Investmentfonds.de
25.04.2007:
Barings sieht Turnaround im Rohstoffzyklus
Köln, den 25.04.2007 (Investmentfonds.de) - Baring Asset Management (Barings) geht
davon aus, dass der "Soft Commodities"-Sektor 2007 einen deutlichen Anstieg der
Kapitalzuflüsse in Lateinamerika verzeichnen wird, wenn es zu einem Turnaround im
Rohstoffzyklus kommt und die Nachfrage nach Biotreibstoff weiter wächst. In einem
White Paper mit dem Titel “Fette oder dürre Zeiten? Lateinamerika und der Soft
Commodities-Zyklus” skizziert Nudgem Richyal, Fondsmanager des Baring Latin America
Fund, die Gründe für das zunehmende Interesse an Soft Commodities, das sich derzeit
unter den Anlegern abzeichnet. Nudgem Richyal kommentiert: "Offensichtlich ist im
Rohstoffzyklus endlich ein Turnaround eingetreten. Im Energiesektor ist eine starke
Performance zu verzeichnen und historisch gesehen sind es die Soft Commodities, wie
Sojabohnen, Weizen, Zucker und Hafer, die im Rohstoffzyklus normalerweise als nächstes
von Kapitalzuflüssen profitieren sollten. Zusätzlich hat vor dem Hintergrund der Diskus-
sionen über die globale Erwärmung die Nachfrage nach Soft Commodities zum Einsatz als
Biotreibstoff exponentiell zugenommen. Hierdurch ist eine Nachfragequelle entstanden,
die in diesem Ausmaß in vergangenen Rohstoffzyklen nicht vorhanden war und nun zusätzlich
für eine positive Unterstützung der Rohstoffpreise sorgt." Weiter führt Nudgem Richyal
aus: "Es gibt zahlreiche Gründe, warum Soft Commodities im Allgemeinen, wenn auch mit
zeitlicher Verzögerung, innerhalb des Rohstoffzyklus die Entwicklung der Energiepreise
nachzeichnen. Der offensichtlichste Grund ist der Zusammenhang zwischen höheren Energie-
kosten und höheren Produktions- und Transportkosten für Soft Commodities. Bei steigenden
Produktionskosten müssen Produzenten die Preise erhöhen.“
Darüber hinaus hat sich an den Märkten für Soft Commodities eine neue Dynamik entwickelt:
der Konkurrenzkampf zwischen Mensch und Verbrennungsmotor um den gleichen Rohstoff.
Die Umwandlung von Zucker in Ethanol ist ein einfacher Prozess und der Zuckerpreis
wird nicht mehr nur vom Verbrauch an raffiniertem Zucker durch den Menschen sondern auch
durch den Preis von Ethanol als Treibstoff bestimmt. Die gleiche Dynamik ist auch bei
vielen anderen Soft Commodities zu beobachten. Steigen die Treibstoffpreise, dann werden
auch die Preise der als Ersatz verwendbaren Soft Commodities – Biotreibstoffe – allmäh-
lich ebenfalls steigen. Richyal glaubt: „Weltweit ist Lateinamerika die Region mit dem
effizientesten Agrarsektor, wobei hier insbesondere Brasilien und Argentinien hervorzu-
heben sind. Unseres Erachtens wird in diesen Ländern ein Anstieg der Preise für Soft
Commodities nicht nur dem Agrarsektor sondern auch der Wirtschaft insgesamt zugute
kommen, wovon auch die Anleger profitieren können."
Die Fischzucht ist ein weiterer Bereich, dem Barings ein erstaunliches Anlagepotenzial
zuschreibt. Allein zwischen 1973 und 1997 sind die Fischexporte aus Lateinamerika von
44.000 metrischen Tonnen auf 2.435.000 metrische Tonnen gestiegen. Die Nachfrage hat
mittlerweile ein Niveau erreicht, das im nächsten Schritt vermutlich zur Aquakultur –
der organisierten Fischzucht auf kommerzieller Ebene – führt. Und auch hier gilt, dass
Lateinamerika aufgrund des Treibhauseffektes in den kommenden zwanzig Jahren mit seinen
tendenziell höheren Niederschlagsmengen über einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil
verfügt. Barings hält dies für eine attraktive Anlagechance, die sich nicht nur über
ein Engagement in börsennotierte Fischzuchtunternehmen nutzen lässt, sondern auch
peripher durch Anlagen in Transport- und andere Unternehmen, die von dieser Entwicklung
profitieren dürften.
Quelle: Investmentfonds.de
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