Investmentfonds.de
20.02.2006:
Weber: Konjunktur trotz Wachstumspause weiter im Aufwind
Köln, den 20.02.2006 (Investmentfonds.de) - „Obwohl das Wirtschaftswachstum in
Deutschland Ende letzten Jahres eine unerwartete Pause eingelegt hat, müssen die
Hoffnungen auf einen Konjunkturaufschwung nicht aufgegeben werden“, sagte
Prof. Dr. Manfred Weber, geschäftsführender Vorstand des Bankenverbandes,
anlässlich der Vorstellung des Konjunkturberichts für den Monat Februar. „Die
weiterhin dynamische Entwicklung der Weltwirtschaft, im Trend steigende Auftrags-
eingänge und die allmähliche Stabilisierung am Arbeitsmarkt lassen auf Sicht eine
gute Konjunktur erwarten“, so Webers optimistische Prognose.
Die günstigen Aussichten dürften aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in
Deutschland eine schwierige Reformagenda abzuarbeiten bleibe. Ganz oben auf dieser
Agenda stehe weiter das Problem der zu hohen Sozialversicherungsbeiträge. Weber
erinnerte daran, dass vor allem Einsparungen im sozialen Sicherungssystem notwendig
seien. „Die geplante Anhebung des Renteneintrittsalters ist deshalb ein richtiger
und wichtiger Schritt. Er sollte nicht durch Ausnahmen oder eine Verwässerung der
Bedingungen von Erwerbsunfähigkeitsrenten konterkariert werden. Als nächstes sind
noch in diesem Jahr tragfähige Konzepte für die Umgestaltung der Kranken- und
Pflegeversicherung zu entwickeln“, forderte Weber. Um positive Beschäftigungseffekte
zu erzielen, müssten in diesen Versicherungszweigen die Beiträge von den Löhnen
abgekoppelt werden.
Die an den Geldmärkten für den kommenden Monat bereits eingepreiste Leitzinserhöhung
der Europäischen Zentralbank um 25 Basispunkte bedeutet nach Webers Einschätzung für
die Konjunkturentwicklung im Euro-Raum aus heutiger Sicht kein Risiko, zumal die
europäischen Währungshüter damit die Inflationserwartungen niedrig hielten. „Vor
jeder weiteren zinspolitischen Straffung sollten aber weiterhin sehr genau die
jeweiligen Rahmenbedingungen geprüft werden“, erklärt Weber. „So bestehen durchaus
gute Chancen, dass die Inflationsrate im Euro-Raum in der zweiten Jahreshälfte
wieder deutlich unter die 2 %-Marke sinkt. Das lässt ein behutsames Vorgehen der
Europäischen Zentralbank ratsam erscheinen.“
Quelle: Investmentfonds.de
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