Investmentfonds.de
04.05.2009:
Fidelity erwartet Comeback für Europas Fondsmärkte
Köln, den 04.05.2009 (Investmentfonds.de) - Fidelity International erwartet,
dass Investmentfonds gestärkt aus der Finanzkrise hervorgehen werden. Anbieter
werden sich auf bewährte Investmentprinzipien rückbesinnen und mehr Wert auf
Unternehmensanalysen und Risikomanagement legen, erklärten Fidelity Investment-
experten auf der Fidelity Europakonferenz 2009 in Frankfurt am Main. Sie
begegnen damit dem wachsenden Anlegerwunsch nach Transparenz und hohen
Sicherheitsstandards. Reformen im Finanzvertrieb müssen folgen.
Aufgrund historisch niedriger Leitzinsen in den USA und Europa wird es
zunehmend schwieriger, mit Tages- oder Festgeld attraktive Erträge zu erzielen.
Damit steigt das Interesse der Anleger, die in letzter Zeit aufgebauten Bargeld-
bestände wieder abzubauen und Kapital in Produkte mit höheren Renditechancen
umzuschichten. Investoren werden deshalb verstärkt zu Produkten mit hohem
Ertragspotenzial wie etwa Investmentfonds zurückkehren.
"Nachdem viele durch die Finanzkrise verunsicherte Anleger im vergangenen
Jahr vor allem Aktienfonds Gelder entzogen haben, verzeichnen wir seit November
wieder durchgängig Mittelzuflüsse. Wir erwarten eine deutlich steigende
Nachfrage, sobald wir einen dauerhaften Aufwärtstrend an den Märkten erleben",
sagt Christian Wrede, Sprecher der Geschäftsleitung von Fidelity International
in Deutschland bei der jährlichen Europakonferenz. Das Branchentreffen dient
dem Austausch mit großen Kunden und Vertriebspartnern von Fidelity.
Anleger auf einfache und transparente Produkte fokussiert
Im Zuge der Finanzkrise wandeln sich die Anforderungen, die Anleger an
Investmentprodukte stellen. "Die Verbraucher wünschen sich stärker als früher,
dass ihre Geldanlagen einfach und transparent sind. Diesen Trend registriert
Fidelity außer in Deutschland auch in anderen europäischen Ländern", so Wrede.
Investmentfonds dürften davon profitieren. Denn sie begegnen der Forderung der
Anleger nach Investmentlösungen, die in ihrer Struktur klar und verständlich
sind.
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Anleger richten ihren Fokus außerdem stärker auf die Einlagensicherung.
Investmentfonds sind im Insolvenzfall einer Fondsgesellschaft - der in Deutschland
noch nie eingetreten ist - als Sondervermögen geschützt. Komplex strukturierte
Produkte mit Emittentenrisiko werden es dagegen künftig schwerer haben. Damit
einher geht der Trend, dass die Anleger selbstbewusster werden. Sie werden sich
nach Einschätzung von Wrede in Zukunft aktiver in den Investmentprozess einbringen
und Produkte kritischer hinterfragen.
Rückkehr zu traditionellen Werten im Investmentmanagement
Die veränderten Erwartungen bei den Kunden bewirken ein Umdenken auf der
Angebotsseite, stärken das Risikomanagement und fördern eine Rückbesinnung
auf traditionelle Werte im Investmentmanagement. "Ich erwarte eine
Renaissance der reinen Investmentphilosophie, bei der die Einzeltitelanalyse
mehr zählt als die Orientierung am Marktwert und am Handelsvolumen. Wer mit
Unternehmen in einem ständigen Austausch steht, kann schneller als der Markt
agieren und rechtzeitig in Zukunftspotential investieren", so Wrede.
Investoren, die ausschließlich auf Makrodaten achten oder Markttrends abbilden,
schauten quasi nur zurück. Ein aktives Fondsmanagement auf der Basis einer
konsequenten Auswahl von Einzeltiteln und eigenen kritischen Unternehmensanalysen
biete dagegen die Chance, Portfolios flexibel an sich verändernde Marktbedingungen
anzupassen und so Mehrwert für Anleger zu schaffen.
Wandel im Finanzvertrieb notwendig
Grundlegende Reformen sind nach Ansicht von Wrede auch beim Vertrieb von
Finanzprodukten notwendig, um langfristige Kundenbeziehungen zu sichern. Erste
Schritte hat der Gesetzgeber in Deutschland bereits unternommen, ähnliche
Initiativen gibt es in Frankreich und Großbritannien. Das Anlegerinteresse müsse
künftig aber noch stärker im Mittelpunkt stehen. Das setze transparente Angebots-
und Kostenstrukturen voraus. Nur so könnten Anleger Produkte miteinander
vergleichen, für sich den besten Beratungs- und Vertriebsweg wählen und eigenver-
antwortliche Investmententscheidungen treffen. "Wir müssen es beispielsweise
schaffen, die Kosten für die Geldanlage einheitlich so auszuweisen, dass Anleger
ohne Mühe nachvollziehen können, was sie wofür bezahlen und welche Renditechancen
das von ihnen erworbene Produkt bietet", sagt Christian Wrede. Hier seien die
gesamte Finanzbranche und die Politik gefordert.
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Quelle: Investmentfonds.de
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