Investmentfonds.de
22.06.2010:
Franklin Templeton: Die Zentralbanken der Schwellenländer stehen vor großen Herausforderungen
Köln, den 22.06.2010 (Investmentfonds.de) -
Gemäß der Einschätzung von Dr. Michael Hasenstab, Senior Vice President,
Global Fixed Income Group, bei Franklin Templeton Investments, werden die
Zentralbanken der Schwellenländer in den nächsten Jahren einen fast
unmöglichen Balanceakt vollziehen müssen.
Dr. Hasenstab erwartet, dass in den nächsten ein bis zwei Jahren die
Grenzen der politischen Entscheidungsträger ausgetestet werden. „Die
Frage wird sein, wie die unmögliche Dreierkombination aus offener
Kapitalbilanz, flexiblen Devisenkursen und monetärer Unabhängigkeit
bewältigt werden kann“, meinte er.
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Ironischerweise stehen die Zentralbanker der Schwellenländer wegen des
Erfolgs ihrer Volkswirtschaften und nicht wegen irgendwelcher Probleme -
wie dies in vielen westlichen Ländern der Fall ist - vor dieser Heraus-
forderung. „Die unterschiedliche Geschwindigkeit, mit der sich die Volks-
wirtschaften der Industrie- und Entwicklungsländer erholen, sollte eine
Währungsaufwertung und eine restriktivere Geldpolitik in den Schwellen-
ländern begünstigen“, erklärt Dr. Hasenstab. „Unserer Ansicht nach wird
diese Kombination voraussichtlich zusätzliches Kapital anziehen und in
den Schwellenländern ein höheres Wachstum mit positivem Verstärkungseffekt
auslösen.“
Hasenstab fügt hinzu, dass die Sorgen der Anleger um Griechenland ein
„Ablenkungsmanöver“ waren und in den letzten Monaten aufgrund von
Assoziationen den Verfall von mehreren Schwellenländerwährungen verursachten,
obwohl es keine offensichtliche Verschlechterung ihrer Fundamentaldaten gab.
Die Fundamentaldaten würden sich jedoch mittelfristig wahrscheinlich wieder
behaupten.
„Der Kapitalzufluss wird voraussichtlich Probleme bereiten“, so Dr. Hasenstab
weiter. „Obwohl Kapital im Moment produktiv absorbiert wird, besteht
mittelfristig das Risiko, dass sich Spekulationsblasen bilden könnten, falls
die Geldpolitik zu lange entgegenkommend bleibt und man sich gegen einen
strukturellen Wandel sträubt.“
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Quelle: Investmentfonds.de
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