Investmentfonds.de
07.07.2010:
Pioneer: Spread-Entwicklung bei Euro-Bonds bleibt volatil
Köln, den 07.07.2010 (Investmentfonds.de) -
Keine EZB-Zinserhöhung vor 2012
Die Spread-Entwicklung bei den Bonds aus der Kern-Eurozone gegenüber
den Peripherieländern bleibt weiterhin volatil. Zu dieser Einschätzung
kommt die Fondsgesellschaft Pioneer Investments in einem aktuellen
Marktkommentar. "Es besteht zuviel Unsicherheit darüber, ob es den
hoch verschuldeten Staaten der Eurozone tatsächlich gelingt, ihre
Staatsfinanzen im nötigen Maße zu konsolidieren“, erklärt Günter Philipp,
Fixed-Income-Experte bei Pioneer Investments. "Das Spread-Niveau dürfte
jedenfalls hoch bleiben“, so Philipp weiter.
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Unter den Euro-Staatsanleihen bewertet Philipp derzeit Bundesanleihen
mit fünf bis sieben Jahren Laufzeit positiv: "Der Roll-down-Effekt ist
bei diesen Anleihen sehr attraktiv, bei fünfjährigen Bundesanleihen
beispielsweise übersteigt er die Rendite für den Rest des Jahres deutlich.“
Der Roll-down-Effekt bezeichnet bei Anleihen die Kursänderungen, die sich
allein durch die kürzer werdende Restlaufzeit ergeben, ohne dass sich aber
die Zinsstrukturkurve verändert hat. Für Philipp sind neben Bundesanleihen
aber auch Anleihen anderer europäischer Staaten interessant: "In den sehr
stabilen skandinavischen Ländern investieren wir im Rentenbereich vorzugs-
weise in Covered Bonds.“
Mit Blick auf die Zinsentwicklung glaubt Philipp nicht, dass nach Kanada
in anderen Industrienationen mit Zinserhöhungen zu rechnen ist. "Der
kanadische Dollar gilt als Rohstoff-Währung, vor diesem Hintergrund wurden
dort die Zinsen erhöht, um inflationäre Folgen des Preisanstiegs bei
Rohstoffen vorzubeugen. Für die USA erwarten wir die erste Zinserhöhung
erst Ende 2011 und für die Eurozone nicht vor Mitte 2012“, betont Philipp.
Beim Thema inflationäre Entwicklung gibt der Rentenexperte für die
Eurozone vorerst Entwarnung: "Hier besteht vielmehr das Risiko, dass die
Sparprogramme vieler Länder das Wirtschaftswachstum belasten und zu
deflationären Tendenzen führen.“ Inflationssorgen seien derzeit hingegen
unbegründet: Die Kerninflation in Euroland und USA sei weiter rückläufig
und liege mittlerweile bereits unter ein Prozent.
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Quelle: Investmentfonds.de
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