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16.02.2006:
Lohnquote - Rückgang passt zum Aufschwung
Köln (ots) - Zur Unterstützung ihrer Forderung nach kräftigeren
Lohnsteigerungen führen die Gewerkschafter an, dass trotz der
besseren Konjunktur die Lohnquote 2005 auf 67 Prozent und damit den
niedrigsten Wert seit 1970 in Westdeutschland gefallen ist. Der
Rückgang der Arbeitnehmerentgelte am Volkseinkommen ist jedoch in
Zeiten des Aufschwungs nichts Ungewöhnliches. Denn bei anziehender
Produktion erholen sich zunächst die Unternehmensgewinne. Erst wenn
das Konjunkturhoch stabil ist, stellen die Firmen wieder mehr
Mitarbeiter ein - und die Arbeitseinkommen legen zu. Die
Beschäftigten profitieren allerdings schon vorher von der
Konjunkturbelebung, fließen ihnen doch auch Kapitaleinkommen in Form
von Dividenden, Zinsen und Mieten zu. Nur lässt die Lohnquote diese
ebenso unberücksichtigt wie die Arbeitseinkünfte der Selbstständigen.
Die Einkommensposition der Erwerbstätigen wird daher von der
Lohnquote unzureichend widergespiegelt - die gesamte
Arbeitseinkommensquote lag in den vergangenen Jahren meist bei etwa
80 Prozent. Ohnehin ist die zweite Komponente des Volkseinkommens,
die Einkünfte aus Unternehmertätigkeit und Vermögen, in der amtlichen
Statistik nur eine Restgröße - zuverlässige Aussagen über ihre Höhe
und Entwicklung lassen sich aus den Daten nicht ableiten.
Michael Grömling: Die Lohnquote - ein statistisches Artefakt und
seine Interpretationsgrenzen, in: IW-Trends 1/2006
Originaltext: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
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Quelle: news aktuell
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