bequem über geografische Grenzen hinweg miteinander zu kommunizieren.
Informationen sind das Bindeglied der drei TMT-Sektoren. Um das
gesamte Potenzial von TMT nutzen zu können, reichen Informationen
jedoch nicht aus. Dazu gehört Wissen und die Fähigkeit, Muster und
Sinnhaftigkeit im vermeintlichen Chaos zu erkennen. Anders
ausgedrückt: Informationen müssen in Verständnis umgesetzt werden.
Auf der diesjährigen internationalen Deloitte Konferenz nahmen
wieder CEOs der weltweit größten TMT-Unternehmen teil. Unter dem
Motto "Critical Imperatives for TMT Executives: Developed by CEOs for
CEOs" diskutierten die Teilnehmer auf der von der NASDAQ
unterstützten Disruptions 2005 Client Conference folgende fünf
Schwerpunkte:
- China und Indien im Aufschwung: Risiken und Chancen neuer Märkte
- Technologie im Umbruch: Wie Unternehmen auf der Siegerstraße
bleiben
- Wettbewerb 2010: Wo sitzt die Konkurrenz?
- Der Kampf um die Gewinnspanne: Umbau des Geschäftsmodells
- Entwicklung neuer Produkte
Branchenkenner gehen davon aus, dass einige wichtige Trends den
TMT-Sektor in den kommenden Monaten stark beeinflussen werden. Dabei
sprechen die Experten in erster Linie über folgende aktuelle und neue
Entwicklungen:
Technologie-Trends: Konvergenz und Konsolidierung weiter auf dem
Vormarsch
Da der IT-Sektor in den USA nicht so stark wie erwartet gewachsen
ist, geht Deloitte von einer weiteren Konsolidierungswelle aus.
Obwohl die meisten Technologie-Unternehmen gerade erst "erwachsen"
werden - die Mehrheit ist weniger als 20 Jahre alt - haben sich
einige bereits einen Platz innerhalb der weltweit wertvollsten und
einflussreichsten Unternehmen gesichert.
Asien verzeichnet ein deutlich größeres Wachstum, wobei vor allem
Indien und China schon aufgrund ihrer Größe als Märkte interessant
sind. Chinesische und indische Technologie-Unternehmen bemühen sich
aber auch um Präsenz auf dem Weltmarkt. In den letzten zwei Jahren
gab es mehrere Joint Ventures zwischen chinesischen beziehungsweise
taiwanesischen Unternehmen und namhaften Technologie-Marken aus dem
Westen wie IBM, Siemens und Alcatel. Möglicherweise deuten solche,
derzeit noch stark risikobehaftete Unternehmungen, bereits auf einen
allmählichen Wechsel in der technischen Führungsrolle von West nach
Ost hin.
Abzuwarten bleibt jedoch, ob es asiatischen Unternehmen gelingt,
aus den gekauften Firmen mehr Wert zu generieren als die vorherigen
Eigentümer.
Zu den größten Herausforderungen für die europäische
Technologie-Branche gehören die hohen Lohnkosten. Diese Kosten lassen
sich durch Verlagerung von Fertigungskapazitäten in Länder mit
niedrigerem Lohnniveau senken. Da das Offshoring noch relativ neu
ist, sichern sich Unternehmen, die Offshoring erfolgreich
praktizieren, einen deutlichen Wettbewerbsvorteil. Allerdings ist
Auslagerung mit zahlreichen Problemen behaftet. Dazu zählen
besonders: Produktive Zusammenarbeit mit geografisch entfernten
Teams, Anhebung der allgemeinen Servicequalität bei gleichzeitiger
Senkung der Betriebskosten, Nutzung von Skaleneffekten, Kontrolle von
Lohnkosteninflation und Personalfluktuation sowie Verbesserung -
statt Verschlechterung - des Kundendienstes.
Medien-Trends: US-Firmen halten die Spitze, Asien/Pazifik gewinnt
hinzu
Der Fortschritt im Technologie- und Telekommunikationssektor lässt
die Medien-Branche nicht unberührt. Über persönliche Weblogs (Blogs)
können Internet-Nutzer per Mausklick ein weltweites Publikum
erreichen und zwingen traditionelle Medien damit, ihre Rolle
grundlegend neu zu definieren.
Die zunehmende Zersplitterung des Marktes durch ein immer größeres
Angebot an Technologien, Distributionskanälen und Geräten resultiert
in weiterer Neuausrichtung, Konsolidierung und strategischer
Zusammenarbeit. In den USA hat dieser Trend dazu geführt, dass der
Werbe- und Abo-Kuchen zwischen einer größeren Zahl von Anbietern
aufgeteilt werden muss. Neue Geschäftsmodelle wie "Embedded
Advertising", in andere Medieninhalte eingebettete Werbung, könnten
für etablierte Werbeträger wie Banner-Anzeigen und Pop-Ups auf Dauer
das Ende bedeuten. Raubkopien bereiten der Medienindustrie weiterhin
schmerzliche Einnahmeverluste. Durch zusätzliche Investitionen in die
Verwaltung digitaler Inhalte (Digital Asset Management) und geistiger
Eigentumsrechte sollen Verluste abgefangen werden. Darüber hinaus
sind Medienkonzerne unverändert auf der Suche nach neuen
Verwertungsmöglichkeiten für vorhandene Inhalte.
