Investmentfonds.de
24.01.2006:
Rentenmarkt: Angemessene Erwartungen schützen vor Überraschungen
Mainz (ots) - Bezüglich einer Neubewertung der wichtigsten Themen
und Trends lassen die Bondanleger zu Beginn des neuen Jahres keine
Eile erkennen. Leitzinsen, Teuerungsgefahren und
Konjunkturperspektive bieten zwar reichlich Diskussionsstoff. Trotz
erneut anziehender Ölnotierungen werden aber die anhaltend moderaten
Kernraten der Inflation (Dezember: USA +2,2 Prozent, Euroland +1,4
Prozent) sowie die erwarteten konjunkturdämpfenden Effekte höherer
Geldmarktsätze und steigender Rohstoffpreise betont, so dass
insgesamt solide Wirtschaftsdaten unter dem Strich gelassen zur
Kenntnis genommen werden. Dennoch stiegen die Renditen im Euroraum im
Gegensatz zu ihren US-Pendants seit Jahresbeginn um wenige Stellen
und testen damit technisch gesehen zunächst den Bestand des seit
November etablierten Trends rückläufiger Verzinsungen bei
zehnjährigen Staatsanleihen.
Die USA befinden sich trotz Anzeichen für nachlassendes Tempo
ausgehend vom Immobilienmarkt 2006 (dämpfende Wirkung auf
US-Verbrauch, d.h. rund ein Fünftel des Weltkonsums) immer noch dank
eines anhaltend günstigen Investitionsumfelds sowie weitere
Fortschritte am Arbeitsmarkt auf solidem Expansionspfad. Der
Internationale Währungsfonds rechnet für die
Weltwirtschaft 2006 erneut mit einem Zuwachs in Höhe von 4,3
Prozent, wobei die etwas schwächere US-Wirtschaft kompensiert wird
durch weiterhin unter Dampf stehende „neue Märkte" (u.a. China) sowie
die zum guten Teil auch (exportwirksam) nach Deutschland fließenden
Milliarden aus Ölförderländern. Vor diesem Hintergrund dürfte die
Inversion der US-Renditestrukturkurve noch kein definitives
Abschwungsorakel darstellen, sondern vielmehr Abbild der noch immer
reichlich vorhandenen Anlageliquidität sein. Damit zeichnet sich für
die US-Notenbank in der Endphase der Zinsstraffungsrunden ein neuer
und zugleich weniger vorhersehbarer Balanceakt zwischen
Inflationsprophylaxe und Schonung des zinssensiblen Konjunkturmotors
ab. Für den Euroraum signalisieren die Dezember-Indikatoren eine
Verstetigung des Momentums im neuen Jahr (Euroland-Sentimentindex
100,5 nach 99,9 Punkte). Insbesondere für Deutschland ist eine
Binnenbelebung im Zuge der Fußball-WM, vorgezogener Käufe
(Mehrwertsteuererhöhung 2007) sowie des geplanten Konjunkturpakets
absehbar. Noch steht aber kaum zu befürchten, dass die EZB gegen den
US-Leitzinstrend eine ausgeprägtere Zinserhöhungsrunde einläuten
könnte.
In der Summe bleiben für die globalen Rentenmärkte ungeachtet
anhaltender struktureller Unterstützungsfaktoren mit Fortschreiten
der Weltkonjunktur einige potenzielle Belastungen auf der Agenda, die
nach einer Wertentwicklung von gut 7 Prozent in 2005 zu einem
angemessenen Erwartungsniveau für das laufende Jahr mahnen.
Angesichts einer historisch geringen Mehrverzinsung für längere
Bindungsfristen, stärkerer Mittelabsorption durch die Realwirtschaft
und relativ erfolgreicher Performance anderer Investment-Klassen
bieten Zinsanlagen mit kürzerem Horizont dem Anleger mehr
Aktionsspielraum.
Originaltext: LRP Landesbank Rheinland-Pfalz
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