Investmentfonds.de
02.07.2010:
Swisscanto: Mangelndes Vertrauen belastet die attraktiven Aktienmärkte
Köln, den 02.07.2010 (Investmentfonds.de) -
In einem aktuellen Investment Update schreiben die Analysten
des Schweizer Spezialisten für nachhaltige Investments zur
Marktsituation:
In den industrialisierten Ländern erholt sich die Konjunktur
langsamer als erhofft, während in den asiatischen Überhitzung droht.
Trotz weiter vorhandener Systemrisiken, bleiben wir bei einem
Aktienübergewicht, da der Unternehmenssektor – abgesehen von den
Banken – den Kreditwürdigkeitstest besser als viele Staatshaushalte
besteht und Aktien günstig bewertet sind.
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Die Angst vor Systemrisiken, die in hohen Staatsschulden liegen,
ist weiterhin gross. Der Markt traut dem Erfolg des Rettungspakets
der Euroländer (noch) nicht wirklich. Auch sind die Folgen der
Austeritätspolitik schwer abschätzbar. Kommt hinzu, dass der
Häusermarkt in den USA weiterhin unstabil ist und der Beschäfti-
gungsaufbau harzig verläuft. Der Makrodatenfluss hat sich etwas
eingetrübt. Unser Prognosemodell für die USA zeigt im Verlauf von
2010 eine Wirtschaftsabschwächung und erst in 2011 wieder kräftiges
Wachstum an. Wir erwarten jedoch keinen Rückfall in die Rezession
(Double Dip). Die globale Konjunkturerholung dürfte dank dem
starkem Wachstum der Schwellenländer – in einigen Ländern Asiens
droht gar Überhitzung – für die nächsten Quartale gesichert sein.
Die Bewertungssituation der Unternehmen ist vor dem Hintergrund
eines immer noch positiven Wirtschafts- und Gewinnwachstums attraktiv.
Wir verschliessen die Augen vor diversen Systemrisiken nicht.
Bekanntlich bricht eine Kette am schwächsten Glied. Der Unternehmens-
sektor exklusive "Financials" ist es sicher nicht.
Im Falle einer weiteren Verschlechterung der Finanzkrise im
Euroland rechnen wir mit einer (teilweisen) Finanzierung der
Staatshaushalte durch die Europäische Zentralbank. Diese
"letzte Massnahme" ist unseres Erachtens nur dann zu erwarten,
wenn das Vertrauen der Märkte in die Bewältigung der Schulden-
problematik weiter massiv abnehmen würde. Derzeit scheinen die
Obligationenmärkte aber ebenfalls vom Szenario eines positiven
Wachstums mit leicht nachlassender Dynamik auszugehen. Die sehr
steilen Zinskurven haben sich etwas verflacht. Die längeren
Laufzeiten entschädigen aber immer noch deutlich besser als die
kurzen. Die EZB dürfte wegen der zukünftigen restriktiven
Fiskalpolitik, welche für die Sanierung der Staatshaushalte
notwenig ist, die Zinsen auf längere Zeit nicht anheben.
Trotz der hohen Unsicherheiten nehmen wir keine Änderung unserer
Anlagepolitik vor. An den Geld- und Kapitalmärkten stufen wir die
Kurzfristzinsen weiterhin als uninteressant ein. Da die Zinskurven
bis zu den 10-jährigen Anleihen immer noch recht steil sind und
danach abflachen, bleiben wir bei der so genannten Bullet-Strategie,
d.h. wir implementieren in den kurzen und ganz langen Laufzeiten
ein starkes Unter- und in den mittleren und längeren Laufzeiten ein
leichtes Übergewicht. Gegenüber Firmenanleihen sind wir weiterhin
konstruktiv eingestellt. Wir halten das leichte Übergewicht in Aktien
bei. Small Caps werden nach wie vor gegenüber den Large Caps und
Substanztitel (Value) gegenüber Wachstums¬titeln (Growth) favorisiert.
Wir bevorzugen die zyklischen Bereiche wie Kapitalgüter, Energie,
IT und Medien zu Lasten der defensiveren Unternehmen aus dem
Versorgungs- und Telekommunikationssektor.
Bei den Währungen halten wir ein Untergewicht in USD, EUR und JPY zu
Gunsten von CAD, AUD und SEK. Der Schweizerfranken hat von der
Eurolandkrise profitiert und ist "leicht überteuert".
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Quelle: Investmentfonds.de
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