US-Firmen dominieren zwar weiterhin den Markt, doch im Raum
Asien/Pazifik sitzt potenziell schlagkräftige Konkurrenz bereits in
den Startlöchern. Um erfolgreich zu bleiben, müssen sich
Medienunternehmen verstärkt mit neuen Technologien beschäftigen,
durch die der Trend zur Aufsplitterung des Marktes und die derzeit
stattfindenden Generationswechsel verständlicher werden. Im Zuge
dieser Veränderungen gewinnt auch die Pflege von Kundenbeziehungen
stärkeres Gewicht.
Europäische Medienunternehmen müssen sich angesichts verstärkter
Konvergenz an neue Marktbedingungen anpassen, die Wertschöpfungskette
entsprechend umbauen und das für sie profitable Terrain abstecken.
Während beispielsweise das Geschäftsmodell für Online-Musik bereits
etabliert ist, gibt es bei der Online-Verwertung von Musikvideos,
Fernsehsendungen und Filmen noch Definitionsspielraum. Die große
Frage lautet: Wie lassen sich Inhalte auf vorhandenen und neuen
Distributionskanälen verwerten? Wie erreicht man die verschiedenen
Zielgruppen und wie profitiert man von der zunehmenden
Medienproliferation, statt daran zu scheitern?
Telekommunikations-Trends: Gewinnsteigerung trotz Preisverfall
Frank M. Hülsberg, Partner Technology, Media & Telecommunications
von Deloitte, erklärt: "Rund um die Welt investieren Unternehmen
Milliarden Dollar, um sich ihren Anteil am Wachstumsmarkt der
Festnetz- und Mobilfunk-Kommunikation zu sichern. Bei den
Mobilfunkverträgen rechnen wir damit, dass bis Ende des Jahres die
Zwei-Milliarden-Marke überschritten wird. Doch selbst bei so vielen
Neukunden und einem möglichen Absatzvolumen von 500 Millionen Handys
allein in diesem Jahr werden die Gewinnspannen in den nächsten fünf
Jahren vermutlich weiter schrumpfen."
Trotz des großen Interesses an Breitband-Anschlüssen machen
amerikanische Provider kaum noch Gewinn, weil die starke Konkurrenz
sie zwingt, den Dienst zum Selbstkostenpreis oder sogar darunter
anzubieten. VoIP, das erst durch Breitband möglich wird und mit dem
bestimmte Gespräche kostenlos geführt werden können, wird ebenfalls
immer populärer. Trotzdem bleibt sprachbasierte Telefonie in
absehbarer Zeit die größte Umsatz- und Gewinnquelle.
Für asiatische Mobilfunk-Anbieter liegt die Gewinnhürde noch
höher, da starke Kundenabwanderung und dadurch erforderliche
Neukundenakquisition die Kosten in die Höhe schrauben. Konkret
bedeutet das: größere Marketingbudgets, höhere Zahlungen an den
Einzelhandel und mehr Subventionskosten, um den Abschluss von
Neuverträgen durch verbilligte Handys attraktiv zu machen (in
Ländern, wo solche Subventionen legal sind). Gleichzeitig sinken
wettbewerbsbedingt die Preise für Sprach- und Datendienste. Die
Gewinnspannen für Netzbetreiber werden dadurch sehr eng.
In Europa behaupten Anbieter traditioneller Festnetzdienste
aufgrund höherer Sprachqualität ihre Spitzenposition. Trotz
steigender Marktanteile für Mobilfunk und VoIP werden sie auch
zukünftig die meisten Gesprächsminuten für sich vereinnahmen.
Der Gefahr durch Mobilfunk und VoIP begegnen Festnetzbetreiber
meist durch Preissenkungen. Diese Maßnahme kann sich allerdings
verheerend auf die Ertragskraft der Unternehmen auswirken. Statt den
Preisverfall voranzutreiben, sollten Telekommunikations-Anbieter
andere Strategien in Erwägung ziehen: Hervorhebung der überlegenen
Sprachqualität, attraktive Angebotsbündelung, Premium-Services zur
stärkeren Differenzierung und Festnetz-Telefone mit integriertem
elektronischem Adressbuch, was zwar ein einfaches, aber für viele
Handy-Käufer ausschlaggebendes Feature darstellt.
Ende
Deloitte Deutschland
Deloitte ist eine der führenden Prüfungs- und
Beratungsgesellschaften in Deutschland. Das breite Leistungsspektrum
umfasst Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate
Finance-Beratung. Mit über 3.200 Mitarbeitern in 18 Niederlassungen
betreut Deloitte seit mehr als 90 Jahren Unternehmen und
Institutionen jeder Rechtsform und Größe aus fast allen
Wirtschaftszweigen. Über den Verbund Deloitte Touche Tohmatsu ist
Deloitte mit 120.000 Mitarbeitern in nahezu 150 Ländern auf der
ganzen Welt vertreten.
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein
schweizerischen Rechts, dessen Mitgliedsunternehmen einschließlich
der mit diesen verbundenen Gesellschaften. Als Verein schweizerischen
Rechts haften weder Deloitte Touche Tohmatsu als Verein noch dessen
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unabhängig, auch wenn es unter dem Namen "Deloitte", "Deloitte &
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Originaltext: Deloitte & Touche
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Quelle: news aktuell
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