Investmentfonds.de
31.07.2006:
Geschäftsklima gibt auf hohem Niveau etwas nach
Köln, den 31.07.2006 (Investmentfonds.de) - Der vom Ifo-Institut für
Wirtschaftsforschung ermittelte Geschäftsklimaindex für die deutsche
Wirtschaft ist im Juli etwas zurückgegangen. Mit 105,6 Punkten liegt er
aber noch immer auf einem sehr hohen Niveau, was weiterhin auf ein robustes
Wirtschaftswachstum in den kommenden Monaten hindeutet.
Der Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindexes ist sowohl auf eine ungünstigere
Beurteilung der aktuellen Geschäftslage als auch auf eine schwächere
Einschätzung der Geschäftsperspektiven zurückzuführen. Dämpfende Wirkung
dürften dabei die auf neue Rekordstände gestiegenen Ölpreise, die ersten
Abkühlungssignale der US-Konjunktur und die nachlassende Zuversicht bezüglich
des wirtschaftspolitischen Reformprozesses gehabt haben. Außerdem ist
inzwischen davon auszugehen, dass der Zinsstraffungsprozess der Europäischen
Zentralbank stärker ausfallen wird als vor kurzem noch erwartet.
Glättet man die monatlichen Schwankungen, dann zeigt der Ifo-Index nach einem
Mitte 2005 begonnen Höhenflug seit März dieses Jahres eine Seitwärtsbewegung. Dies
deckt sich mit der Prognose, dass sich das Wirtschaftswachstum im Frühjahr dieses
Jahres deutlich beschleunigt hat und im zweiten Halbjahr das erreichte Tempo
zunächst halten wird. Wegen ihrer etwas größeren Vorlaufeigenschaft signalisieren
die seit dem Frühjahr im Trend nachgebenden Geschäftserwartungen zum Jahresende
wieder eine leichte Verlangsamung des gesamtwirtschaftlichen Wachstums. Dies dürfte
vor allem mit der befürchteten Abschwächung der gegenwärtig noch boomenden
Weltkonjunktur zusammenhängen. Allmählich finden aber wohl auch die Folgen der
Anfang 2007 anstehenden Steuererhöhungen bei der Beurteilung der Geschäftserwar-
tungen ihren Niederschlag.
Alles zusammengenommen bleibt das deutsche Konjunkturbild unverändert: 2006 ist
ein recht ordentliches Wirtschaftswachstum von rund 1 ¾ % zu erwarten. Im nächsten
Jahr drohen allerdings zahlreiche Belastungsfaktoren – allen voran eine langsamere
Gangart der Weltkonjunktur und die Folgen der Steuererhöhungen – das Wirtschafts-
wachstum in Deutschland auf eine Rate von gut 1 % abzuschwächen.
Quelle: Investmentfonds.de
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