Investmentfonds.de
10.12.2009:
FranklinTempleton: Die Weltkonjunktur kommt wieder in Schwung
Köln, den 10.12.2009 (Investmentfonds.de) -
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Weiter auf der Straße der erholung – von Schlagloch zu
Schlagloch. Die ersten Angaben zum US-bIP ergaben,
dass die größte Volkswirtschaft der Welt im 3. Quartal
annualisiert um 3,5 % wuchs und so eine der längsten
Rezessionen der US-Geschichte beendete.
Laut dem Index des Institute of Supply management (ISm)
für den Dienstleistungssektor wuchsen die Dienstleistun-
gen im oktober im zweiten monat in Folge. Das produzie-
rende Gewerbe legt ebenfalls zu. Der letzte Konjunktur-
bericht der US-Notenbank (beige book, Fed) stellte das
produzierende Gewerbe und den Immobiliensektor an die
Spitze der positiven Sektorberichte, wobei das produzie-
rende Gewerbe von der Aufstockung der Lagerbestände
proftiert. Laut der Fed kletterte die US-Industrieprodukti-
on im 3. Quartal so stark wie seit vier Jahren nicht mehr.
Im September sanken unerwartet die Zahlen für die Ver-
käufe neuer eigenheime, aber die Verkäufe bestehender
eigenheime nahmen annualisiert zu – im dritten monat
in Folge. Dieser Trend läuft analog zur bodenbildung der
Preise nach einer langen, kontinuierlichen Krise.
obwohl das beige book feststellte, dass „beinahe jeder
bezug auf eine Verbesserung nur als gering oder vereinzelt
eingestuft wurde“, meint die Fed in ihrem beige book,
dass sich die meisten Sektoren in den USA entweder sta-
bilisieren oder wachsen.
Die US-Arbeitslosenquote kletterte allerdings mit 10,2 %
auf den höchsten Stand seit 26 Jahren, nachdem die US-
Arbeitgeber im oktober unerwartet viele, nämlich insge-
samt 190.000, Arbeitsplätze abgebaut hatten. Das US-
Verbrauchervertrauen fel im oktober erneut. Der mangel
an Arbeitsplätzen führte zur schwächsten einschätzung
der Lagekomponente seit 26 Jahren. Die jüngsten einzel-
handelsumsätze sprechen für die fortgesetzte Zurückhal-
tung der Käufer. bei Fabriken und Unternehmen bestand
noch immer eine große Lücke zwischen der tatsächlichen
und der möglichen Produktion. Im oktober nahm das
Wachstum der Industrieproduktion stark ab. Zudem lässt
ein Haushaltsdefzit, das im letzten Haushaltsjahr 10 %
des bIP erreichte, für die Zukunft einige schmerzhafte
Anpassungen erwarten.
Dennoch bleibt die Arbeitslosenquote wie das Verbraucher-
vertrauen ein Spätindikator. Der jüngste Anstieg schmälert
nicht die anderen Hinweise auf eine Verbesserung der US-
Konjunktur. Im 3. Quartal konnte eine rekord-Anzahl von
USUnternehmen die Gewinnerwartungen schlagen. ob-
wohl ein großer Anteil der verzeichneten Unternehmens-
gewinne aus Kostensenkungen und nicht aus höheren Um-
sätzen resultiert, meldeten die beiden Automobilgiganten
General motors und Ford im oktober einen Anstieg ihrer
Verkäufe auf Jahresbasis. Tatsächlich gab Ford für das
3. Quartal einen überraschenden Quartalsgewinn von
1 mrd. US-Dollar bekannt. Inzwischen meldete auch Gm,
die im Juni Konkurs angemeldet und das Verfahren bereits
im Juli abgeschlossen hatten, aufgrund vorläufger ergeb-
nisse einen kräftigen Verlustrückgang.
