Investmentfonds.de
18.01.2010:
J.P. Morgan AM: Ausblick Anleihenmärkte 2010
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Köln, den 18.01.2010 (Investmentfonds.de) -
- Konjunkturtrends uneinheitlicher
- Fehlbewertungen der Anleihenmärkte werden aufgehoben
- Flexibel investieren
Frankfurt – Die Experten von J.P. Morgan Asset Management rechnen für
das Jahr 2010 mit einem moderaten Wachstum der globalen Wirtschaft:
„Unserer Einschätzung nach sollte die Erholung, die sich in der zweiten
Jahreshälfte 2009 allmählich festigte, an Breite gewinnen“, unterstreicht
Michael Mewes, Leiter des Anleiheteams bei J.P. Morgan Asset Management
in Frankfurt. Mewes sieht verschiedene Faktoren für einen weiteren
Aufschwung im Jahr 2010. Erstens wurden die kurzfristigen Zinsen in den
vergangenen 12 bis 18 Monaten weltweit drastisch gekürzt, was sich mit
Verzögerung auf das Wachstum des realen Bruttoinlandsproduktes in den
USA auswirken wird. Zweitens sind die Energiepreise seit Mitte 2008
gesunken und 2010 wird sich diese Entwicklung endlich auch auf die
Verbraucherausgaben auswirken. Drittens fangen Unternehmen gerade erst
an, ihre Lagerbestände wieder aufzubauen, so dass die Industrieproduktion
weiteren Auftrieb erhalten sollte. Und viertens sind sie dank höherer
Cashflows und besserer grundlegender Rentabilitätslage in einer guten
Wettbewerbsposition: So sind ein Anstieg der Investitionsausgaben und
eventuell sogar eine erneute Akquisitionswelle zu erwarten – vermutlich
würden sogar bereits in diesem Jahr wieder neue Arbeitsplätze geschaffen.
Diese Faktoren sollten den Grundstein für eine Erholung der Konsumenten-
nachfrage im Verlauf des Jahres legen.
Die konjunkturelle Schere öffnet sich wieder
Mewes sieht für die globalen Märkte im Jahr 2010 zunehmend uneinheitliche
Konjunkturtrends voraus. Zuletzt war der Konjunkturverlauf weltweit relativ
gleichförmig, und in vielen Ländern verliefen Beginn und Ende der
Rezessionsphase fast synchron. Diese Entwicklung ist im Vergleich zu
früheren Abschwüngen ungewöhnlich und dürfte nicht lange anhalten. „Wir
gehen davon aus, dass die wirtschaftliche Entwicklung der verschiedenen
Regionen im Jahr 2010 zunehmend auseinanderlaufen wird. Anzeichen dafür
sind bereits erkennbar. So beflügeln die günstige Liquidität und die
unterbewerteten Währungen die asiatischen Volkswirtschaften“, sagt Mewes.
Innerhalb der Eurozone habe sich bereits 2009 eine Schere geöffnet:
Während das Wachstum in Spanien und Griechenland im dritten Quartal
erneut schrumpfte verzeichnen Deutschland und Frankreich seit dem
zweiten Quartal ein positives Wachstum. Schwächeren Volkswirtschaften
mit ausgereizten Staatshaushalten, die ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht
durch eine Abwertung der Währung zurückerlangen können, stehen Bonitäts-
herabstufungen und eine längere deflationäre Phase bevor. Die makro-
ökonomischen Extremrisiken sind entsprechend hoch. Vor diesem
Hintergrund sind 2010 sowohl Inflation als auch Deflation möglich,
wobei vermutlich zunächst weiter stabil niedrige Inflationsraten
dominieren sollten.
Roll-over-Risiko bei Anleihen
Eine Wende an den Märkten im Jahr 2010 dürfte maßgeblich von den
Anleihenmärkten ausgehen. 2009 konnten die Zentralbanken mit außer-
gewöhnlichen geldpolitischen Maßnahmen die Risikobereitschaft wieder
anfachen. Als Folge der Wertpapierkaufprogramme hielten Banken höhere
Barbestände und waren gezwungen, diese in risikoreichere Anlagen zu
investieren, sei es durch ein höheres Durations-, Kredit- oder Aktien-
risiko. Im Verbund mit den historisch niedrigen Geldmarktzinsen
bewirkten die Programme eine Umschichtung, die die Vermögenspreise
und die Risikobereitschaft ansteigen ließ. Die Rechnung der Zentral-
banken ging somit auf, eine Nebenwirkung ist jedoch die Fehlbewertung
von Anleihen. Die realen Renditen liegen teilweise unter den
potenziellen Wachstumsraten der Wirtschaft, was nahe legt, dass diese
zu niedrig, und die Bewertungen zu hoch sind.
Aus Anlegerperspektive ist entscheidend, wann und wie diese Bewertungs-
anomalien 2010 berichtigt werden. Den jüngsten Äußerungen der geldpoli-
tischen Entscheidungsträger zufolge bereiten sich die Zentralbanken in
den USA und Großbritannien zwar auf einen Ausstieg aus der quantitativen
Lockerung vor: „Mit einer Straffung der Geldpolitik ist vorerst jedoch
noch nicht zu rechnen“, erläutert Mewes. „Wir sehen dabei zwei potenzielle
Problemfaktoren. Die durchschnittliche Laufzeit US-amerikanischer und
britischer Anleihen hat sich in den letzten Jahren verkürzt. Gemäß
Marktanalysen hat sich die durchschnittliche Laufzeit von US-Staats-
anleihen von sechs Jahren im Juni 2001 auf knapp über vier Jahre im März
2009 verringert. Entsprechend nimmt das Roll-over-Risiko in einer Zeit
höherer Haushaltsdefizite zu. Es ist mit umfangreichen Brutto-Emissionen
zu rechnen, und die Renditen der Anleihen könnten deutlich ansteigen.
