Investmentfonds.de
20.10.2005:
Activest: Hohe Energiepreise zeigen Auswirkungen
Köln, den 20.10.2005 (Investmentfonds.de) - Vor allem ließen die Berichte zu
den diversen Preisstufen die Märkte aufhorchen, wonach von den zuletzt sprunghaft
verteuerten Energiepreisen mittlerweile erkennbare Niveaueffekte ausgehen.
Alleine um 7,3% zum Vormonat verteuerte sich die Ölrechnung auf der Stufe der
Importpreise, die im September mit 2,3% zum Vormonat den stärksten Anstieg seit
1990 auswiesen. Beruhigend aber, dass die um Nahrung & Energie bereinigte
Kernrate lediglich um moderate 0,1% zulegte, so die Activest Experten im aktuellen
Wochenbericht.
Inflation noch moderat
Ebenso zeigt die Kerninflation auf Jahresbasis mit 2,0% (2,1% im August)
bislang noch einen moderaten Auftrieb. Gerade nach den zuletzt kritischen
Kommentaren der Fed dürften die potenzielle Risiken von Zweitrundeneffekten
in den Szenariodiskussionen einen stärkeren Niederschlag finden. Für leichte
Irritationen sorgten auch die "Hard Facts" zum Industriesektor. Sowohl
Industrieproduktion (-1,3%) wie Kapazitätsauslastung (78,6% nach 79,8%)
fielen deutlich zurück, spiegeln dabei aber vor allem die Ausfälle bzw.
Stilllegungen in der Golf-Region im Zuge der Hurrikan-Verwüstungen wider.
Erzeugerpreise und Immobilien im Fokus
Die Sensibilisierung der Märkte durch die jüngsten Inflationsdaten lässt
zunächst vor allem den Erzeugerpreisen eine zusätzliche Bedeutung zukommen.
Weiter verunsichert sind die Börsen darüber, ob sich in den jüngsten Daten
zum Immobiliensektor tatsächlich erste Abschwungtendenzen herauslesen lassen.
Die Bautätigkeit im September dürfte aber in den "Hurrikan-Regionen"
zusätzlich beeinflusst gewesen sein.
Weitere Zinsschritte der Fed
Vor allem von der aktuellen Konjunkturbewertung durch die US-Notenbank
("Beige Book") werden sich die Märkte weitere Implikationen für deren geld-
politische Steuerung erwarten. Zuletzt bestand nur noch wenig Zweifel, dass
die Fed trotz partiell schwächerer Konjunkturdaten ihre moderaten Ver-
schärfungsschritte konsequent fortsetzen wird.
Europäische Börsen: Konjunkturdaten mit Spannung erwartet
In Europa wird sich das Augenmerk vor allem auf die ZEW-Konjunkturerwartungen
richten. Insbesondere die Q3-Berichte der Industrieunternehmen (Schwerpunkt
Technologie, Banken, Auto und Pharma) stellen dann aber die Weichen für den
Verlauf der Börsenwoche. Zudem werden die Unternehmensausblicke auf das
Schlussquartal, gegebenenfalls auch bereits auf 2006 zusätzliche Indikationen
für die aktuelle Bewertung der Wachstumsdynamik in den USA und Europa liefern.
Quelle: Investmentfonds.de
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