Investmentfonds.de
24.06.2010:
FranklinTempleton: Sind wir zu risikoscheu geworden?
Köln, den 24.06.2010 (Investmentfonds.de) -
Eine Stellungnahme der Franklin Templeton-Experten
Dr. Mark Mobius und Dr. Michael Hasenstab
Einige Investoren sind aktuell über die wachsende Arbeitsunzufriedenheit
in China, die politische Gewalt in Thailand, die Unfähigkeit Griechenlands,
ihre Schulden zu bedienen und die jüngste Aggression zwischen Nord- und
Südkorea besorgt.
--- Anzeige ---
--- Ende Anzeige ---
Ist die in einigen Kreisen vertretene Ansicht, dass in vielen Schwellenländern
die Risiken steigen, gerechtfertigt? Dr. Mark Mobius, leitender Vorsitzende
der Templeton Asset Management, vertritt die Ansicht, dass viele ausländische
Unternehmen in China gegenwärtig eine Arbeitskräfteknappheit beklagen würden.
„Wie kann es sein, dass bei einer Milliarde von Menschen immer noch eine
Arbeitskräfteknappheit herrscht?“, fragt er. „Die Antwort ist, dass sie nicht
bereit sind, für die Löhne und Gehälter zu arbeiten, die sie in der Vergangenheit
verdienten. Sie kommen nicht mehr zu den Städten an der Küste, da sich das
Hinterland öffnet und dort Arbeitsstellen geboten werden. In ganz China steigen
die Verdienste.”
Dies hat jedoch auch eine positive Seite und eine, die viele Investoren freuen
dürfte, die eine Erhöhung des chinesischen Konsums wünschen, um den fallenden
Konsum in den Industrieländern auszugleichen. Dr. Mobius erklärt: „Die Verdienste
erhöhen sich von einem sehr niedrigen Niveau aus. Auf jeden Fall bedeuten höhere
Verdienste wohlhabendere Konsumenten.”
Was Thailand betrifft, so hatten die politischen Schwierigkeiten keine
negative Auswirkung auf die Wirtschaft. „Die Schlagzeilen konzentrieren sich
auf die Gewalt“, meint Dr. Mobius. „Unterdessen blieb der Markt in den letzten
sechs Monaten unverändert. Die Wirtschaft entwickelt sich solide, die Exporte
steigen und die Touristenzahlen sind ebenfalls gut.“
Gemäß Dr. Michael Hasenstab, Senior Vice President, Global Fixed Income, bei
Franklin Templeton Investment, hat Griechenland viel Aufmerksamkeit im negativen
Sinne auf sich gezogen, doch dürfte es unwahrscheinlich sein, dass die gleichen
Defizitprobleme in anderen Ländern auftreten. „Griechenland unterscheidet sich
sehr von Spanien oder Italien. Ich kann hier keinen Dominoeffekt sehen. Meiner
Meinung nach wird der Rest Europas mehr wie Japan als Griechenland sein und eine
lange Periode mit langsamem Wachstum statt eine weit verbreitete Staatschulden-
krise erleben.“
„Unterdessen wird die Krise in Korea von denen, die nicht aus dieser Region
stammen, missverstanden“, meinte Dr. Hasenstab. „Der Markt gerät jedes Mal,
wenn Korea Aufsehen erregt, in Panik. Jedoch ist China ein wichtiger
stabilisierender Faktor, der stets verhindert, dass die Drohungen wahr gemacht
werden. Jedes Mal, wenn der Markt in Panik gerät, sehen wir dies als gute
Kaufgelegenheit.”
--- Anzeige ---
--- Ende Anzeige ---
Quelle: Investmentfonds.de
|