Investmentfonds.de
09.03.2009:
Fortis: Aktien leiden unter Kapitalerhöhungen
Köln, den 09.03.2009 (Investmentfonds.de) - Die Aktienmärkte mussten viele
schlechte Nachrichten verkraften. Die nach wie vor schwachen Konjunkturdaten
wecken Zweifel an der bislang erwarteten Stabilisierung in der zweiten
Jahreshälfte 2009. Im Finanzsektor waren die Gewinner niedriger als erwartet,
und Verstaatlichungen werden immer wahrscheinlicher Die US-Regierung sähe es
nach eigener Aussage zwar lieber, wenn die Banken in privater Hand blieben,
doch wird dies für einige wichtige Banken nicht möglich sein. Die Dividenden
wurden gekürzt – eine Enttäuschung für Anleger, die auf hohe Renditen gesetzt
hatten.Außerdem haben sich die Gewinnerwartungen verschlechtert. All dies hat
die Märkte auf neue Tiefstände fallen lassen.
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Der S&P 500 und der EuroStoxx 50 sind so schwach wie seit 1996 nicht mehr.
Wir sind zu einer Untergewichtung von Aktien übergegangen. Viele Unternehmen
kaufen keine eigenen Aktien mehr zurück, sondern emittieren neue, um ihre
Eigenkapitalquoten zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass dies eine
Belastung für den Aktienmarkt ist. Die Gewinnaussichten und die Stress-
indikatoren haben sich verschlechtert.
Abgestoßen haben wir amerikanische, europäische sowie japanische Aktien und
sind jetzt, abgesehen von unserer Untergewichtung der USA, in allen Regionen
neutral positioniert. In Unternehmensanleihen mit Investmentqualität und in
Emerging-Market-Lokalwährungsanleihen sind wir übergewichtet. Wir haben
europäische Staatsanleihen gekauft und damit unsere Untergewichtung verringert.
In Absolute-Return-Produkten und Rohstoffen sind wir neutral positioniert und
in Immobilien untergewichtet. Das amerikanische Bruttoinlandsprodukt ist im
4. Quartal nicht um 3,8% p.a. sondern um 6,2% geschrumpft. Das ist der
schlechteste Wert seit dem 1. Quartal 1982. Auch die Angaben zu den Lager-
beständen wurden revidiert. Sie sind nicht wie zunächst angenommen und 6,2
Milliarden US-Dollar gestiegen, sondern um 19,9 Milliarden US-Dollar gefallen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Lagerveränderungen das Wachstum im 1. Quartal
2009 schwächen, ist dadurch geringer geworden. Ein weiterer Grund für die
Annahme, dass das BIP im ersten Quartal steigt oder zumindest weniger stark
fällt, ist der unerwartete Konsumanstieg im Januar. Die verfügbaren Realeinkommen
sind aufgrund höherer Transfers gestiegen.
Noch ist das Schlimmste aber nicht vorüber. Das zeigen die Auftragseingänge
bei langlebigen Gütern, die im Januar um 23,3% niedriger waren als vor einem
Jahr. Die Aufträge für Investitionsgüter (ohne Rüstung und Luftfahrt), ein
guter Proxy für die Investitionen, sind um 18,5% zurückgegangen. Auch hat der
Immobilienmarkt seinen Tiefpunkt noch immer nicht erreicht: Die Verkäufe neuer
und gebrauchter Immobilien haben sich im Januar ebenfalls verringert. Eine
gute Nachricht ist hingegen der leichte Anstieg des ISM-Einkaufsmanagerindex
für das verarbeitende Gewerbe im Februar. Mit 35,8 Punkten signalisiert er
aber immer noch eindeutig eine Rezession.
Das Geldmengenwachstum im Euroraum hat stagniert. Die strengeren Kreditbedingungen
der Banken, die bereits aus Umfragen bekannt waren, zeigen sich nun auch in den
offiziellen Zahlen. Die schwache Wirtschaft und der Mangel an Krediten hat Unter-
nehmen veranlasst, Mitarbeiter zu entlassen, so dass die Arbeitslosenquote im Januar
auf 8,2% gestiegen ist. Die immer ausgeprägte Konjunkturschwäche hatte einen
Inflationsrückgang auf 1,6% (im Vorjahresvergleich) zufolge, so dass die EZB
ihren Leitzins wie allgemein erwartet um 50 Basispunkte gesenkt hat.
Zurzeit wird über Quantitative Easing diskutiert.
Die jüngsten Daten aus Japan signalisieren eine Depression. Da die Inflation
erneut in eine Deflation übergeht und der Leitzins der Bank of Japan bereits
Null beträgt, bleibt nur die neuerliche Einführung eines Quantitative Easing.
Aus China kamen bessere Nachrichten. Nachdem die Regierung die Banken angehalten
hatte, wieder Kredite zu vergeben, nahm die Geldmenge zu. Das Produzentenvertrauen
stieg von seinem Tiefstand von 38,8 im November auf 49,0 im Februar. Die
chinesische Wirtschaft ist zwar nicht groß genug, um die gesamte Weltkonjunktur
wieder in Gang zu bringen, doch würde eine Erholung in China den anderen asiatischen
Volkswirtschaften helfen.
Joost van Leenders
Investment Specialist - Asset Allocation
joost.vanleenders@fortisinvestments.com
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Quelle: Investmentfonds.de
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