Investmentfonds.de
08.01.2009:
Fidelity Markteinschätzung: Neues Jahr, neues Glück?
Köln, den 08.01.2009 (Investmentfonds.de) - Das alte Jahr hat sich mit Ach und Weh
verabschiedet. Zu seiner Hinterlassenschaft gehören viele traurige Rekorde. Viele
der hier beobachteten Indizes fielen 2008 auf so niedrige Stände wie seit etlichen
Jahren nicht mehr. In Panik flohen die Anleger vor allem, was nur entfernt mit Risiken
behaftet erschien. Im Rückblick war der Zusammenbruch von Lehman Brothers im September
wahrscheinlich das Schlüsselereignis, das zeitweise das gesamte globale Finanzsystem
in den Abgrund zu reißen drohte. Andere Märkte waren nicht immun – das Jahr bescherte
praktisch sämtlichen Arten von Wertpapieren schreckliche Verluste – und sichere Zu-
fluchtsorte gab es nicht. Einige Analysten vertraten die Ansicht, die Konzepte vom
Kaufen & Halten und vom diversifizierten Anlageportfolio seien auf den Kopf gestellt
worden. Das Vertrauen der Marktteilnehmer löste sich in Luft auf – nur noch Bargeld und
Staatsanleihen galten als sicher.
Am Jahresende notierten die Zinsen in den USA und Japan knapp über null Prozent, und in
anderen Ländern wird es wahrscheinlich bald ähnlich aussehen.
Unter den bedeutendsten internationalen Aktienmärkten fiel der Nikkei um 42,1 % und
übertraf damit seinen eigenen Rekordverlust von 38,7 % im Jahr 1990. Der FTSE erlebte
2008 mit einem Minus von 31,3 % das schlechteste Jahr, seit der Index 1985 ins Leben
gerufen worden war; der bisher zweithöchste Verlust war 2002 ein Minus von 24,5 %
gewesen. Dabei schnitt der FTSE von den hier beobachteten Indizes noch am zweitbesten
ab, was auf dramatische Weise das Ausmaß der Verluste an vielen anderen Börsen
verdeutlicht.
Die Rohstoffpreise erreichten im Jahresverlauf außergewöhnliche Höchst- und Tiefststände.
Die Preise von Rohöl, Benzin, Gold, Platin, Kupfer, Aluminium, Zinn und Blei kletterten
auf dem Höhepunkt der sechsjährigen Hausse auf neue Rekordstände. Mit wenigen Ausnahmen
wie etwa Gold beendeten jedoch alle Rohstoffmärkte das Jahr in wildem Abschwung angesichts
der Rezession der Weltwirtschaft im Gefolge der globalen Finanzkrise.
Fazit und Ausblick
Niemand weint 2008 eine Träne nach. In den letzten beiden Dezemberwochen tat sich
bei geringen Handelsvolumina nicht mehr viel. Fortgesetzte Interventionen des US-
Finanzministeriums und der Federal Reserve beruhigten die strapazierten Nerven vieler
Anleger, während die Märkte auf den Amtsantritt der neuen Regierung am 20. Januar
warteten.
In Großbritannien wird für Donnerstag eine weitere deutliche Zinssenkung der Bank of
England erwartet. Auf die Januar-Sitzung der EZB müssen wir noch eine Woche länger
warten. Die Reserve Bank of Australia tritt im ersten Monat des Jahres traditionell
nicht zusammen – im Januar ist auf der südlichen Erdhalbkugel Hochsommer.
Unter Analysten wird darüber debattiert, wo die Konjunktur als Erstes wieder an Schwung
gewinnen wird. Manche Experten glauben, dass die USA Vorreiter sein werden – dort steckt
die Wirtschaft bereits seit einem Jahr in der Rezession. Sobald der neue Präsident sein
Amt antritt, dürfte Washington ein Konjunkturprogramm im Umfang von einer Billion Dollar
innerhalb von zwei Jahren auf den Weg bringen. Es könnte den Anstoß geben, der die
Weltwirtschaft in der zweiten Jahreshälfte aus der Krise hievt.
Quelle: Investmentfonds.de
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