Dies sollte weltweit weiter steile Zinskurven bedeuten, bis die Zentral-
banken die Zinswende einläuten und dann eine rasche Verflachung der Kurve
auslösen werden.“
Vorerst keine Zinsstraffung in den G4-Ländern
Die Diskussionen über Ausstiegsstrategien und Zinserhöhungen durch die
Zentralbanken werden ohne Zweifel zunehmen. „Wir glauben jedoch nicht,
dass die wichtigen Notenbanken zu einer aggressiven Straffung übergehen
werden“, betont Mewes. „So dürfte den Währungshütern die Gefahr einer
W-förmigen Konjunkturentwicklung, der so genannten Double-Dip-Rezession,
nur allzu bewusst sein. Zudem bezweifeln wir, dass es einen Masterplan
für den Ausstieg aus den umfangreichen quantitativen Lockerungsprogrammen
gibt.“ Allerdings hat die Fed bereits drei Kriterien für eine Zinserhöhung
vorgestellt: Ressourcenauslastung, Inflation und Inflationserwartungen.
Diese Faktoren könnten aber zueinander in Widerspruch treten, wenn die
Ressourcenauslastung niedrig bleibt und die Gesamtinflation 2010 ansteigen
sollte. „Wir gehen davon aus, dass die Fed Vorsicht walten lässt und den
US-Tagesgeldsatz vorerst nicht anhebt“, so Mewes. Die Bank of Japan dürfte
ihr quantitatives Lockerungsprogramm indes ausweiten. Sie hat im Dezember
bereits 10 Billionen JPY in die Märkte gepumpt. Weitere Liquiditätsspritzen
und Staatsanleihenkäufe sind wahrscheinlich, allerdings ist Japan auch in
die Deflation zurückgefallen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat jüngst erste Schritte unternommen,
um die Bereitstellung von Liquidität allmählich zurückzufahren. Obwohl dies
darauf schließen lässt, dass die Bank den Weg für eine Straffung bereitet,
stehen unseres Erachtens keine unmittelbaren Zinserhöhungen bevor. Das
Wachstum der Eurozone wird 2010 voraussichtlich wenig Dynamik gewinnen.
Dabei ist weiterhin mit deutlichen Unterschieden zwischen den verschiedenen
Mitgliedstaaten zu rechnen. Selbst wenn die Entscheidungsträger der EZB
diesem Faktor wenig Gewicht beimessen, sind die Argumente für eine Straffung
angesichts der starken Währung und des gemäßigten Wachstums- und Inflations-
ausblicks unzureichend. Die Märkte erwarten Zinserhöhungen der Fed, EZB und
Bank of England (BoE) ab Mitte 2010. Schwaches Wachstum, niedrige Inflation
und restriktivere Haushaltspolitik könnten diese Notenbanken aber von einer
solchen Straffung abhalten.
Opportunitäten nutzen
In diesem Umfeld bietet es sich laut Anleihenexperte Mewes an, variabel
positioniert zu sein: So lassen sich die verschiedenen Chancen nutzen, die
sich in den unterschiedlichen Rentensektoren bieten. Der JPM Income Opportunity
Fund verfolgt solch ein flexibles Konzept. Fondsmanager Bill Eigen, der bereits
seit über 20 Jahren opportunistische Rentenportfolien verwaltet, kann in alle
Anleihen-Segmente sowie den Geldmarkt investieren. Dabei gewichtet er Cash-
Bestände, Staatsanleihen, Credit-Papiere und Schwellenländer-Anleihen je nach
Marktumfeld und kann unattraktive Assetklassen bei Bedarf komplett vermeiden
oder sogar aktiv untergewichten. Auch bei der Duration ist vollständige Fle-
xibilität bis hin zu negativer Duration gegeben.
Der JPM Income Opportunity Fund wurde im Juli 2007 aufgelegt – zu Beginn der
Finanzkrise. Dank seiner beweglichen Aufstellung hat sich der Fonds trotz des
stürmischen Umfelds sehr positiv entwickelt: Zum Jahresende 2009 hat er einen
Ertrag von +7,6 Prozent p.a. erzielt und damit seinen Vergleichsindex EONIA
um rund 5 Prozent übertroffen. Neben der langjährigen Erfahrung von Fondsmanager
Bill Eigen tragen die umfangreichen Fixed Income-Ressourcen von J.P. Morgan
Asset Management zum Erfolg des Fonds bei: Mit über 800 Milliarden US-Dollar
Assets under Management in diesem Bereich ist die Gesellschaft einer der
weltweit größten Fixed Income-Manager.
JPMorgan Investment Funds – Income Opportunity Fund
ISIN Anteilklasse A (acc) – EUR: LU0289470113
WKN Anteilklasse A (acc) – EUR: A0MNX5
Benchmark : EONIA
Auflegungsdatum: 19.07.2007
Fondsmanager: Bill Eigen
Fondsvolumen (per 12.01.2010): 2,48 Milliarden US-Dollar
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Quelle: Investmentfonds.de
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