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05.07.2010:
Mittelständisches Geschäftsklima bewegt sich weiter seitwärts
Frankfurt (ots) - Klimaplus bei Großunternehmen nur dank deutlich
verbesserter Lageurteile
Geschäftserwartungen auf Halbjahressicht allgemein rückläufig
Beschäftigungserwartungen erneut leicht gestiegen
Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen, der
zentrale Indikator im Rahmen des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers,
zeigt weiter keine großen Ausschläge. Zwar fällt der Indikator im
Juni marginal um 0,4 Zähler auf 13,2 Saldenpunkte. Mit nur rund einem
Fünftel einer durchschnittlichen Monatsveränderung bedeutet dies aber
praktisch Stagnation - genauso wie schon im Mai. Seit dem Tiefpunkt
im März 2009 bis zum April 2010 hatte sich die wirtschaftliche
Stimmung der Mittelständler dagegen jeden Monat um durchschnittlich
fast drei Zähler gegenüber dem jeweiligen Vormonat verbessert. Die
deutlich nachlassende Dynamik ist ein klares Indiz dafür, dass das
mittelständische Geschäftsklima seinen Höhepunkt im gegenwärtigen
Zyklus wohl erreicht haben dürfte.
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Gestützt wird diese Einschätzung von der gegenläufigen Entwicklung
der beiden Komponenten des Klimaindikators: Zwar haben sich die
Urteile zur aktuellen Geschäftslage leicht verbessert (+1,9 Zähler
auf 14,1 Saldenpunkte), doch kann dies den deutlichen Rückgang bei
den Geschäftserwartungen auf Halbjahresssicht (-2,9 Zähler auf 12,0
Saldenpunkte) nicht kompensieren. Offenbar rechnen die Mittelständler
für die zweite Jahreshälfte mit weniger konjunkturellem Rückwind als
zurzeit. Mit der weiter schwelenden Vertrauenskrise an den
Finanzmärkten aufgrund der ungelösten Staatsschuldenproblematik und
dem angekündigten Rückzug vieler Regierungen aus der expansiven
Finanzpolitik, der, obwohl vielfach unabdingbar, die globale
Nachfrage belasten wird, haben die Unternehmen hierfür plausible
Gründe.
Grundsätzlich genauso schätzen auch die Großunternehmen die
konjunkturelle Lage und die Perspektiven ein: Wie die Mittelständler
nehmen sie ihre Geschäftserwartungen im Juni weiter zurück (-4,7
Zähler auf 16,5 Saldenpunkte), während sie ihre aktuellen Geschäfte
positiver bewerten als noch im Mai (+7,6 Zähler auf 14,6
Saldenpunkte).
Anders als bei den Mittelständlern steigen die Lageurteile der
Großunternehmen mit dem gut Zweifachen einer üblichen
Monatsschwankung jedoch so deutlich, dass unter dem Strich ein
Klimaplus von 1,6 Zählern auf 15,7 Saldenpunkte bei den
Großunternehmen steht. Zudem haben die Großunternehmen bei der
Beurteilung der aktuellen Geschäftslage damit wieder zu den
Mittelständlern aufgeschlossen, nachdem sie in den vorangegangenen 21
Monaten zum Teil sehr deutlich darunter gelegen hatten.
Die Beschäftigungserwartungen der Firmen sind im Juni in beiden
Unternehmensgrößenklassen moderat aufwärts gerichtet (Mittelstand:
+1,3 Zähler auf 11,4 Saldenpunkte; Großunternehmen: +0,7 Zähler auf
11,2 Saldenpunkte) und unterstreichen mit ihren deutlich positiven
Niveaus die solide Verfassung des deutschen Arbeitsmarktes.
Demgegenüber revidieren lediglich die Mittelständler ihre
Absatzpreiserwartungen gegenüber Mai nochmals leicht nach oben (+0,9
Zähler auf 6,9 Saldenpunkte), während die Großunternehmen sie
marginal zurücknahmen (-0,5 Zähler auf 5,1 Saldenpunkte). Insgesamt
sprechen sowohl die Beschäftigungs- als auch die
Absatzpreiserwartungen zumindest im Frühjahr und Sommer für eine
überdurchschnittliche konjunkturelle Dynamik, die für einen spürbaren
Rückgang der Kapazitätsunterauslastung sorgt.
Der Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, Dr. Norbert Irsch: "Die
deutsche Wirtschaft befindet sich zumindest kurzfristig in einer
guten konjunkturellen Verfassung. Allerdings dürften die Erwartungen
ihren Höhepunkt überschritten haben. Wichtig ist es in der jetzigen
Situation, in der Eurozone aber auch in den anderen Industrieländern
den Aufschwung dadurch zu stützen, dass die geplante Rückführung der
stimulierenden Maßnahmen an die wirtschaftliche Entwicklung angepasst
und koordiniert erfolgt. International sollten diejenigen Länder,
deren Staatsfinanzen besonders zerrüttet sind, mit der Rückführung
der Defizite vorangehen. Deutschland ist gut beraten, im Zuge einer
qualitativen Konsolidierung Ausgaben zugunsten investiver
Verwendungen wie Bildung, Innovationen und Infrastruktur
umzuschichten und damit sein Wachstumspotenzial, aber auch seine
Binnennachfrage zu stärken. Damit würde zugleich ein Beitrag zum
Abbau der Außenhandelsungleichgewichte geleistet."
Die ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafiken zum
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist unter www.kfw.de in der Kategorie
"Research" abrufbar.
Originaltext: KfW
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193
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Pressekontakt:
Wolfram Schweickhardt
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
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Tel. 069 7431-1778, Fax: 069 7431-3266,
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Quelle: news aktuell
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