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09.01.2009:
Stillstand auf dem Börsenparkett
Frankfurt am Main (ots) - PwC-IPO-Watch: Emissionserlös bricht
2008 weltweit ein / Schlussquartal bringt Europas Börsen beim
Emissionsvolumen Rückgang von 96 Prozent / Experten erwarten Belebung
erst zum Jahresende 2009
Die Aktienmärkte haben 2008 im Zuge der Finanzmarktkrise weltweit
massive Einbrüche im Erstemissionsgeschäft erlitten. An den
europäischen Börsen brachten 338 Emissionen (Initial Public Offerings
- IPOs) einen Erlös von nur noch 14,241 Milliarden Euro. Im Vergleich
zum Jahr 2007 entspricht dies einem Rückgang um 58 Prozent bei der
Zahl der IPOs und sogar einem Minus von 82 Prozent beim
Emissionsvolumen, wie aus der vierteljährlich erscheinenden Analyse
"IPO Watch Europe" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor geht. In den USA brachten 57
Börsengänge ein Emissionsvolumen von immerhin 19,409 Milliarden Euro.
Allerdings entfielen allein auf den IPO des Kreditkartenanbieters
Visa im ersten Quartal über 11,5 Milliarden Euro.
Im vierten Quartal kam das Emissionsgeschehen auch an der Wall
Street nahezu vollständig zum Erliegen. Von Oktober bis Dezember gab
es an den New Yorker Börsen lediglich drei Erstemissionen im Volumen
von zusammen 189 Millionen Euro. Im vierten Quartal 2007 hatten 44
IPOs im Gesamtwert von 3,102 Milliarden Euro zu Buche gestanden. An
den europäischen Börsen gab es im Schlussquartal 2008 noch 64
Erstemissionen im Vergleich zu 233 IPOs im vierten Quartal 2007. Das
Emissionsvolumen brach von 29,112 Milliarden auf 1,238 Milliarden
Euro ein. Niedriger waren die IPO-Erlöse in einem Quartal zuletzt im
Frühjahr 2003.
"Das außerordentlich schwache Schlussquartal an den Börsen
spiegelt die anhaltend schlechte Verfassung der Finanzmärkte
allgemein sowie die Sorgen über die globale Wirtschaftsentwicklung
wider. Wir rechnen frühestens zum Jahresende 2009 mit einer Erholung
an den Aktienmärkten. Eine wesentliche Voraussetzung ist, dass bis
dahin ein Ende der Rezession in Sicht kommt", kommentiert Volker
Fitzner, Partner bei PwC im Bereich Advisory.
Die asiatischen Börsen blieben 2008 ebenfalls nicht von den
Turbulenzen am Finanzmarkt verschont. In Hongkong beispielsweise fiel
das Emissionsvolumen gegenüber 2007 von 27,758 Milliarden auf 5,76
Milliarden Euro, die Märkte auf dem chinesischen Festland (Schanghai
und Schenzen) verbuchten einen Rückgang von 48,158 Milliarden im Jahr
2007 auf 10,115 Milliarden Euro.
Größte Emission in London
Mit einem Emissionsvolumen von 666 Millionen Euro blieb London im
vierten Quartal der führende europäische Börsenplatz - im
Vorjahreszeitraum verzeichneten die Märkte der Themsemetropole
allerdings noch einen Emissionserlös von 9,349 Milliarden Euro. Auch
die europaweit größte Emission des Quartals, den Börsengang der
Investmentgesellschaft Resolution Limited im Volumen von 660
Millionen Euro, konnte London für sich verbuchen. Die Zahl der IPOs
sank im Jahresvergleich von 80 auf 12 im Schlussquartal 2008.
Das zweithöchste Emissionsvolumen in Europa verzeichnete die
Warschauer Börse. Dank der Erlöse aus dem Börsengang des
Energieversorgers Enea von 546 Millionen Euro stieg das
Emissionsvolumen gegenüber dem vierten Quartal 2007 sogar von 462
Millionen auf 555 Millionen Euro an.
Neben London und Warschau gab es nur noch an der
Gemeinschaftsbörse NYSE Euronext sowie in Oslo Börsengänge mit
Emissionserlösen. Die NYSE Euronext kam mit 13 IPOs auf einen
Gesamterlös von sechs Millionen Euro (Viertes Quartal 2007: 3,489
Milliarden Euro), die Osloer Börsen verbuchten aus zwei Emissionen
einen Erlös von elf Millionen Euro (Viertes Quartal 2007: 607
Millionen Euro). An der Deutschen Börse gab es im Schlussquartal 2008
nur ein Listing, das jedoch keine Emissionserlöse erbrachte. Im
vierten Quartal 2007 kam der Frankfurter Aktienmarkt noch auf 15 IPOs
mit einem Gesamtvolumen von 1,395 Milliarden Euro.
Unternehmen aus Übersee hielten sich im vierten Quartal weitgehend
von den europäischen Börsen fern. Das Emissionsvolumen fiel im
Vergleich zum Vorjahresquartal drastisch von 7,514 Milliarden Euro
auf nur noch drei Millionen Euro.
Den aktuellen "IPO Watch Europe - 4. Quartal 2008" von PwC sowie
alle vorherigen Analysen finden Sie online unter:
http://www.presseportal.de/go2/IPOWatchEurope
Redaktionshinweis:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.870 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,47 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).
Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
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