Investmentfonds.de
28.10.2005:
Threadneedle: Wöchentliche Markteinbschätzung
Köln, den 28.10.2005 (Investmentfonds.de) - Großbritannien
Im Wochenverlauf gab der britische Markt großteils nach, bevor er seine Verluste
gegen Ende der Woche wieder wettmachte. Die anfänglichen Kursverluste des Marktes
waren auf globale Tendenzen zurückzuführen. Dabei wurden Energieaktien aggressiv
verkauft. Darüber hinaus machte man sich allgemein Sorgen um das Weltwirtschaftswachstum.
Auf Unternehmensebene hatten Firmen aus dem Konsumumfeld weiter zu kämpfen. Marks &
Spencer gab für die letzten drei Monate aber einen Umsatzanstieg bekannt. Darüber
hinaus ist die Situation für kleinere und mittelgroße Unternehmen im Vergleich zu
marktbreiten Titeln schwieriger geworden. Grund hierfür ist das geringere Kauf-
interesse an Risikopapieren. Innerhalb unserer Portfolios favorisieren wir nach wie
vor Energie- und Rohstofftitel. Außerdem bevorzugen wir gegenüber mittleren und
kleineren Unternehmen marktbreite Titel.
USA
Der US-Aktienmarkt gab im Wochenverlauf in USD nach. Dies war insbesondere auf den
anhaltenden Rückgang des Ölpreises sowie die Befürchtungen vor einer sinkenden
Nachfrage zurückzuführen. Darüber hinaus wurde der US-Markt durch einen Bilanzskandal
bei dem Wertpapierhändler Refco erschüttert, der daraufhin Gläubigerschutz beantragt
hat. Zusätzlich kam es auch zu Problemen bei General Motors. Jedoch konnte gegen
Ende der Woche der Markt wieder ansteigen, nachdem GM entschieden hat, seine Kosten
im Bereich Gesundheit zu senken. Darüber hinaus begibt das Chicago Board of Trade
in dieser Woche eine Neuemission. Man geht davon aus, dass das Angebot deutlich
überzeichnet sein wird.
Europa
Die europäischen Aktienkurse folgten größtenteils dem gleichen Trend wie die
Notierungen an anderen Märkten. Damit reagierten sie sowohl auf den niedrigeren
Ölpreis als auch auf die schwache Entwicklung kleinerer Unternehmen im Vergleich
zu deren größeren Pendants. Innerhalb unserer Portfolios sind wir von unserer
Anlagestrategie nach wie vor überzeugt und der Auffassung, dass die Energiebranche
weiter günstig bewertet ist. Wir haben unsere Ausrichtung auf kleinere Unternehmen
aber verringert. Zu diesem Zweck haben wir Aktien wie Autostrade und Wienerberger
verkauft. Die frei werdenden Mittel haben wir in den dänischen Sachversicherer
TrygVesta investiert.
Japan
In Japan hielt die gute Entwicklung im Gegensatz zu vielen anderen Märkten an, da
das Kaufinteresse an Risikopapieren nicht nachlässt. Auf die Binnenkonjunktur
ausgerichtete Branchen erweisen sich weiter als führend. Am letzten Wochenende
stattete der neu gewählte Premierminister Koizumi einem Kriegsdenkmal in Tokio
einen umstrittenen Besuch ab, was in China und Südkorea Bestürzung zur Folge
hatte und in Japan Besorgnisse auslöste, dass diese politischen Spannungen Koizumi
möglicherweise von seinen Reformenbestrebungen abhalten könnten. Im Wochenverlauf
waren auf Portfolioebene regere Aktivitäten zu verzeichnen. Wir haben die Titel
Nissay Dowa, Nichii Gakkan und Kamigumi erworben. Verkauft wurden sowohl Nisshin
Steel als auch Mizuho.
Asien & Schwellenländer
Die asiatischen Märkte entwickelten sich im Wochenverlauf erfreulich. Wir bleiben
für Korea sehr zuversichtlich. Dort hat das steigende Wachstum es den Behörden
ermöglicht, einen Teil der in den letzten Monaten durchgeführten monetären
Ankurbelungsmaßnahmen wieder einzustellen. In der letzten Woche war Hongkong unter
zunehmenden Druck geraten, weil die China Construction Bank die in diesem Jahr bis
jetzt weltweit größte Neuemission (IPO) begab. Diese IPO traf auf enormes Kaufinteresse
von Anlegern und entzog dem Markt in Hongkong ein hohes Maß an Liquidität. Insgesamt
ist jedoch in den Schwellenländermärkten das Kaufinteresse an Risikopapieren im
Wochenverlauf gesunken. Dies betraf speziell Osteuropa und in geringem Maße auch
Lateinamerika. Trotz dieser Entwicklung haben wir unsere Anlagestrategie nicht
verändert. Aus globaler Sicht bleiben wir in Lateinamerika und Osteuropa über-
gewichtet, während wir Südafrika neutral und Asien unterdurchschnittlich gewichten.
Anleihen
Die Märkte für Staatsanleihen wurden in der letzten Woche durch Besorgnisse um den
Anstieg der allgemeinen Inflation beeinträchtigt. Dies hatte zur Folge, dass die
Renditen deutlich anstiegen. Im Segment Unternehmensanleihen mit Investmentstatus
waren die Zinsdifferenzen im Allgemeinen unter Druck. Wir haben unsere Ausrichtung
auf Anleihen mit einer Bonität von BBB reduziert. In den letzten Tagen kam es aber
zu einer Verringerung der Zinsdifferenzen. Dies hat unser Vertrauen in diese Anlage-
klasse wieder etwas gestärkt. Der Markt für Hochzinsanleihen hat aufgrund von
Befürchtungen, dass General Motors um Gläubigerschutz nachsuchen könnte, weiter zu
kämpfen. Gegen Ende der Woche gab das Unternehmen aber bekannt, dass es den Großteil
seiner Beteiligung an GMAC abstoßen würde. Dies löste einen deutlichen Anstieg von
GM-Anleihen sowie am breiteren Markt aus.
Quelle: Investmentfonds.de
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