Investmentfonds.de
12.01.2009:
FranklinTempleton: Emerging Markets – Rückblick /Ausblick
Köln, den 12.01.2009 (Investmentfonds.de) - 2008 erlebten die globalen Finanzmärkte
eine ihrer volatilsten Phasen seit den 1930er Jahren. Ausgelöst wurde sie vor allem
durch den Zusammenbruch der Subprime-Hypotheken in den USA. So endete ein langer
Bullenmarkt an den Emerging Markets. Nachdem der MSCI Emerging Markets Index in
den letzten fünf Jahren erstaunliche 400 % zugelegt hatte, brach er um 53 % ein.*
Die extreme Risikoscheu führte zu verschärften Kreditbedingungen, zu Problemen bei
Unternehmen, die auf kreditfinanzierten Geschäftsmodellen basieren, zum Zusammenbruch
mehrerer großer Finanzkonzerne in den USA und Europa, sowie zu starker
Volatilität an den Emerging Markets.
Die Emerging Markets von heute unterscheiden sich stark von denen vor 20 Jahren, als
wir die ersten Emerging Markets Fonds auflegten. Heute sind die Märkte besser reguliert,
transparenter, die rechtliche, finanzielle und technologische Infrastruktur der
meisten Märkte ist fortschrittlicher, und die Unternehmen arbeiten nach besseren
Bilanzierungsstandards.
Die Risikowahrnehmung in den Emerging Markets verschiebt sich nun allmählich, da
Anleger drei Dinge erkennen. Erstens, viele der aufstrebenden Länder, vor allem in
Asien, haben beträchtliche Devisenreserven aufgebaut und können daher Turbulenzen
besser widerstehen, die von außen kommen.
China verfügt nun über Devisenreserven von 1.900 Mrd. US-Dollar, Russland von
437 Mrd. US-Dollar, Südkorea von 200 Mrd. US-Dollar, Taiwan von 281 Mrd. US-Dollar,
und Indien von 246 Mrd. US-Dollar.
China soll z. B. um 8,1 % wachsen, während die USA um 0,6 % schrumpfen dürften.
Zweitens, die Länder der Emerging Markets verfügen weiterhin über ein wesentlich
höheres Wirtschaftswachstum als die entwickelten Länder. Nach Angaben des
Internationalen Währungsfonds wird 2009 das Wirtschaftswachstum der Emerging
Markets durchschnittlich bei 3,8 % liegen,während das der entwickelten Länder um
0,8 % sinken dürfte.
Drittens, viele Staaten der Emerging Markets sind geringer verschuldet als die
entwickelten Länder. Das Gesamtverhältnis Verschuldung/BIP liegt bei den Emerging
Markets durchschnittlich bei 94 %, bei den entwickelten Ländern bei 233 %. Für Japan
liegt die Quote bei 365 %, für die USA bei 240 %, für China bei 130 % und für
Brasilien bei 90 %.
Die günstigen langfristigen Aussichten für die Emerging Markets bleiben nach unserer
Überzeugung intakt, aber 2009 könnte ein schwieriges Jahr werden. Aufgrund
des nachlassenden Wachstums und der Rezessionsängste in aller Welt, der volatilen
Wechselkurse und Rohstoffpreise, sowie der globalen Kreditklemme dürfte sich die
Volatilität fortsetzen.
Dagegen hat der massive Einbruch der globalen Aktienmärkte einschließlich der Emerging
Markets die Bewertungen auf ein noch attraktiveres Niveau gedrückt. Viele Märkte
werden zu einstelligen KGVs gehandelt, einige Unternehmen unter ihren Nettovermögenswerten.
Häufig haben die bescheidenen Bewertungen an den Emerging Markets
die schwächeren Gewinnaussichten bereits eingepreist. Daher dürfte die Rückkehr der
Schnäppchenjäger für eine Kurserholung sorgen. Niemand kann den absoluten Tiefpunkt
eines Marktes präzise prognostizieren, aber wir könnten uns wohl dem Punkt des
maximalen Pessimismus nähern. Aus der Geschichte wissen wir, dass der beste Zeitpunkt
für Käufe dann gekommen ist, wenn jeder verzweifelt verkauft. Dank derartiger
Zeiten der gestörten Märkte können wir Aktien von fundamental gesunden Unternehmen
zu äußerst attraktiven Bewertungen erwerben.
Quelle:MSCI, Stand 23. Dezember 2008
Bei InveXtra kaufen Sie 6.000 Fonds mit 100% Rabatt auf den Ausgabeaufschlag >>
Quelle: Investmentfonds.de
|