Investmentfonds.de
16.06.2009:
Robeco Credits Outlook: Neue Weltordnung
Köln, den 16.06.2009 (Investmentfonds.de) -
Die Robeco-Experten Sander Bus, Leiter High Yield Credits, Victor Verberk,
Leiter Investment Grade Credits, und Frank Groven, Produkt Spezialist Fixed
Income analysieren im aktuellen "Credits Outlook" die Lage:
Die alten Tage, in denen Kapitalgewinne durch immer mehr Fremdkapital er-
wirtschaftet wurden, sind vorbei. Eine neue Weltordnung bahnt sich an – mit
höheren Liquiditäts-Prämien, niedrigeren Vermögensbewertungen (Aktien,
Immobilien) und zahlreichen Wirtschaftsplayern, die ihre Schulden abbauen
müssen. Kurz gesagt bedeutet das eine deutlich höhere Sparrate, schrumpfende
Bankbilanzen und die Notwendigkeit für Staaten, Ungleichgewichte wie
aktuelle Kontoüberschüsse (Beispiel: China) oder Defizite (Beispiel: USA)
aufzulösen. Das Resultat von höheren Sparraten wird ein für viele Jahre
niedrigeres BIP-Wachstum sein. Nach Meinung von Robeco sollten Sie nicht auf
eine -wie auch immer geartete- V-förmige Wirtschaftserholung wetten.
Fundamentals:
Das Konjunkturbarometer zeigt mehr positive Überraschungen als negative.
Erste Anzeichen einer Erholung sind da, aber wir weisen darauf hin, dass
die Mehrzahl dieser positiven Überraschungen auf Vertrauensindikatoren
zurückzuführen sind und weniger auf wirkliche wirtschaftliche Maßnahmen.
Die Weltwirtschaft ist am Tiefpunkt angelangt. Alles in allem erwarten wir
auf kurze Sicht ein negatives Wirtschaftswachstum und erst zum Jahresende
eine Rückkehr zum positiven Wachstum.
Bewertung:
Trotz der jüngsten Rally sind die Spreads im Investment Grade weiterhin
günstig. Allerdings ist es riskant, ausschließlich auf die Spread-Bewertungen
zu schauen. Der Trend zur Verkleinerung der Spreads könnte stärker ausfallen
als viele Marktteilnehmer erwarten.
High Yield Unternehmen werden in den nächsten Jahren mit Risiken der
Refinanzierung konfrontiert sein. Die neue Weltordnung mit niedrigerem Leverage
und höheren Spreads wirkt sich recht destruktiv auf High Yield Firmen aus.
Technisch:
Die technische Situation hat sich verbessert. Investment Grade Unternehmen
und sogar einige High Yield Unternehmen haben Zugang zu Primärmärkten. Der
Kapitalmarkt ist auf dem Wege der Genesung. Das größte Risiko, was dagegen
spricht, könnte die mögliche Verwicklung eines großen Staates (USA oder
Großbritannien) in Finanzierungsprobleme sein.
Quelle: Investmentfonds.de
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