Investmentfonds.de
25.04.2007:
Deka USA: Verbrauchervertrauen verlässt Euphoriebereich
Köln, den 25.04.2007 (Investmentfonds.de) • Das vom Conference Board ermittelte
Verbrauchervertrauen ist im April von 108,2 auf 104,0 Punkte gesunken. Insbesondere
die Lagekomponente hat sich im Vergleich zum Vormonat verschlechtert.
• Der Blick auf die Teilfragen zeigt, dass die Stimmungseintrübung vor allem bei
der Einschätzung der Arbeitsmarktlage stattfand. Zudem dürften die deutlich gestiege-
nen Benzinpreise zu der Stimmungsverschlechterung geführt haben.
• Die Case Shiller Hauspreisindizes sind im Februar sowohl in der 10-Städte als auch
in der 20-Städte-Abgrenzung um 0,5 % gegenüber dem Vormonat gesunken. Die jeweiligen
Jahresveränderungsraten waren zum zweiten Mal in Folge negativ.
1. Das vom Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen hat sich im April etwas
stärker als vom Markt erwartet von 108,2 auf 104,0 Punkte eingetrübt (Bloomberg-Median:
105,0 Punkte, Deka-Bank: 104,0 Punkte). Die Stimmungsverschlechterung resultiert vor
allem aus einer schwächeren Lagekomponente, die sich von 138,5 auf 131,3 Punkte
verringert hat. Die Erwartungskomponente sank ebenfalls und zwar von 87,9 auf 85,8
Punkte.
2. Von den fünf in die Berechnung eingehenden Teilbereichen hat sich ausschließlich
der Saldo hinsichtlich der Arbeitsmarkterwartungen im Vergleich zum Vormonat verbessern
können. Am deutlichsten verschlechtert hat sich der Saldo in Bezug auf die Arbeitsmarkt-
lage. Bereits vergangene Woche signalisierten die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe
(eine wöchentlich erhobene Arbeitsmarktstatistik) eine schwache Entwicklung am Arbeits-
markt im April. Die Umfrageergebnisse des Conference Board scheinen dies nun zu bestä-
tigen. Zu beachten ist, dass eine Abschwächung am Arbeitsmarkt durchaus zu begrüßen
ist, da die Entwicklung in den vergangenen Monaten zu kräftig gewesen ist und von einer deutlichen Anspannung am Arbeitsmarkt gesprochen werden konnte. Neben der Abschwächung
am Arbeitsmarkt dürfte der seit Ende Februar deutlich gestiegene Benzinpreis für die
Eintrübung des Verbrauchervertrauens verantwortlich gewesen sein. Insgesamt signalisiert
das Verbrauchervertrauen allerdings nur eine Normalisierung der Stimmungslage der
privaten Haushalte. So liegt der Durchschnitt des Verbrauchervertrauens seit Anfang 2005
mit 103,8 Punkten sogar geringfügig unterhalb des Aprilwertes.
3. Die Immobilienpreise sind im Februar, gemessen an den Case Shiller Hauspreisindizes,
weiter gefallen. So verringerte sich sowohl der 10-Städte-Index als auch der 20-Städte-
Index um 0,5 % gegenüber dem Vormonat und die jeweiligen Jahresveränderungsraten blieben
zum zweiten Mal in Folge im negativen Bereich (-1,5 % bzw. -1,0 %). Von den in 20 Städten
erhobenen Immobilienpreisen wurden in vier Fällen Preisanstiege festgestellt. Die kräftig-
sten monatlichen Preisrückgänge lagen in Detroit und Phoenix vor. Von den verschiedenen
monatlich erhobenen Immobilienpreisindikatoren lassen ausschließlich die Case Shiller
Indizes Aussagen über die tatsächliche Entwicklung der landesweiten Immobilienpreise
zu. Zu beachten ist aber, dass die starken Immobilienpreisanstiege in den vergangenen
Jahren in erster Linie in den Städten stattfanden. Somit ist nahe liegend, dass dieser
Preisindikator in der aktuellen Preisbereinigungsphase in den negativen Bereich rutscht.
Der für die Makroeinschätzung relevantere, weil breiter gefasste, OFHEO Hauspreisindex
(den es allerdings nur auf Quartalsbasis gibt) dürfte unserer Einschätzung nach in der
Jahresveränderungsrate in diesem Jahr nicht in den negativen Bereich fallen. Der Case
Shiller Index besitzt die Besonderheit, dass für ihn an der Chicago Mercantile Exchange
Futures-Kontrakte gehandelt werden. Gemessen an den aktuellen Kursen (Schlusskurs:
23.04.07) erwartet der Markt einen Rückgang der Jahresveränderungsrate beim 10-Städte-
Index um rund 6 % für Ende 2007. Dies entspricht unserer aktuellen Prognose für die
Jahresveränderungsrate des OFHEO Hauspreisindex Ende dieses Jahres von rund einem Prozent.
Zudem wird an diesem Markt davon ausgegangen, dass es zu Beginn 2008 wieder zu einer
leichten Belebung bei den Immobilienpreisen kommt. Der Februarkontrakt für 2008 deutet
auf einen Preisanstieg von knapp 2,0 % gegenüber dem Novemberkontrakt hin. Auch dies
passt durchaus zu unserer Immobilienmarkteinschätzung: Während die Wohnungsbaurezession
vor ihrem Ende steht, dürfte die Preisbereinigung, aufgrund der Trägheit dieses Marktes,
bis Ende dieses Jahres anhalten.
Quelle: Investmentfonds.de
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