China
Japan
US
Eurozone
Auch weltweit nimmt das Wachstum zu. Die organisati-
on für Wirtschaftliche entwicklung und Zusammenarbeit
(oeCD) meldet, dass sich nun alle großen Volkswirtschaf-
ten vom jüngsten Konjunktureinbruch erholen und setzt
vorsichtig auf weitere Verbesserungen der Wirtschaftsakti-
vität. Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist eindeu-
tig optimistischer und hob seine Wachstumsprognosen
für jede region an. Derartige Prognosen für ein globales
Wachstum werden durch aktuelle Zahlen bestätigt. Die
einkaufsmanager-Indizes (PmI) für das produzierende
Gewerbe stellen kräftige Zuwächse fest, nicht nur in den
USA, sondern auch in Großbritannien, der eurozone und
in China.
ende oktober hat der IWF seine Wachstumsprognosen für die regi-
on Asien / Pazifk für 2009 auf 2,8 % mehr als verdoppelt und für
2010 auf 5,8 % angehoben. Dies belegt in den letzten sechs monaten
die massive Verbesserung für die Aussichten der region. bestimmte
Länder Lateinamerikas, u. a. brasilien, haben über die gesamte Ab-
schwungphase hinweg von einer soliden makroökonomischen Politik
und starken beziehungen zu den internationalen Finanzmärkten prof-
tiert, aber auch von der starken asiatischen Nachfrage nach rohstoffen.
Der gestiegene optimismus hinsichtlich der Konjunkturaussichten
führte zu einer höheren risikobereitschaft der Anleger bei Aktien,
rohstoffen und hoch rentierlichen Währungen. Die nun höhere Nach-
frage der Anleger nach riskanteren Vermögenswerten waren Ziel und
Folge der bemühungen von behörden in aller Welt, um den Kreditfuss
in das Wirtschaftssystem wieder zu verstärken. Die steigende Nachfra-
ge nach diesen Vermögenswerten treibt ihre Preise in die Höhe und
fördert so eine zusätzliche Kreditvergabe – und bildet damit hoffent-
lich einen Positiv-Kreislauf.
eine weitere bestätigung dafür, dass das Wachstum in der Spur bleibt
– und dass die Unternehmen als Ursache für ihre Gewinnsteigerungen
eine höhere endverbrauchernachfrage und nicht Kostensenkungen
nennen – dürfte dazu führen, dass eine derartige risikobereitschaft
einige Zeit bestehen könnte. Gleichzeitig könnten Anzeichen für ein
Nachlassen der erholung, die von vielen beobachtern bereits nur als
moderat eingestuft wird, in der entwickelten Welt zu Konsequenzen
für bestimmte Anlageklassen führen, ebenso wie ein übereilter Aus-
stieg aus der geldpolitischen Lockerung.
Die Arbeitslosenzahlen sind nicht nur schlecht
Die von der oeCD veröffentlichten Zahlen belegen, dass sich die
Arbeitslosigkeit in den entwickelten Ländern der Welt erstmals seit
12 monaten im September stabilisiert hat. Aber in dieser Hinsicht
sind die USA offenbar etwas zurück geblieben. Laut dem bureau of
Labor Statistics (bLS) ist die Arbeitslosigkeit in den USA von 9,8 %
im Vormonat auf 10,2 % im oktober hoch geschnellt. Dieser Anstieg
verlief dramatischer als die meisten Volkswirte erwartet hatten. Das
war der höchste Wert seit über einem Vierteljahrhundert. Im gleichen
Zeitraum felen die Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft etwas
stärker als die Analysten erwartet hatten. Die Haushaltsumfrage, die
aus einer kleineren basis resultiert, ergab für die Zahlen im oktober
einen wesentlich dramatischeren rückgang.
