Investmentfonds.de
25.06.2010:
FranklinTempleton: Die Anleger lernen umzudenken
Köln, den 25.06.2010 (Investmentfonds.de) -
Eine Stellungnahme der Franklin Templeton-Experten
Dr. Mark Mobius und Dr. Michael Hasenstab
Die Weltwirtschaft wurde in den letzten Jahren auf den Kopf gestellt,
doch haben sich die Portfolios der Anleger nicht immer entsprechend
angepasst. Dr. Michael Hasenstab, Senior Vice President, Global Fixed
Income, bei Franklin Templeton Investments, erklärt: „Meiner Meinung
nach haben sich die sicheren Vermögenswerte verschoben. In vielen
Schwellenländern sind jetzt mehr sichere Häfen zu finden.“
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„Wir haben zurzeit keine US-Schatzanleihenbestände“, teilte
Dr. Hasenstab mit. „Die konventionelle Investitionstheorie besagt,
dass dies eine risikoreiche Strategie sei. Ich würde jedoch behaupten,
dass dies womöglich die sicherste Strategie ist.“ Die großen
strukturellen Widerstände in den USA und Europa, d.h. die vom
Finanzsektor auf die Staatshaushalte übergegangene Verschuldung,
könnten das Wachstum noch auf Jahre hinaus bremsen. „In China, Indien
und Brasilien ist das Wachstum so stark, dass dort sogar die Zinsen
erhöht werden“, erklärte Dr. Hasenstab. „Dagegen befinden sich die
Zinsen in Europa und den USA nach wie vor auf einem historischen
Tiefstand. Jeder konzentriert sich so sehr auf die Probleme in Europa,
dass sie den Zug in Asien verpassen, wo sich viele positive Dinge
ereignen.“
„Es besteht insbesondere Besorgnis über den Ausblick für das europäische
Wachstum”, teilte er mit. „Hier geht es nicht nur um Griechenland. Es
existiert ein größeres Problem, und zwar die Abhängigkeit vom Banken-
sektor. Mehr als 70-80 Prozent des Kapitals in Europa fließt durch die
Banken und dieser Kanal ist immer noch verstopft.“ Dies führt wahrscheinlich
zu einem gedämpften Aufschwung und einer weiter steigenden Arbeitslosequote
in Europa, auch wenn sie in den Schwellenländern fällt.
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„Einige europäische Schwellenländer gingen an die Lösung ihrer Schulden-
probleme ernsthafter und erfolgreicher heran als ihre westeuropäischen
Nachbarn“, erklärte er. „Ungarn, Lettland und Litauen gelten als riskantere
Länder, doch sind sie meiner Meinung nach, was die Bewältigung ihrer
Schuldenprobleme angeht, um Jahre voraus. In den USA können wir nur von
dem, was sie gemacht haben, träumen, insbesondere in punkto Sozialreformen,
bei denen sie einige wirklich harte Maßnahmen ergriffen haben.“
Dagegen war Asien zu Beginn der Krise in einer viel besseren Verfassung
und hatte nur wenig Schulden. Infolgedessen erholte sich die Wirtschaft
stärker und hat das Potenzial eines zukünftig noch schnelleren Wachstums.
„Dieses Jahr erwarten wir ein durchschnittliches Wachstum in den
Schwellenländern von 5,4%1, gegenüber 3% in den USA2 und 2% in Japan2“,
teilt Dr. Mark Mobius, leitender Vorsitzender der Templeton Asset
Management, mit. „In Asien gab es keine Widerstände, so dass sich die
Konjunktur viel schneller erholte“, fügt Dr. Hasenstab hinzu. „Sogar
wir waren überrascht. Wir waren der Ansicht, dass die Schwellenländer
2011 oder 2012 wieder ihre potenziellen Wachstumsraten erreichen würden,
doch wird dies mit größerer Wahrscheinlichkeit Ende dieses Jahres der
Fall sein.“
Sollten Anleger angesichts des positiven Ausblicks für die Schwellenländer
mehr in Aktien oder Anleihen investieren?
Dazu meint Dr. Mobius: „Es kommt darauf an, in welcher Phase des Zyklus
sich die Vermögenswerte befinden. Ich würde jedoch kein Markttiming
empfehlen.“ „Wichtig ist die Diversifizierung, auch wenn die langfristigen
Fundamentaldaten positiv sind“, erklärt Dr. Hasenstab. „Die Schwellen-
länderaktien und globalen Anleihen haben keine hohe Korrelation. Deshalb
kann eine Investition in beide die Volatilität insgesamt senken.“
1 Quelle: EIU, April 2010
2 Source Consensus Economics, 7. Januar 2010
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Quelle: Investmentfonds.de
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