Investmentfonds.de
24.04.2009:
HSBC: Spreadniveau im Investment-Grade-Markt noch immer günstig
Köln, den 24.04.2009 (Investmentfonds.de) - Der aktuelle Kommentar von Max Baumann,
Fondsmanager HSBC Corporate Bonds, zur Strategie für Euro Corporate Bonds.
Rückblick
Die Wertentwicklung von Euro-Unternehmensanleihen des Investment-Grade-
Segments war in den vergangenen Wochen bemerkenswert. So haben Investment-
Grade-Anleihen im Zeitraum Mitte März bis Mitte April 2009 einen Wertzuwachs von
2,78 Prozent verzeichnet. Besonders erfreulich war die Wertentwicklung bei den
Finanzanleihen, diese konnten um 4,79 Prozent an Wert gewinnen und somit einen
Teil der bisherigen Verluste seit Jahresbeginn wettmachen. Finanzanleihen
profitierten von der deutlichen Erholung des Nachrangsegments, welches 12,08
Prozent in den letzten vier Wochen hinzugewann. Diese starke Erholung kam vor
allem von den Tier-1- und Upper-Tier-2-Finanzanleihen, die 58,49 Prozent und 11,86
Prozent stiegen. Somit ist der Wertverlust bei den Tier-1-Anleihen im laufenden Jahr
auf 21,50 Prozent abgeschmolzen. Auch die Non-Financials haben sich mit plus 1,14
Prozent gut entwickelt und somit ihre laufende Jahresperformance auf 4,20 Prozent
ausgebaut. Demgegenüber haben Staatsanleihen seit Mitte März nur 0,61 Prozent
erwirtschaftet.
Bei den nachrangigen Finanzanleihen haben vor allem Rückkaufprogramme diverser
Banken für einen Stimmungsumschwung gesorgt. Zudem wurde die erfreuliche
Wertentwicklung dieser Papiere von einem sehr festen Aktienmarkt im Bankensektor
unterstützt. Gesuchte Sektoren bei den Nicht-Finanzanleihen waren eher zyklische
Branchen wie beispielsweise Automobiles, Basic Resources, Construction, Oil & Gas
und Retail, die in den vergangenen vier Wochen zwischen 1,64 Prozent und 3,12
Prozent zulegen konnten. Folglich waren bei einem festen Gesamtmarkt eher Namen
mit höherem Beta gesucht.
Die konjunkturelle Datenlage konnte sich in den vergangenen Wochen auf niedrigem
Niveau stabilisieren und vereinzelt sogar etwas aufhellen. So wurden beispielsweise
Daten vom US-Häusermarkt oberhalb der Erwartungen berichtet. Auch wurden in
den USA die ISM-Indikatoren für Februar und März teilweise oberhalb der
Markterwartung berichtet. Trotz dieser teilweisen Erholungstendenzen verblieben die
meisten Indikatoren im rezessiven Bereich, und die Arbeitslosenzahlen stiegen
global weiter an. Auch in Europa gaben die konjunkturellen Daten wenig Grund zu
übertriebenem Optimismus. Dennoch war bei vielen Indikatoren wie beispielsweise
der Industrieproduktion festzustellen, dass sich die Minuszeichen im Verlaufe der
letzten Monate verringert haben. Somit hat zumindest die Geschwindigkeit des
konjunkturellen Abschwungs abgenommen.
Auch an den Aktienmärkten ist seit Mitte März eine deutliche Erholung zu
beobachten. Inwieweit es sich hierbei um eine nachhaltige Trendwende oder doch
nur eine Bärenmarktrallye handelt, wird abzuwarten sein. Es würde zumindest nicht
verwundern, wenn die ein oder andere schlechte Nachricht künftig wieder deutlicher
wahrgenommen würde. In diesem Zusammenhang wird insbesondere die
Berichtssaison der Unternehmensergebnisse zum ersten Quartal interessant sein.
Diese hat zumindest bei den US-Finanzhäusern mit den deutlich besser als
erwarteten Ergebnissen von Wells Fargo, Goldman Sachs und JP Morgan gut
begonnen.
In den ersten beiden Wochen des zweiten Quartals war bei den Ratingagenturen
eine starke Zunahme der Heraufstufungen gegenüber den Herabstufungen
festzustellen. Wie aus dem Chart im Anhang ersichtlich, konnte die Ratio von ihrem
Tiefstwert im ersten Quartal 2009 deutlich ansteigen. So konnte bei einigen
Finanzinstituten der Herabstufungstrend der letzten Monate gestoppt werden. Aber
auch hier gilt: Das Quartal ist noch jung, und eine Schwalbe macht bekanntlich noch
keinen Sommer.
Vor dem Hintergrund der weiterhin unklaren zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung
bleiben Aktien vielen Investoren trotz ihrer jüngsten Erholung zu risikoreich. Da
Staatsanleihen derzeit nur wenig rentierlich sind, werden Corporate Bonds unter
Chance-Risiko Gesichtspunkten als gute Wahl angesehen. Wie die erfolgreich
platzierten Neuemissionen zeigen, besteht bei hinreichender Qualität der Emittenten
und attraktiven Spreads eine ungebrochen große Nachfrage seitens der Investoren.
Aufgrund des starken Interesses konnte eine Rekordzahl neuer
Unternehmensanleihen erfolgreich am Markt platziert werden. So konnten im ersten
Quartal dieses Jahres über 110 Mrd. Euro an neuen Non-Financial-Anleihen emittiert
werden. Dazu im Vergleich lag das gesamte jährliche Emissionsvolumen von Non-
Financial-Investment-Grade-Anleihen in den vergangenen drei Jahren zwischen 120-
130 Mrd. Euro. Somit dürfte unter Hinzurechnung der jüngsten Neuemissionen
bereits im April/Mai 2009 das durchschnittliche Gesamtvolumen der Vorjahre erreicht
sein.
Ausblick
Aus unserer Sicht ist das derzeitige Spreadniveau im Investment-Grade-Markt noch
immer günstig. Bei der überwiegenden Anzahl der Emittenten scheinen die hohen
Prämien aufgrund der weiterhin guten Kreditqualität fundamental nicht begründet zu
sein. Jedoch sind technisch bedingte Phasen erhöhter Spreadvolatilität nicht
auszuschließen. Dennoch lassen sich bei mittel- bis langfristigem Anlagehorizont
derzeit überaus attraktive Renditen einkaufen. Allerdings ist die Titelselektion hierbei
von größter Bedeutung. Vor diesem Hintergrund dürften sich fundamentale
Kreditanalyse und risikobewusste Positionierung auszahlen.
Max Baumann, CFA (Telefon: 0211/910 1726)
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HSBC Trinkaus Corporate Bonds Europa INKA
DE0005152003 (T)
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Der Fonds investiert hauptsächlich in Non-Financial
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<HSBC Emerging Europe Bonds
LU0056358707
Der Fonds investiert hauptsächlich in hochverzinsliche
Anleihen osteuropäischer Emittenten und richtet sich an
risikobewußte Investoren.
HSBC GIF Euro High Yield Bond
LU0165128421 (A)
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Quelle: Investmentfonds.de
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