Dennoch gibt eine genauere betrachtung der Statistiken etwas Hoff-
nung. In der Umfrage zum einkaufsmanager-Index des US-ISm im
oktober zum beispiel expandierte der beschäftigungsindex erstmals
seit über einem Jahr. Dies ist eine äußerst bedeutende entwicklung,
denn bisher blieb die beschäftigung immer unter der maßgeblichen
50 %-marke, die ein Wachstum signalisiert. obwohl die Arbeitsplätze
ohne Landwirtschaft im oktober etwas stärker als erwartet abnahmen,
wurden die beschäftigungsrückgänge der zwei Vormonate nach unten
korrigiert. Die oktober-Zahl entsprach somit in etwa einer generellen
Abschwächung der Arbeitsplatzverluste. Zudem ergab der bLS-bericht
für die erste Novemberwoche einen rückgang der erstanträge auf Ar-
beitslosenunterstützung auf den niedrigsten Stand seit Jahresbeginn.
Gleichzeitig steigt die Zahl der Zeitarbeiter – manchmal als Vorläufer
für eine dauerhaftere beschäftigung angesehen – seit drei monaten in
Folge. Die Anzahl der neuen Ansprüche an die Arbeitslosenversiche-
rung ging in den letzten Wochen auch kontinuierlich zurück.
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Hätte man die riesige Armee der Teilzeitarbeiter, der entmutigten Ar
beiter und der so genannten „nichtbeschäftigungsfähigen“ Arbeite
mit berücksichtigt, würde die US-Arbeitslosenquote nach meinung ei
niger Kommentatoren tatsächlich bei fast 20 % liegen. Der Anstieg de
unbereinigten Arbeitslosenquote erfolgte tatsächlich viel steiler als in
europa. Dort ist die soziale Absicherung wesentlich ausgeprägter. Sei
dem offziellen beginn der rezession im Dezember 2007 ist die Zah
der beschäftigten in den USA um etwa 7,3 mio. gesunken, wobei die
Arbeitsplatzverluste alle branchen betreffen.
Teilweise basiert das offensichtliche Paradoxon des starken bIP-An-
stiegs im 3. Quartal und der zunehmenden Arbeitslosigkeit auf der
deutlich höheren Produktivität. Nach den vom bureau of Labor Stati-
stics veröffentlichten Zahlen stieg die Stundenleistung im 3. Quartal
annualisiert um beinahe 9,5 % – das war der stärkste Anstieg seit
sechs Jahren. Sollte sich die erholung fortsetzen, wird es für die Un-
ternehmen bald schwierig, weiterhin Gewinne wie etwa im 3. Quartal
zu erzielen, ohne mehr Arbeitsstunden oder mehr Arbeiter einzusetzen
oder beides. Tatsächlich stellte das bLS in seiner „Job openings and
Labor Turnover Survey“ fest, dass die Anzahl der neu geschaffenen
Arbeitsplätze in den USA sowohl im August, als auch im September
leicht zugenommen hatte. es war der erste Zweimonatsanstieg seit
Anfang 2007. Die Steigerungen der Investitionen im 3. Quartal ohne
die branchen Verteidigung und Luftfahrt, sowie bei Wohnimmobili-
en (erstmals seit 2005) fördern die beschäftigungsaussichten in der
größten Volkswirtschaft der Welt.
Der Heilungsprozess im US-Finanzsektor
Symptomatisch für eine Trendwende in den USA war die marktreak-
tion auf den Konkurs von CIT – den fünftgrößten Unternehmenskon-
kurs in der US-Geschichte. CIT ist spezialisiert auf Kredite für kleine
Unternehmen und beantragte am 1. November Gläubigerschutz nach
Chapter 11. entscheidend war jedoch, dass dieser gut dargestellte
Antrag die Unterstützung der überwältigenden mehrheit der Anleihe-
gläubiger erhielt, die einem „vorgefertigten“ Antrag zustimmten, in
dem die Verschuldung von CIT um 10 mrd. US-Dollar verringert wird
während der betrieb in den Tochtergesellschaften weiterlaufen kann
es spricht viel dafür, dass Anfang Dezember ein Sanierungsplan ver-
einbart wird. Dann kann ein neues Unternehmen im besitz der Gläubi-
ger mit etwa 10 mrd. US-Dollar weniger Schulden Anfang 2010 seine
Geschäfte aufnehmen.
