Investmentfonds.de
16.06.2010:
Barings: Neues aus Osteuropa
Köln, den 16.06.2010 (Investmentfonds.de) -
Die aktuelle Ausgabe des Barings Newsletters mit Informationen zu Osteuropa:
Keine Beruhigung der Märkte trotz Rettungspaket für Griechenland
Die osteuropäischen Aktienmärkte gaben im Mai nach, weil Aktien weltweit
von Risikoscheu beeinträchtigt wurden. Aufgrund der Befürchtungen hinsichtlich
der Fähigkeit Griechenlands, seine Kredite zu bedienen, richtete sich das
Augenmerk der Anleger auf das Problem des Staatsanleihenrisikos. Ein
Rettungspaket der EU, das von Deutschland mitfinanziert wurde, konnte die
Märkte letztlich nicht beruhigen. Deshalb verlagerte sich der Fokus der
Investoren schon bald wieder auf einen möglichen Konjunkturabschwung in
Europa sowie dessen Auswirkungen auf das globale Wachstum. Zusätzlich de-
stabilisiert wurden die Märkte durch die Spannungen zwischen Nord- und
Südkorea sowie schwächere Wirtschaftsdaten aus China. Angesichts ihrer
stärkeren Abhängigkeit von der Entwicklung in Europa blieben die Aktienmärkte
Mittel- und Osteuropas hinter den Börsenplätzen Russland und Türkei zurück.
Osteuropäische Barings Fonds
Baring Eastern Europe Fund (ISIN IE0004852103)
Baring Russia Fund (ISIN LU0073418229)
Die Branchen mit der schlechtesten Wertentwicklung waren im Mai die Segmente
Finanzen und Grundstoffe, während der Energiesektor überdurchschnittlich
tendierte. Die türkische Bankenbranche vermeldete im Monatsverlauf sehr gute
Ergebnisse, so dass wir an unserer positiven Einschätzung dieses Segments
festhalten. Im Grundstoffsektor gerieten der Stahlhersteller Evraz sowie der
Kupferförderer Kazakhmys am stärksten unter Druck. Der Grund dafür waren die
Bemühungen der Anleger, das Risiko und die Zyklizität aufgrund der volkswirt-
schaftlichen Unsicherheit in Europa sowie wegen der schwächeren chinesischen
Wirtschaftsdaten zu verringern. Die Energiebranche, und zwar insbesondere
Erdgastitel, entwickelten sich hingegen vergleichsweise erfreulich, obwohl
der Ölpreis während des Monats um 16% sank.
--- Anzeige ---
--- Ende Anzeige ---
Wir glauben nach wie vor an die einzigartigen Anlagechancen, die diese Region
bietet. Dazu zählen ein günstige demografische Entwicklung, eine im Vergleich
zu den westlichen Industriestaaten jüngere und nur sehr gering verschuldete
Bevölkerung sowie stabile Staatsfinanzen, dank derer diese Region auf negative
Meldungen aus den EU-Randstaaten relativ robust reagiert. Wir bevorzugen somit
Aktien, die sowohl viel versprechende Wachstumsaussichten als auch ein günstiges
Bewertungsniveau aufweisen.
Anzahl Neuemissionen in Russland bleibt hoch
Die russischen Aktienmärkte gaben im Mai nach, weil Aktien weltweit von
Risikoscheu beeinträchtigt wurden. Die Sektoren Finanzen und Grundstoffe
entwickelten sich unterdurchschnittlich, während die Energiebranche über-
durchschnittliche Ergebnisse vorlegte. Außerdem waren auf Einzeltitelebene
enorme Kursausschläge zu beobachten, nachdem der MSCI-Index umstrukturiert
worden war. Die Sberbank tendierte unterdurchschnittlich, weil die Anleger
aufgrund der Unsicherheit um das Staatsanleihenrisiko ihre Risikopositionen
in den Schwellenländern reduzierten. Während das Segment Grundstoffe unter
diesem Abbau von Risikopositionen litt, wird auch der vorübergehende Abschwung
am chinesischen Wohnimmobilienmarkt die Nachfrage nach Grundstoffen auf kurze
Sicht beeinträchtigten. Energietitel, und zwar insbesondere Aktien aus der
Erdgasbranche, entwickelten sich im Mai hingegen überdurchschnittlich, obwohl
der Ölpreis um 16% sank.
Immer noch sehr gute volkswirtschaftliche Daten stützen den Markt nach wie
vor. Obwohl die Konsumnachfrage allmählich wieder anzieht, bleibt abzuwarten,
inwieweit die Bankenbranche die derzeit außerordentlich hohe Liquidität auf
Bilanzebene an die Kreditmärkte schleusen wird. Bei dieser Frage erwarten wir
im Frühjahr positive Überraschungen. Darüber hinaus gehen wir davon aus, dass
das Emissionsvolumen bei Aktien sehr hoch bleiben wird. Die Auswirkungen
dieser umfangreichen Emissions-Pipeline auf den Markt werden aber lediglich
gering sein, weil die Anleger am Primärmarkt nur sehr zurückhaltend agieren.
--- Anzeige ---
--- Ende Anzeige ---
Quelle: Investmentfonds.de
|