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09.05.2006:
Boersen-Zeitung: Meisterliches Quartal, Kommentar zum hervorragenden Jahresauftakt der deutschen Wirtschaft von Michael Flämig
Frankfurt (ots) - Industrie, Bau und Energiewirtschaft haben im
März saisonbereinigt 2,4% weniger hergestellt als im Februar. Bei
einem Saufgelage dürfte die Information, der Bierbranche gehe es
wirklich schlecht, ähnliche Reaktionen hervorrufen wie diese Rechnung
des Bundeswirtschaftsministeriums. Ungläubiges Zweifeln oder
zumindest Staunen ist angesagt. Denn die Stimmung in der deutschen
Wirtschaft ist ausgezeichnet, die Unternehmen können ausgezeichnete
Ergebnisse präsentieren. Schon vor Ablauf der Quartalssaison ist
klar: Die deutsche Wirtschaft hat einen meisterlichen Jahresauftakt
hinter sich.
Dabei fallen fast alle Branchen positiv auf. Die Finanzwirtschaft
sticht aber besonders heraus. Sie profitiert von der hervorragenden
Entwicklung des Aktienmarktes, der Rückkehr der Privatanleger an die
Börse und der unverändert niedrigen Risikovorsorge. Deutsche Bank,
Commerzbank und Dresdner Bank landeten dementsprechend ausgezeichnete
Ergebnisse. Die Deutsche Börse als Handelsplatz hat die Erwartungen
ebenfalls weit übertroffen.
Aber auch die Industrie prescht vor. Beim Nutzfahrzeug- und
Maschinenbaukonzern MAN sind die Kapazitäten nach eigener
Einschätzung voll ausgelastet. Siemens meldet ein äußerst starkes
organisches Wachstum. Dabei fällt insbesondere die glänzende
Performance in Europa (außerhalb Deutschlands) auf, wo das Plus beim
Ordereingang - teils akquisitionsbedingt - fast an die Boomregion
Asien/Pazifik heranreicht. Sogar die ewigen Sorgenkinder Epcos und
Infineon konnten in diesem Umfeld erstmals seit Unzeiten positiv
überraschen.
Ermutigende Signale senden auch Konsumgüterhersteller. Bei Adidas
boomt das Geschäft auf breiter Front, Fußballprodukte finden
reißenden Absatz. Henkel startete mit einem Umsatzplus, der deutlich
über dem Jahresziel lag. Der Autovermieter Sixt zog die
Berichterstattung sogar teilweise vor, weil die eigenen Erwartungen
so klar übertroffen wurden.
Wie dies alles mit dem März-Dämpfer im produzierenden Gewerbe
zusammenpasst? So gut die Ergebnisse sind, so ausgeprägt ist die
Vorsicht. Vom Finanzriesen Allianz bis zum Automobilzulieferer Leoni
wird gleichermaßen die Formel ausgegeben: Die Ergebnisse des ersten
Quartals können nicht mal vier genommen werden. Gebrannte Kinder
scheuen eben das Feuer.
Originaltext: Börsen-Zeitung
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