Investmentfonds.de
04.04.2007:
Bankenverband : Die Weltwirtschaft befindet sich...
Köln, den 04.04.2007 (Investmentfonds.de) -
* Die Weltwirtschaft befindet sich nach wie vor in einer sehr guten
Verfassung. Trotz zuletzt eher gemischter Konjunktursignale ist fuer die
USA weiterhin keine Rezession zu befuerchten. Die juengsten Korrekturen an
den Finanzmaerkten haben allerdings die potenziellen Risiken fuer die
Weltwirtschaft wieder staerker ins Bewusstsein gerueckt.
* Im Euro-Raum haben sich die konjunkturellen Fruehindikatoren auf einem
hohen Niveau stabilisiert. Dies spricht fuer eine Fortsetzung des
Aufschwungs. Die schwaechere US-Konjunktur, die Euro-Aufwertung sowie der
zurueckgenommene Expansionsgrad der Geldpolitik duerften das
Wirtschaftswachstum in der Waehrungsunion 2007 allerdings auf 2 1/4 Prozent
daempfen, nach 2,6 Prozent im vergangenen Jahr.
* Angesichts der sehr dynamische Industrieproduktion, des milden Winters
und der sehr behutsame Weitergabe der hoeheren Mehrwertsteuer durch die
Unternehmen sollte sich das Wirtschaftswachstum in Deutschland im ersten
Quartal dieses Jahres weniger stark abschwaechen als zunaechst befuerchtet.
In den kommenden Monaten koennten mehrwertsteuerbedingte Anpassungen bei
den Verbraucherpreisen zum Teil aber noch nachgeholt werden. Ausserdem
befinden sich die Auftraege in der Industrie seit Herbst 2006 in einer
Seitwaertsbewegung. Vor diesem Hintergrund ist 2007 mit einer Verlangsamung
des Wirtschaftswachstums auf rund 2 Prozent zu rechnen.
* Am deutschen Arbeitsmarkt hat sich die anziehende Konjunktur im
vergangenen Jahr relativ schnell und deutlich bemerkbar gemacht. Dies ist
nicht zuletzt das Verdienst der moderaten Lohnpolitik und der ersten
Arbeitsmarktreformen. Die beschaeftigungsorientierte Lohnpolitik sollte
daher grundsaetzlich fortgesetzt werden. Arbeitnehmer koennten jedoch
verstaerkt ueber Einmalzahlungen an der guten Ertragslage der Unternehmen
partizipieren. Die Chancen stuenden dann gut, dass die Zahl der
Arbeitslosen im Durchschnitt des laufenden Jahres auf weniger als 3,9
Millionen zurueckgeht.
* Niedrigere Oelpreise im zweiten Halbjahr 2006 haben zu einer sichtlichen
Entspannung bei der Inflationsentwicklung im Euro-Raum und in Deutschland
gefuehrt. Wegen der hoeheren Mehrwertsteuer, wieder leicht steigenden
Oelpreisen und einem negativen statistischen Basiseffekt duerfte vor allem
in Deutschland der Preisauftrieb in den kommenden Monaten aber wieder etwas
zunehmen. Gleichwohl sollte die Inflationsrate im Jahresdurchschnitt sowohl
in Deutschland als auch im Euro-Raum leicht unter der 2 Prozent-Marke
liegen.
* Die Europaeische Zentralbank hat die im Dezember 2005 begonnene
Zinserhoehungsphase bis zuletzt fortgesetzt. Die Anhebung der Leitzinsen
auf ein konjunkturneutrales Niveau duerfte allerdings spaetestens bei einem
Leitzins von 4 Prozent beendet sein. Fuer die europaeischen Waehrungshueter
wuerde sich dann eine neue Situation ergeben, der sie beispielsweise mit
einer laengeren Zinspause zur Beobachtung der bisherigen Zinseffekte und
einer weiteren Analyse der Preisrisiken Rechnung tragen koennten. Zu den
potenziellen Preisrisiken gehoert aber auf jeden Fall auch das hohe
Geldmengenwachstum, selbst wenn sich der Zusammenhang zwischen Geldmenge
und Inflation offenbar gelockert hat.
Quelle: Investmentfonds.de
|