Investmentfonds.de
13.05.2009:
FranklinTempleton: Chancen mit Währungen und Staatsanleihen
Köln, den 13.05.2009 (Investmentfonds.de) -
Michael Hasenstab, Ph.D. Co-Direktor/Portfolio-Manager
Franklin Templeton Fixed Income Group, berichtet über die
Perspektiven im Bereich der Währungen und Anleihen:
Im fünften Monat des Jahres 2009 wird zunehmend
offensichtlich, dass viele Volkswirtschaften eine lange
und ausgedehnte Krise durchlaufen. Der Internationale
Währungsfonds (IWF) prognostizierte kürzlich, dass die
Weltwirtschaft in diesem Jahr um 1,3% schrumpfen
wird - das ist die erste Schrumpfung seit 60 Jahren.
Obwohl dies nicht gerade die erfreulichste Meldung
darstellt, bieten die massiven Störungen, die wir derzeit
erkennen, für aktive Anleger wie uns bedeutende
Chancen.
Einer unserer Tätigkeitsbereiche umfasst die
Währungen, vor allem den US-Dollar. Viele Banken und
Unternehmen bemühten sich, ihre Verschuldung in USDollar
möglichst schnell zu tilgen. Dies führte zu einem
kurzfristigen Auftrieb für den US-Dollar. Allerdings sind
wir nicht davon überzeugt, dass der Aufstieg des USDollar
in den letzten Monaten eine klassische Flucht in
die Qualität darstellt. Vielmehr trat das Ausland im
Januar, sogar als der Dollar gegenüber den Währungen
der wichtigsten Handelspartner der USA aufwertete, per
Saldo als Verkäufer von US-Vermögenswerten auf und
die Renditen der US-Bundesanleihen kletterten.
Es gibt eine Reihe von Faktoren, die sich normalerweise
negativ auf den US-Dollar auswirken. Darunter befinden
sich die massive Bilanzausweitung der US-Notenbank
Fed, die höchsten Haushaltsausgaben seit dem II.
Weltkrieg, und die Verstaatlichung vieler Finanzinstitute.
Einfacher ausgedrückt: Die umfassende Entschuldung,
die gerade stattfindet, verzögert den Niedergang des USDollar,
obwohl wir davon ausgehen, dass dieses Gerangel
um den Dollar bald enden wird.
Unter den gegenwärtigen Umständen gibt es wohl ein
starkes Argument für einen schwächeren Dollar.
Die politischen Entscheidungen zur Finanz- und
Wirtschaftskrise sind nicht unbedingt falsch - aber sie
könnten langfristig zum Problem für die US-Wirtschaft
und den US-Dollar werden, auch unter dem Aspekt der
langfristigen Inflation.
Volkswirtschaften mit angemessener Finanzkraft
erleben einen Verfall ihrer Währungen gegenüber dem
US-Dollar in einem Ausmaß, das durch die
Fundamentaldaten nicht gerechtfertigt ist; betroffen
sind u. a. der südkoreanische Won und der
mexikanische Peso. Aber die Umstände haben sich seit
der Krise der Emerging Markets Ende der 1990-er
Jahre geändert.
Damals war das Verhältnis von Devisenreserven zur
Auslandsverschuldung minimal. Heute besitzen Länder
wie Mexiko und Südkorea gemessen an ihren
kurzfristigen Verbindlichkeiten starke Devisenreserven.
Ja, diese Länder stehen unter Druck, aber wir sind
davon überzeugt, dass die Märkte Druck mit
Ausfallrisiko verwechseln. Aus diesem Grund haben
wir in den letzten Monaten damit begonnen, die
Absicherung unserer Währungspositionen in diesen
Ländern im Rahmen unserer globalen
Anleihenstrategie abzubauen.
Analog dazu glauben wir, dass die Spread-Ausweitung
bei Staatsanleihen durch die Fundamentaldaten nicht
gerechtfertigt ist. Viele Länder stehen vor großen
Problemen, aber ihre Staatsanleihen sind wie Not
leidende Papiere eingepreist - obwohl die Bilanzen der
Länder aus unserer Sicht ziemlich gesund sind.
Indonesien zum Beispiel dürfte in diesem Jahr ein
ordentliches Wachstum (vielleicht 3% bis 4% laut der
Zentralbank des Landes) erzielen, da es im Ausland
nur minimal verschuldet ist und ein angemessenes
Niveau von Devisenreserven aufgebaut hat - dennoch
werden seine Staatsanleihen wie Not leidende Papiere
gehandelt.
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Quelle: Investmentfonds.de
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