Investmentfonds.de
21.10.2005:
HSBC-Marktkommentar zu Asien Oktorber 2005
Köln, den 21.10.2005 (Investmentfonds.de) - Im September hat die Performance des
koreanischen Marktes die restlichen Märkte Asiens geschlagen. Der MSCI Korea Index
legte im September über 14 Prozent zu. Der zweite große Gewinner im September war
Indien mit einem Plus von 11,6 Prozent. Die schlechtesten Performancezahlen kamen
wie im Vormonat aus Taiwan (2,6 Prozent) und Indonesien (4,5 Prozent). Die Experten
von HSBC gehen weiterhin davon aus, dass Asien eine der dynamischsten Regionen
weltweit bleibt. Exporthandel und verarbeitende Industrie haben weiter zugelegt,
der hohe Ölpreis bereitet jedoch weiter Sorgen. Eine Stärkung der asiatischen
Währungen, gestützt durch Spekulationen um einen Anstieg des Renminbi, sollte
Liquidität an die Märkte bringen. Die Experten favorisieren auch weiterhin den
koreanischen Markt. Hongkong und Thailand gewichten sie derzeit neutral.
China
Die Lockerung der Kontrollen für chinesische Investoren, die in ausländische Märkte
investieren, sollte sich nach Meinung der Analysten von HSBC positiv auf in Hongkong
gelistete chinesische Unternehmen auswirken (H-Shares und Redchips). Die Erwartung
von weiteren Aufwärtsbewegungen des Renminbi sollte weitere Mittelzuflüsse in den
chinesischen Aktienmarkt mit sich bringen. In der Zwischenzeit würden Unternehmen
in und um den Konsumgütersektor vom robusten Kaufverhalten der Chinesen profitieren,
so die Analysten. Die ständige Zunahme des Geldbestandes deutet an, dass die Kredit-
kontrollen verringert wurden, was die heimischen Wirtschaftsaktivitäten weiter
stimulieren sollte. Gestützt von starkem Inlandskonsum und Investitionen werde das
starke Wirtschaftwachstum weiter anhalten, auch wenn der Handelskonflikt mit den USA
den Markt kurzfristig belasten könnte.
Indien
Die Asienspezialisten von HSBC Investments gehen im Fiskaljahr 2005/06 weiterhin von
einem Wachstum des indischen Bruttoinlandsprodukts von 7,2 Prozent aus. In diesem
Zeitraum wird ein Gewinnwachstum der Unternehmen von 15 bis 20 Prozent erwartet. Die
Märkte seien fair bewertet, und die Experten gehen nicht von einem signifikanten
Aufwärtspotenzial aus. Die Liquidität im Markt bliebe jedoch durch positive Zuflüsse
in Offshore-Zinsanlagen und Fonds hoch. Risiken bestünden durch ein Überangebot an
Neuemissionen von Aktien. Politische Risiken für den Zeitraum der nächsten Monate
seien Verzögerungen bei der Umsetzung von Reformen und die bevorstehenden Wahlen.
Thailand
Für die nächsten zwei Monate sind zwei Börsengänge geplant mit einer geschätzten
Marktkapitalisierung von zusammen rund 1,5 Milliarden US-Dollar. Dieser Liquiditäts-
abfluss könnte sich positiv auf die Nachfrage nach Aktien auswirken. Die Fundamental-
daten haben sich durch die makroökonomischen Trends im August verbessert, während der
Konsumenten-Preis-Index (Inflationsrate) im September höher ausfiel als erwartet.
Abgesehen von weiteren Ölpreisausschlägen, sollte die Inflationsrate in der zweiten
Hälfte 2005 ihren Höchststand erreichen. Die HSBC-Spezialisten gehen davon aus, dass
die Bank of Thailand die Zinsen agressiver erhöhen werde als bisher angenommen. Das
würde den Druck sowohl auf die Liquidität der Märkte als auch auf die Wirtschaft
kurzfristig erhöhen. Mögliche Proteste gegen den geplanten Börsengang des
Spirituosenherstellers Thai Beverage in Bangkok Mitte Oktober diesen Jahres, könnte
zu politischen Unsicherheiten am Markt führen. Langfristig sollte die thailändische
Wirtschaft die Talsohle in der zweiten Jahreshälfte 2005 erreicht haben. Ein Turn-
around sei 2006 durch den Aufschwung der Tourismusbranche nach der Regensaison im
dritten Quartal und dem Start von Großprojekten der Regierung zu erwarten.
Quelle: Investmentfonds.de
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