Investmentfonds.de
20.05.2009:
1. Quartal 2009: Zahl der Erwerbstätigen sinkt unter 40 Millionen
Köln, den 20.05.2009 (Investmentfonds.de) - Nach vorläufigen
Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hatten im
ersten Quartal 2009 rund 39,9 Millionen Erwerbstätige ihren
Arbeitsort in Deutschland. Die Zahl der Erwerbstätigen lag
damit erstmals seit drei Quartalen wieder unter der Marke
von 40 Millionen. Gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres
ergab sich noch ein geringer Zuwachs von 48 000 Personen
oder 0,1%. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die vermehrte
Inanspruchnahme von konjunktureller Kurzarbeit die negativen
Effekte der Rezession auf die Entwicklung der Erwerbstätigkeit
abgemildert hat.
Im Vergleich mit dem vierten Quartal 2008 sank die Zahl der
Erwerbstätigen im ersten Quartal 2009 um 905 000 Personen (- 2,2%). Eine
Abnahme der Erwerbstätigkeit ist im ersten Quartal eines Jahres zwar
üblich. Im Berichtsquartal ist die Erwerbstätigkeit jedoch deutlich
stärker zurückgegangen als im Durchschnitt der entsprechenden Quartale
der Jahre 2007 und 2008 (- 525 000 oder -1,3%). Auch damals wurde die
Erwerbstätigkeit in den Wintermonaten durch das Ende 2006 eingeführte
Saisonkurzarbeitergeld zusätzlich gestützt.
Saisonbereinigt, das heißt nach rechnerischer Ausschaltung der üblichen
jahreszeitlich bedingten Schwankungen, ergab sich im ersten Quartal
2009, erstmals seit drei Jahren, ein Rückgang der Erwerbstätigen
gegenüber dem Vorquartal um 119 000 Personen (- 0,3%).
Nach Wirtschaftsbereichen aufgegliedert entwickelte sich die
Erwerbstätigkeit unterschiedlich: Zuwächse verzeichneten weiterhin die
Dienstleistungsbereiche insgesamt. Hier nahm die Zahl der Erwerbstätigen
im ersten Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahr um 119 000 Personen oder
0,4% zu (viertes Quartal 2008: + 354 000 Personen oder + 1,2%). Dagegen
verringerte sich im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe erstmals seit
neun Quartalen die Beschäftigung, und zwar um 55 000 Personen oder 0,7%
(viertes Quartal 2008: + 69 000 Personen oder + 0,9%). Anhaltend negativ
entwickelte sich die Erwerbstätigkeit im Baugewerbe. Mit einem Minus von
23 000 Personen oder - 1,1% gingen per Saldo mehr Arbeitsplätze verloren
als im vierten Quartal 2008 (- 13 000 Personen oder - 0,6%). Leichte
Beschäftigungsgewinne von 7 000 Personen oder + 0,9% gab es in der Land-
und Forstwirtschaft (viertes Quartal 2008: + 12 000 Personen oder + 1,4%).
Der insgesamt zu verzeichnende Anstieg der Erwerbstätigkeit im
Vorjahresvergleich resultierte vollständig aus der Zunahme der Zahl der
Arbeitnehmer, die sich im ersten Quartal 2009 um 67 000 Personen (+
0,2%) auf 35,4 Millionen Personen erhöhte. Die Zahl der Selbstständigen
einschließlich mithelfender Familienangehöriger war hingegen im
Berichtsquartal - auch aufgrund des Rückgangs bei der geförderten
Selbstständigkeit - erstmals seit neuneinhalb Jahren im
Vorjahresvergleich zurückgegangen, und zwar auf rund 4,4 Millionen (- 19
000 Personen oder - 0,4%).
Nach ersten vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) hat sich im
ersten Quartal 2009 die Zahl der durchschnittlich geleisteten
Arbeitsstunden je Erwerbstätigen im Vergleich zum Vorjahr um 3,1% auf
354,8 Stunden reduziert, obwohl gut ein halber Arbeitstag mehr zur
Verfügung stand als im entsprechenden Vorjahresquartal. Mit dazu
beigetragen haben vor allem der Abbau von Überstunden und die starke
Inanspruchnahme der Kurzarbeit. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen
- also das Produkt aus Erwerbstätigenzahl und geleisteten Stunden je
Erwerbstätigen - sank auf 14,1 Milliarden Stunden (- 2,9%).
Die aktuellen Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zur
Erwerbstätigkeit nach Quartalen und Jahren können auf der Homepage von
Destatis abgerufen werden.
Weitere Auskünfte gibt:
Michael Braig,
Telefon: (0611) 75-2932,
E-Mail: arbeitsmarkt@destatis.de
Herausgeber: (c) Statistisches Bundesamt, Pressestelle
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Quelle: Investmentfonds.de
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