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07.06.2006:
Activest Research: Marktstellungnahme...
Köln, den 07.06.2006 (Investmentfonds.de) -
Aktienmärkte
Positiv war hervorzuheben, dass in der erneuten Schwächephase zumeist (Ausnahme Japan)
die Korrekturtiefs vom 22. Mai nicht mehr erreicht wurden. Ein Unterstützungsfaktor
war der zwischenzeitliche Rückgang des Ölpreises in Reaktion auf die Bereitschaft der
USA, dem Iran im Konflikt um das umstrittene Atomprogramm erstmals direkte Gespräche anzubieten. Angesichts des deutlich zurückgeführten Nachrichtenflusses seitens der
Unternehmen wurde das Marktgeschehen dann auch in der zweiten Wochenhälfte vorwiegend
von Konjunkturdaten geprägt.
Nahezu allen Daten war gemein, dass sie von den Konsensschätzungen nach unten abwichen
und ein aktuell weniger dynamisches Konjunkturbild der US-Wirtschaft beschrieben. Für
einen weiteren konjunkturellen Dämpfer sorgte zum Wochenabschluss dann der US-Arbeitsmarktbericht. Die zwischenzeitlichen Kursgewinne an den Börsen in Reaktion auf
etwas entspannte Zinsängste sind bis Freitag Abend aber wieder weitgehend abgeschmolzen.
Angesichts der auch in Europa nun dem Ende zusteuernden Q1/2006-Berichtsperiode ist
der Nachrichtenkalender hinsichtlich Unternehmensdaten in der z.T. feiertagsbedingt
verkürzten Woche erneut ausgedünnt. Aus europäischer Sicht interessiert vor allem die Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag. Aller Voraussicht nach wird dabei die nächste
Zinsanhebung beschlossen.
Rentenmärkte
Mit einer ereignisreichen Nachrichtenwoche sahen sich die US-Bondmärkte konfrontiert.
Trotz deutlicher Marktausschläge im Verlauf führte sie schließlich jedoch nur zu einer
wenig veränderten Wochenbilanz. Auch nach Veröffentlichung der Protokollnotizen zum
FOMC-Meeting vom 10. Mai sind die Fragezeichen für die Märkte kaum kleiner geworden.
Demnach führten die Ausschussmitglieder eine breite Diskussion, die von einer
Zinspause bis zu einer Anhebung noch um 50 Basispunkte reichte.
Die Fraktion im Markt für eine Zinsanhebung dürfte sich zunächst erweitert haben,
um dann wiederum von den nachfolgenden Konjunkturdaten überrascht zu werden.
Ausschlaggebend waren die durchgängig schwächer als erwarteten US-Konjunkturdaten in
der zweiten Wochenhälfte. Mit den jüngsten Daten dürfte sich zumindest das Risiko
einer nächsten Zinsanhebung der Fed bereits Ende Juni wieder zurückgebildet haben.
Nach den vorherigen Verunsicherungen, die sich an den divergierenden geldpolitischen Bewertungen des FOMC-Protokolls festmachten, dürften die zuletzt schwächeren
Konjunkturdaten deutlicher an den Märkten nachwirken. Zu berücksichtigen ist allerdings,
dass 10-jährige US-Treasuries seit dem diesjährigen Renditehoch bei 5,20% Mitte Mai
mittlerweile bereits eine deutlichere Zwischenerholung hinter sich gebracht haben.
Allerdings sollten auch die Korrekturrisiken im Markt zunächst begrenzt bleiben und
nicht wesentlich über das Niveau bei 5,10% hinausreichen.
In Euroland konnte trotz einer per saldo schwächeren Börsenwoche ein Anstieg wieder
über die 4%-Marke letztlich abgewendet werden. Ein neuerlicher Test ist zwar noch nicht
auszuschließen, dürfte vorerst aber nicht wieder zu einer nachhaltigeren Zinsbewegung
nach oben über das Hoch der Vorwoche bei 4,03% hinaus führen. Zentrales Wochenereignis
ist unstrittig die EZB-Sitzung am Donnerstag. Aller Voraussicht nach wird dabei die
nächste Zinsanhebung beschlossen.
Quelle: Investmentfonds.de
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