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23.06.2010:
ZEW-Studie: Nachhaltige Kapitalanlagen behaupten sich in Finanzkrise
Köln, den 23.06.2010 (Investmentfonds.de) -
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Osnabrück/St. Marienthal. Auch in der aktuellen Finanzkrise 2007 bis
2009 haben marktbreit gestreute nachhaltige Kapitalanlagen im Vergleich
zu herkömmlichen Anlagen keine schlechteren Ergebnisse erzielt. – Dies
ist das Ergebnis einer Studie, die das Zentrum für Europäische
Wirtschaftsforschung (ZEW) für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
erstellt hat. „Eigentlich gibt es damit keinen Grund mehr, sich nicht
mit Fragen der Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage zu beschäftigen.
Gerade Non Profit-Organisationen können so auch in der Vermögensanlage
ihre gemeinnützigen Ziele berücksichtigen, ohne deshalb geringere Erträge
zu erzielen“, erklärte DBU-Finanzchef Michael Dittrich bei der
Präsentation der Studie heute im sächsischen Ostritz. „Je stärker
nachhaltige Werte selektiert werden, desto besser werden sogar die
Ergebnisse im Vergleich“, sagt Dr. Michael Schröder, Leiter des
Forschungsbereichs Internationale Finanzmärkte und Finanzmanage-
ment am ZEW und Verfasser der Studie.
Mehrere marktbreite Nachhaltigkeitsindizes wie zum Beispiel der
Dow Jones Sustainability Index erzielten in dem Untersuchungszeitraum
in etwa die gleichen Ergebnisse wie der konventionelle Vergleichsindex
MSCI World. „Allerdings wäre es falsch zu glauben, sich mit den breit
aufgestellten Nachhaltigkeitsindizes dem Abwärtstrend in der Krise
entziehen zu können“, erklärte Schröder. Gewisse Vorteile bringe
allerdings eine intensive Nachhaltigkeitsselektion. So habe der
Naturaktienindex (NAI) in der Krise deutlich geringere Verluste
hinnehmen müssen und eine deutliche Outperformance (Kursentwicklung
besser als der Gesamtmarkt) erzielt. Damit bestätigt das ZEW die
Ergebnisse der im Jahr 2008 ebenfalls im Auftrag der DBU erstellten
Studie „Nachhaltige Kapitalanlagen für Stiftungen“. Auch dort konnte
der NAI über einen wesentlich längeren Zeitraum deutlich bessere
Ergebnisse vorweisen als die Vergleichsindizes. „In der Kapitalmarkt-
krise der vergangenen drei Jahre hat sich der Performancevorteil des
NAI sogar deutlich ausgeweitet“, stellt Schröder fest.
Auch nach den beiden schweren Kapitalmarktkrisen des vergangenen
Jahrzehnts mit dem Platzen der Internetblase und der aktuellen
Schuldenkrise sind Aktien weiter ein unverzichtbarer Bestandteil
einer langfristig ausgerichteten Kapitalanlage, lautet ein weite-
res Ergebnis der Studie. Schröder: „Dies ist für Stiftungen besonders
wichtig, weil die Studie sogar einen höheren Aktienanteil als 20 bis
30 Prozent für den Fall nahe legt, dass ein realer, also inflations-
bereinigter Kapitalerhalt angestrebt wird.“ Allerdings sollten
die Aktienbestände dann trotz der Kosten abgesichert werden, um das
Stiftungsvermögen vor Verlusten zu schützen. Mit Anleihen sei
insbesondere über einen langen Zeitraum der reale Kapitalerhalt neben
den Ausschüttungen mit der für gemeinnützige Einrichtungen zulässigen
Rücklagenbildung von einem Drittel der ordentlichen Erträge kaum
zu schaffen.
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„Derzeit ist vermutlich eine breite Streuung in Anleihen, Aktien,
Rohstoffe, Immobilien, unterschiedliche Regionen und Laufzeiten die
beste Strategie in den unsicheren Zeiten an den Finanzmärkten“,
erklärte Dittrich. So verfahre derzeit auch die DBU mit ihrem Stif-
tungskapital von über 1,8 Milliarden Euro. Die Ergebnisse der Studie
„Nachhaltige Kapitalanlagen in der Finanzkrise“ wurden im Rahmen der
16. Internationalen Sommerakademie der DBU in Ostritz/St. Marienthal
zum Thema „Nachhaltige Kapitalanlagen – Neue Chancen nach der
Finanzkrise?“ der Öffentlichkeit vorgestellt.
Quelle: Investmentfonds.de
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