einige befürchten, dass der Konkursantrag von CIT zu einem Finanzie-
rungsengpass bei vielen kleinen Unternehmen führen kann. Allerdings
wird CIT versuchen, seine bestehenden Darlehensverpfichtungen wei-
ter zu erfüllen. Wenn nicht, können andere Institute einspringen und
diese Darlehen kaufen und so die Auswirkungen für die CIT-Kunden
minimieren. Jedenfalls haben sich die Kreditbedingungen in den USA
so weit gelockert, dass die kleinen Unternehmen als Kunden von CIT
– zumindest soweit sie relativ gesund sind – andere Finanzierungs-
möglichkeiten realisieren können.
Selbst wenn die Zukunft von CIT nicht gerade glänzend ist, wetten
zumindest einige Finanziers darauf, dass das Unternehmen eine Zu-
kunft hat, was durch die reaktion der Anleihegläubiger auf den Kon-
kursantrag zeigt. Noch vor einem Jahr wäre so viel entgegenkommen
unwahrscheinlich gewesen. es ist bemerkenswert, dass die Delle im
S&P Financials Index nach der Konkursankündigung von CIT fach
ausfel und kurzlebig war. es gab keineswegs diese systemischen Tur-
bulenzen, wie sie im Vorjahr durch den Zusammenbruch von Lehman
brothers ausgelöst wurden. Wenn alles durch gestanden ist, könnte
der CIT-Antrag nach Chapter 11 – paradoxerweise – demonstrieren,
wie weit der Heilungsprozess im US-Finanzsystem bereits fortgeschrit-
ten ist.
Diesen Heilungsprozess kann man auch an den Quartalsergebnissen
ablesen, die von Großbanken wie Citigroup, Goldman Sachs, Wells
Fargo und JPmorgan Chase verkündet werden. Selbst morgan Stanley
konnte für das 3. Quartal seinen 1. Quartalsgewinn seit einem Jahr
melden.
Wie bei seinen rivalen an der Wall Street proftierten die ergebnisse
von morgan Stanley von gestiegenen erträgen als emissionsbank von
Anleihen und Aktien. Nachdem der bankensektor massive Verluste mit
problematischen Vermögenswerten wie mbS erlitten hatte, haben gro-
ße amerikanische Institute nun dank einer rally bei einigen dieser Not
leidenden Vermögenswerte milliarden von Dollars mit ihren toxischen
Portfolios verdient.
Die rally bei einigen dieser Wertpapiere, die am stärksten wäh
rend der Finanzkrise geschädigt wurden, belegt die Hektik der An
leger und banken, die ihre Gelder in hoch rentierlichen bereichen
des marktes platzieren möchten, um die Verluste des Vorjahres we
nigstens teilweise auszugleichen. Getrieben wurde diese rally durch
Programme der regierung, um die toxischen Wertpapiere, die die
bilanzen der banken verstopft haben, für Anleger interessant zu ge
stalten. Darunter fallen die Public-Private Investment Partnership
(PPIP) und die Term Assetbacked Securities Loan Facility (TALF)
Was auch immer aus den etwa 2,3 mrd. US-Dollar werden wird, die
CIT an TArP-Geldern erhalten hat – der relativ geordnete Konkurs des
Unternehmens und seine Aussichten auf eine schnelle Sanierung ha-
ben unsere Überzeugung nicht beeinträchtigt. Wir bleiben dabei, dass
die märkte für Unternehmenskredite – wie die Spread-Sektoren im
Allgemeinen – weiterhin ein interessantes Potenzial bieten.
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Quelle: Investmentfonds.de
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