Investmentfonds.de
19.07.2010:
HSBC: US-Immobilienmarkt orientiert sich schon wieder gen Süden
Köln, den 19.07.2010 (Investmentfonds.de) - Das Auslaufen von Steuervergünstigungen
für den Hauskauf per Ende April hat am US-Immobilienmarkt tiefe Spuren hinterlassen.
Dies dürfte sich zum Start der Woche anhand der Stimmung im Bausektor festmachen
lassen. So rechnen wir bei der NAHB-Umfrage im Juli mit einem Rückgang von ohnehin
sehr niedrigen 17 auf 16 Punkte. Zur Erinnerung: Der Expansionsbereich startet bei
50 Punkten. Die Hausbaubeginne waren im Mai um rund 20 % eingebrochen, und auch die
Hausbaugenehmigungen gaben im April und Mai nach. Bei beiden Erhebungen rechnen wir
im Juni mit einer leichten Erholung nach den Verlusten der Vormonate (Dienstag).
Generell ist aber mit einer anhaltend schwachen Nachfrage nach Immobilien zu
rechnen. Dies zeigt sich u. a. an den Anträgen für Hypothekenkredite, die seit
Ende April beständig fallen und schon 33 % unterhalb ihres zyklischen Hochs notieren.
Die Nachfrageschwäche erstreckt sich auch auf bestehende Immobilien, wo wir im Juni
mit einem Rückgang der Umsätze von 5,66 Mio. (ann.) auf 5,0 Mio. (ann.) rechnen.
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In diesem Umfeld ist im besten Fall mit einer Seitwärtsbewegung bei den Immobilien-
preisen in den kommenden Monaten zu rechnen. Entsprechend dürfte es sich bei dem
kräftigen Anstieg beim FHFA-Hauspreisindex in den USA vom Mai um einen Ausreißer
gehandelt haben; im Juni rechnen wir hier mit einer Stagnation (Donnerstag). Die
Entwicklung am Immobilienmarkt ist wohl einer der zentralen Gründe für die zuletzt
wieder zunehmenden Sorgenfalten bei einer Reihe von Mitgliedern der US-Notenbank.
Entsprechend dürfte es bei der Rede des Fed-Präsidenten, Ben Bernanke, am Mittwoch
vor dem Senat und am Donnerstag vor dem Repräsentantenhaus auch weniger darum
gehen, ob die Leitzinsen in näherer Zukunft angehoben werden. Vielmehr sollte im
Fokus stehen, welche Maßnahmen die Fed noch im Köcher hat, um einer erneuten
Schwäche entgegenzutreten. Eine konjunkturelle Abkühlung zeichnet sich seit einigen
Wochen auch in der Eurozone ab - eine Tendenz die durch die nächste Woche
anstehenden Vorlaufindikatoren wohl unterstützt wird. Das ifo Geschäftsklima
dürfte mit 101,8 Punkten im Juli das Vormonatsniveau zwar verteidigen. Dies ist
aber nur möglich, weil die Unternehmen die aktuelle Lage im Juni deutlich besser
einschätzen dürften. Bei den Erwartungen rechnen wir indes mit einem Rückgang von
102,4 auf 101,2 Punkte (Freitag). Bei den Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone
(Donnerstag) rechnen wir sowohl für den Dienstleistungssektor als auch für das
Verarbeitende Gewerbe mit leicht fallenden Notierungen.
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Quelle: Investmentfonds.de
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