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11.03.2009:
Neue OZ: Kommentar zu Finanzmarktkrise/Hypo Real Estate
Osnabrück (ots) - Der Countdown läuft
Der Countdown läuft. Immer näher rückt der Zeitpunkt, zu dem der
bedrohlich angeschlagene Immobilienfinanzierer HRE frisches
Eigenkapital benötigt. Spätestens, wenn Ende April das verlustreiche
vergangene Geschäftsjahr bilanziert ist, muss feststehen, wie der
Staat die als tragende Säule des Finanzsystems erkannte Hypo Real
Estate retten will. Umso mehr überrascht, wie heftig kurz vor Ablauf
der Uhr noch über den richtigen Weg zum Ziel gestritten wird.
So wüsste der Bürger gerne, wer denn nun im Extremfall mit
Enteignung rechnen muss: Ein widerspenstiger Anteilseigner, der sich
verspekuliert hat? Oder der Steuerzahler, der in der Finanzmarktkrise
ohnehin schon die größten Risiken trägt?
Letzteres droht, wenn die Regierung den Überlegungen von
Wirtschaftsminister Karl Theodor zu Guttenberg folgt. Zwar hätte sein
Vorschlag einer "eingeschränkten Insolvenz" den Vorteil, dass eine
ordnungspolitisch problematische Zwangsverstaatlichung vermieden
würde. Doch will Guttenberg die Verluste der HRE offensichtlich beim
Bund abladen, während die Aktionäre einfach nur stillhalten sollen
und sich darauf freuen können, ohne großartiges eigenes Zutun aus der
Klemme zu kommen.
Aufgabe des Staates ist aber nicht allein, wichtige Unternehmen zu
retten. Zugleich muss er auch sicherstellen, dass das dafür
eingesetzte Geld nicht leichtfertig verspielt wird. Die Skepsis über
den Guttenberg-Vorschlag ist deshalb berechtigt.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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