Investmentfonds.de
29.05.2006:
Nordea: Aktueller Marktüberlick über Nordeuropas Aktienmärkte
Köln, den 29.05.2006 (Investmentfonds.de) - Unbeeindruckt von den
Turbulenzen an den Aktienmärkten der
vergangenen Tage sind die nordeuropäischen Länder, Volkswirtschaften
und Unternehmen nach wie vor Spitzenreiter. In Sachen Rendite und
Stabilität stellen sie die Emerging Markets in den Schatten, die von der
Flucht der Anleger aus risikoreicheren Vermögensanlagen in so
genannte „sichere Häfen“ am stärksten in Mitleidenschaft gezogen
werden.
Ungeachtet der potenziellen Risiken am Markt hat sich das globale
makroökonomische Bild – unsere Inflationsvorhersage eingeschlossen –
in der vergangenen Woche nicht wesentlich geändert, auch wenn einige
Anleger dies anders sehen.
Das Hauptszenario von Nordea geht nach wie vor davon aus, dass sich
das Gewinnwachstum in den nächsten zwölf Monaten dem
Trendwachstum annähern wird. Diese These wird sowohl von unseren
quantitativen als auch von unseren makroökonomischen Modellen für
das Gewinnwachstum untermauert, wenngleich die Bewertungen nicht
mehr die gleiche Unterstützung bieten wie während des größten Teils
von 2005.
Unserer Auffassung nach hängt das langfristige Risiko für die
Bewertungen stärker vom Gewinnwachstum als von den Anleiherenditen
ab. Die jüngste Hausse wurde von den Gewinnen angetrieben, wobei
das Gewinnwachstum nachhaltiger und ausgeprägter war als in der
Vergangenheit.
Auf Basis des Trendwachstums erscheinen die Bewertungen zwar etwas
hoch, doch angesichts der derzeitigen Dynamik im Unternehmenssektor
aufgrund niedriger Fremdkapitalaufnahme, einer lebhaften Fusions- und
Übernahmetätigkeit und hoher Cashflows scheint es uns verfrüht, jetzt
schon einen Rückgang des Trendwachstums vorwegzunehmen. Nach
unserer Auffassung reicht die Gewinndynamik aus, um die Bewertungen
auf Basis der gegenwärtigen Gewinne anstelle der Trendgewinne zu
unterstützen.
Im Hinblick auf die Aktienmärkte gerieten Rohstoffe und Vermögens-
werte in Verbindung mit Ländern wie Brasilien, Russland, Indien und
China (die so genannten BRIC-Länder) am stärksten unter Druck.
Während diese aufstrebenden Volkswirtschaften in jüngster Zeit
hervorragende Renditen erzielten, blieben die inhärenten Risiken häufig
unbeachtet.
Aber auch in der nordischen Region war in den vergangenen zwei
Wochen eine lebhafte und ungewöhnliche Aktivität zu beobachten. Laut
Tommi Saukkoriipi, Fondsmanager des Nordea 1 - Nordic Equity Fund,
wurde der Anstieg der Volatilität von Hedgefonds zusätzlich angeheizt.
Auf Long-Short-Strategien ausgerichtete Hedgefonds haben bei ihren
Investments in der nordischen Region über lange Zeit eine Hebelwirkung
erzielt. In fallenden Märkten verringert sich die Hebelwirkung abrupt
aufgrund von Einschussaufforderungen. Dies hat zu dem starken
Rückgang an den nordeuropäischen Aktienmärkten geführt. Zahlreiche
positive Fundamentaldaten sprechen dafür, dass es sich bei dem
Markteinbruch um eine Überreaktion handelte und es an der Zeit war,
die Hebelwirkung zu verringern. Wie auch an anderen Märkten sind
Anleger in den letzten Tagen wieder eingestiegen.
Die Fundamentaldaten für die nordische Region haben sich nicht
geändert, sondern sind sogar noch attraktiver geworden. In der
vergangenen Woche sind die KGVs auf ein Niveau zwischen 7% und
13% gesunken, so dass das KGV für 2006 jetzt bei etwa 14 liegt. Dieser
ungewöhnlich starke Rückgang ist hauptsächlich auf die Turbulenzen
bei den Rohstoffpreisen und die Hedgefonds-Engagements in
verschiedenen nordischen Sektoren zurückzuführen. Daher nutzt
Saukkoriipi den jüngsten Marktrückgang zu seinem Vorteil, um
Positionen in Aktien wie der Bergbau- und Metallgesellschaft Boliden
und in großen stabilen Blue-Chips wie Volvo aufzubauen.
Die übermäßige Volatilität bei Aktien wird durch die Erwartung höherer
US-Zinssätze und fallender Rohstoffpreise angeheizt. Nach unserer
Analyse wurde die starke Wertentwicklung bei Aktien der
Schwellenländer und der nordischen Länder von zahlreichen Faktoren
beeinflusst: robustes Gewinnwachstum, das sich in relativ niedrigen
Bewertungen niederschlägt, weltweit niedrige Zinsen und starke
Mittelzuflüsse aus dem Ausland. Darüber hinaus führte die Hausse an
den Rohstoffmärkten bei diesen Nettoexporteuren von Gold, Stahl, Öl,
Gas, Kupfer und Aluminium zu Haushaltsüberschüssen.
Politisch betrachtet, haben die Regierungen der Schwellenländer dank
umfangreicher ausländischer Direktinvestitionen und Höchstständen bei
den Rohstoffpreisen mehr als je zuvor vom globalen Handel profitiert. Da
diese Nationen zunehmend von der Globalisierung profitieren und die
finanziellen Früchte einfahren, öffnen sich immer mehr Länder der
Demokratie und der freien Marktwirtschaft.
Allerdings erscheinen in diesen Zeiten der Unsicherheit die BRIC-Länder
etwas anfälliger als Norwegen, Dänemark, Schweden und Finnland. Die
Attraktivität der nordischen Region besteht darin, dass diese Länder seit
vielen Jahren Rekordrenditen verzeichnet haben und dies in einem
Umfeld uneingeschränkter politischer Sicherheit.
Die nordischen Länder bieten gebündelte wirtschaftliche Schlagkraft.
Aus diesem Grund haben Aktien der Region, die eine Bevölkerung von
nur etwa 25 Millionen aufweist, einen Anteil von 2,22% am MSCI AC
World Index Free. Dagegen haben die BRIC-Länder mit einer
Gesamtbevölkerung von über 2,7 Milliarden eine kombinierte
Indexgewichtung von knapp 2,3%.
„Die nordischen Länder werden ihr Wachstum 2006 fortsetzen“, erklärt
Helge Pedersen, Chefvolkswirt von Nordea. Seine Begründung: „In
Schweden steigen die Verbraucherausgaben, während in Dänemark und
Finnland die Exporte auf Rekordniveau liegen.“
„Die nordischen Länder werden auch weiter Spitzenreiter bleiben“ sagt
Saukkoriipi voraus. Auch für den Fall einer Verlangsamung der
Weltkonjunktur im Jahr 2007 sind die nordischen Länder gut positioniert.
Und eines weiß er ganz genau: „Die Marktrally wird sich in den
nordischen Ländern fortsetzen.“
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Quelle: Investmentfonds.de
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