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11.03.2009:
Nobelpreisträger Krugman im stern: Deutschland "Hindernis" bei der Krisenbekämpfung
Hamburg (ots) - Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman hat
Europa und Deutschland vorgeworfen, bei der Bekämpfung der
Wirtschaftskrise zu versagen. In einem Interview in der neuen, am
Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins stern sagt
der amerikanische Ökonom: "Europa patzt. Ich sehe kein Anzeichen
eines gemeinsamen Handelns, vor allem in der Finanzpolitik." Das sei
eine "gewaltige Enttäuschung und ein großes Problem".
Besonders scharfe Kritik richtete der Wirtschaftsprofessor an die
Bundesregierung: "Deutschland war bislang nur ein riesiger
Stolperstein, ein gewaltiges Hindernis." Das Verhalten sei "mal
wieder sehr deutsch", kritisiert Krugman im stern. Der Amerikaner
rügte die "Neigung zu orthodoxen Positionen in Fragen der
Finanzpolitik". Finanzminister Peer Steinbrück scheine mit
koordinierten Konjunkturprogrammen "ein echtes Problem" zu haben. Mit
Blick auf Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte der Ökonom, man könne
"nicht gerade von intellektueller Beweglichkeit sprechen". Krugman
wörtlich: "Manchmal glaube ich, in Deutschland begreift man das
ungeheure Ausmaß der Krise immer noch nicht ganz." Dabei sei die Lage
in Europa durchaus mit der in den USA zu vergleichen.
Im Gespräch mit dem stern zeichnete der
Wirtschaftsnobelpreisträger ein düsteres Bild der globalen Lage: "Die
Weltwirtschaft ist außer Kontrolle geraten. Und zwar in einem Maß,
das sich vielleicht immer noch unserer Vorstellungskraft entzieht."
Krugman sprach sich deswegen für umfassende, international
koordinierte Konjunkturprogramm aus: "Die ganze Welt braucht eine
Rettungsaktion."
Originaltext: Gruner+Jahr, stern
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Quelle: news aktuell
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